Bestand
Intendantur des Generalkommandos und des Stellvertretenden Generalkommandos sowie die Abwicklungsintendantur des XIV. Armeekorps (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Es handelt sich um die Akten der Intendantur des
Generalkommandos (Frieden) und des Stellvertretenden
Generalkommandos (Krieg) sowie der Abwicklungsintendantur des XIV.
Armeekorps.
Die Intendantur war eine militärische
Verwaltungsbehörde, deren Aufgabe in der materiellen Versorgung der
Truppe bestand.
Inhalt und Bewertung
Inhaltlich besteht der Bestand vor allem aus der
Überlieferung der allgemeinen internen Verwaltung der
Korpsintendantur des Generalkommandos des XIV. Armeekorps, ihren
Aufgaben sowie der permanenten Versorgung und Organisation der
Truppe. Besonders nennenswert sind die Aktengruppen über die
Organisation der Versorgungs- und Wirtschaftsformationen, den
Geschäftsbetrieb, die Personalangelegenheiten, die militärischen
Stiftungen, die Zahlmeisterangelegenheiten, die Stellenbesetzungen,
die Bauangelegenheiten im Korpsbezirks, die Baupläne, die
Kasernenwärter, den Reichsgrundbesitz, den Grundbesitz in den
Garnisonen, die Garnisonseinrichtungen sowie die Prozesse in
wirtschaftlichen und vertraglichen Streitigkeiten.
Formationsgeschichte: Es
handelt sich um die Akten der Intendantur des Generalkommandos
(Frieden) und des Stellvertretenden Generalkommandos (Krieg) sowie
der Abwicklungsintendantur des XIV. Armeekorps. Die Intendantur war
eine militärische Verwaltungsbehörde, deren Aufgabe in der
materiellen Versorgung der Truppe - außer Waffen- und
Munitionsversorgung - bestand. Bei jedem Armeekorps existierte
ursprünglich eine in 4 Sektionen eingeteilte Korpsintendantur, bei
den Divisionen eine Divisionsintendantur. An der Spitze der
Korpsintendantur stand ein Korpsintendant, der direkt dem
Militär-Ökonomiedepartement des Kriegsministeriums unterstellt war.
Ihm unterstanden wiederum die Divisionsintendanturen. Bezüglich der
militärischen Befehlsgewalt waren die Korpsintendanturen den
kommandierenden Generalen der Armeekorps unterstellt. Bei der
Mobilmachung rückte die Intendantur des Generalkommandos des XIV.
Armeekorps mit diesem zusammen ins Feld; an deren Stelle trat die
Stellvertretende Intendantur des Stellvertretenden Generalkommandos
des XIV. Armeekorps. Der Geschäftsbereich der Intendantur gliederte
sich in 5 Abteilungen. Hinzu kam noch die Direktion sowie eine Bau-
und Rechtsabteilung. Die Zuständigkeiten der einzelnen Abteilungen
waren sehr heterogen. Die folgende Gliederung zeigt deshalb nur die
wichtigsten Aufgabenbereiche auf. Abteilung I Etat-, Kosten- und
Kassenwesen, Prüfung der Jahresrechnungen Gehaltsangelegenheiten
Abteilung II Naturalverpflegungsabteilung,
Festungsbauangelegenheiten, Beschaffung und Überweisung des Bedarfs
an Naturalien, Leitung und Beaufsichtigung der Magazinverwaltungen,
Personalangelegenheiten der Magazinbeamten,
Etappen-Verpflegungsangelegenheiten, bauliche Unterhaltung der
Magazingebäude, Kontrolle des Rechnungswesens der Festungsbaukassen
Abteilung III Bekleidungsangelegenheiten, Angelegenheiten des
Trains, Angelegenheiten aus dem Militärbildungs-, Erziehungs- und
Unterrichtswesen, Remonteangelegenheiten, Invalidenwesen Abteilung
IV Garnisonverwaltungsangelegenheiten, bauliche Unterhaltung der
Lazarettgebäude, Feststellung der Flurentschädigungsgelder
Abteilung V Lazarettabteilung, Krankenfürsorgeangelegenheiten (vor
1890 war hierfür die Abteilung IV zuständig), Sicherstellung des
Arzneimittelbedarfs, Invalidenpensionsangelegenheiten,
Rechnungswesen in Lazarettangelegenheiten Ein wichtiger Bestandteil
bilden auch die zahlreichen Baupläne für Militärbauten.
Bestandsgeschichte: Nach
Kriegsende verblieben die Akten der Intendantur beim
Generalkommando des XIV. Armeekorps. Ab Januar 1920 wurde mit der
Einrichtung eines Korpsarchivs begonnen. Im Herbst 1920 zog das
Korpsarchiv in die Infanteriekaserne Heilbronn um. Ab Januar 1921
trat das Korpsarchiv unter der Bezeichnung Aktenverwaltung XIV in
den Geschäftsbereich des Reichsministeriums des Innern, bevor es am
1. April 1921 als Archivzweigstelle Heilbronn dem Reichsarchiv in
Potsdam eingegliedert wurde. Infolge der Vereinigung der
Reichsarchivzweigstellen Heilbronn und Stuttgart gelangten die
Bestände im Jahr 1924 nach Stuttgart. Die Württembergische
Archivdirektion, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die
Verwaltung der Bestände des Heeresarchivs Stuttgart übernahm, gab
in den Jahren 1947 bis 1949 die Überlieferung des XIV. Armeekorps
an das Generallandesarchiv Karlsruhe ab. Eine sehr ausführliche
Bestandsgeschichte ist im Vorwort des Stellvertretenden
Generalkommandos des XIV. Armeekorps (Bestand 456 F 8) enthalten.
Der Bestand umfasst 1583 Archivalieneinheiten mit einem Umfang von
28 laufenden Metern.
Literaturhinweise: Die
Badener im Weltkrieg 1914/1918, bearbeitet von Wilhelm
Müller-Loebnitz, Karlsruhe 1935. Deutsche Militärgeschichte in
sechs Bänden 1648-1939, hrsg. vom Militärgeschichtlichen
Forschungsamt Freiburg, München 1983. Fenske, Hans: Die Verwaltung
im Ersten Weltkrieg, in: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 3,
Stuttgart 1984, S. 866-908. Fischer, Joachim: Zehn Jahre
Militärarchiv des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, in: Zeitschrift für
Württembergische Landesgeschichte 37 (1978), S. 362-368. Jäger,
Harald: Das militärische Archivgut in der Bundesrepublik für die
Zeit von 1871 bis 1919, in: Militärgeschichtliche Mitteilungen
1968/2, S. 135-138. Übersicht über die Bestände des
Hauptstaatsarchivs Stuttgart, bearbeitet von Joachim Fischer
(Veröffentlichung der Staatlichen Archivverwaltung
Baden-Württemberg, Bd. 31), Stuttgart 1983.
- Reference number of holding
-
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 456 F 150
- Extent
-
1582 Archivalieneinheiten
- Context
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Neuere Bestände (vornehmlich ab ca. 1800) >> Krieg >> XIV. (Badisches) Armeekorps >> Sonstige Formationen
- Related materials
-
Die Badener im Weltkrieg 1914/18, bearbeitet von Wilhelm Müller-Loebnitz, Karlsruhe 1935.
Deutsche Militärgeschichte in sechs Bänden 1648-1939, hrsg. vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt Freiburg, München 1983.
Fenske, Hans: Die Verwaltung im Ersten Weltkrieg, in: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 3, Stuttgart 1984, S. 866-908.
Fischer, Joachim: Zehn Jahre Militärarchiv des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, in: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 37 (1978), S. 362-368.
Jäger, Harald: Das militärische Archivgut in der Bundesrepublik für die Zeit von 1871 bis 1919, in: Militärgeschichtliche Mitteilungen 1968/2, S. 135-138.
Übersicht über die Bestände des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, bearbeitet von Joachim Fischer (Veröffentlichung der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Bd. 31), Stuttgart 1983.
- Date of creation of holding
-
1806-1926
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
03.04.2025, 11:03 AM CEST
Data provider
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Object type
- Bestand
Time of origin
- 1806-1926