Bestand

Kabinett Fürst Johann Carl Ludwig von Löwenstein-Wertheim-Freudenberg (Bestand)

Inhalt und Bewertung

Der 2003 aus unverzeichneten Nachträgen gebildete Bestand umfasst vermutlich nur einen geringen Teil des Kabinettschriftguts von Johann Carl. Weiteres Material dürfte sich in anderen Beständen befinden. Johann Carl war seit 1790 (mit)regierender Graf und seit 1812 Fürst von Löwenstein-Wertheim-Freudenberg. Im Bestand finden sich einige Splitter zu Mediatisierung und Entschädigung.

Einleitung: Graf Johann Carl Ludwig wurde 1740 geboren und regierte seit dem Tod seines Vaters Vollrath 1790 als (mit)regierender Graf von Löwenstein-Wertheim-Virneburg bzw. seit 1812 als Fürst von Löwenstein-Wertheim-Freudenberg bis zu seinem Tod 1816. Die wichtigsten Unterlagen zu seiner Biographie dürften sich unter der Nr. 97 in StAWt-F Rep. 1 und damit im Schloss in Kreuzwertheim befinden. Einige Ergänzungen bietet der Bestand StAWt-F Rep. 10N. Hier liegen Materialien zu Johann Carls Zeit beim Militär (1755-1758, Nr. 119) und zu einer Reise nach Amsterdam mit sich anschließender Heirat mit der Landgräfin Dorothea von Hessen-Philippsthal-Barchfeld (1762-1764, Nr. 207). Auf dieser Reise wurde der Graf von Georg Christian Bellon begleitet, der ihm schon beim Studium in Tübingen zur Seite gestanden hatte (vgl. StAWt-F Rep. 40b Nr. 233) und ihm später als Rat diente. Graf Johann Carl residierte in Wertheim im sogenannten "Neuen Bau", heute Mühlenstr. 10. Vgl. zur Geschichte dieser Hofhaltung samt Hinweisen auf die Johann-Carl-Ludwigsche Familiengeschichte mit Abbildungen: Erich Langguth, Archivalische Nachrichten zur Geschichte des "Neuen Baues" in Wertheim, in: Wertheimer Jahrbuch 1988/89, 147-208, bes. 196 ff. Wie bei den Wertheimer Kabinettsbeständen üblich ist die Abgrenzung zu den Kabinetten der anderen Grafen schwierig. Für Graf Johann Carl arbeiteten neben Bellon insbesondere die Räte Christoph Jacob Birkenstock (+ 1814), Philipp Friedrich Stephani (+1829), der frühere Stadtamtmann Franz Heinrich von Städel sowie Johann Konrad Greineisen, der seinerseits 1796 Stadtamtmann in Wertheim wurde. Weitere Bedienstete waren Johann Philipp Widt als Kammerrat (+ 1808, vgl. StAWt-F Rep. 214-III Nr. 1145), Konrad Günter als Küchenschreiber und Hausmeister, ein Treuter als Hofverwalter und Kammerdiener Klingenmeyer. Man kann davon ausgehen, dass zahlreiches Schriftgut dieser Provenienz (insbesondere aus der Zeit vor dem Tod des Onkels Friedrich Ludwig 1796) sich in den Beständen des Gemeinschaftlichen Kabinetts befindet. Anderes ist in die Pertinenz-Bestände des Alten Archivs eingegangen. Der vorliegende Bestand stellt also nicht mehr als einen Splitter dar, der aus einem von Robert Meier bearbeiteten umfangreichen Freudenberger Nachtragsbestand isoliert wurde. Die Klassifikation umfasst denn auch nur drei Punkte (Haussachen - Regierung und Kammer - Entschädigung und Mediatisierung). Unter Punkt zwei sind Angelegenheiten der Grafschaften Wertheim, Löwenstein und Limpurg vertreten. Unter dem letzten Punkt wurde Schriftgut aus der Zeit nach 1803/06 zusammengefasst. Der Bestand umfasst etwa 0,4 lfd. m in 62 Nummern. Dr. Robert Meier

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Wertheim, F-Rep. 230
Umfang
0,5 lfd. m in 62 Einheiten

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Wertheim (Archivtektonik) >> Freudenbergisches Archiv >> Altes Archiv >> Privatkanzleien, Kabinette

Bestandslaufzeit
1756-1815

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Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
25.03.2024, 13:33 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1756-1815

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