Bestand
Forstamt Olpe (Bestand)
Allgemeine Verwaltung und
Geschäftsführung (13); Personalsachen (50); Abschätzung und
Vermessung (5); Grundbesitz, Steuern (3); Grenzsachen (4);
Bausachen und Wegebau (4); Hauungssachen (9); Holzabgabe, Holztaxe
(6); Forstkultursachen (12); Waldnebennutzung (7); Jagdsachen (2);
Forstschutz, Forstpolizei (28); Servituten, Reallasten und
Berechtigungen (22); Verwaltung der Aufsichtswaldungen
(132).
Bestandsgeschichte: 1810
Forstamt Olpe; 1817 als Forstrevier Olpe der Oberförsterei
Grafschaft zugeordnet; 1820 Teil des Forstreviers Rumbeck im
Bereich der Forstinspektion Arnsberg; seit 1995 Forstamt
Lennestadt, zuständig für das ehemalige Forstamt Olpe sowie
Teilbereiche der aufgelösten Forstämter Altenhundem und Siegen-Nord
(Kommunalbereiche Kirchhundem, Lennestadt, Olpe, Drolshagen und
Wenden). Seit 2007 Teil des Regionalforstamtes Kurkölnisches
Sauerland.
Form und Inhalt: Infolge des
Reichsdeputationshauptschlusses von 1803 fiel dem nunmehrigen
Großherzogtum Hessen-Darmstadt das kurkölnische Herzogtum Westfalen
zu. Es wurden zwei dem Oberforstkollegium in Darmstadt
unterstehende Oberforste, Arnsberg und Brilon gebildet. Nach der
preußischen Inbesitznahme gab es im Regierungsbezirk Arnsberg mit
Wirkung vom 1.7.1817 (AB 1817, 205ff.) zunächst sechs
Oberförstereien, nämlich Dortmund, Hagen, Oelinghausen, Hirschberg,
Rumbeck, und Grafschaft, die der Abteilung für direkte Steuern,
Domänen und Forsten der Regierung Arnsberg direkt unterstanden
(Leesch 1992, S. 96f.; Selter 1995, 241f.). Das Forstrevier Olpe
mit den Waldwärtereien Drolshagen und Olpe und der Unterförsterei
Wenden gehörte neben den Forstrevieren Bilstein, Grafschaft und
Mittelsorpe zur Oberförsterei Grafschaft.
Bereits zum
1.1.1820 trat freilich eine neue Forstorganisation in Kraft: Als
Instanz zwischen Regierung und Oberförstereien wurden zunächst vier
Forstinspektionen (mit in den folgenden Jahrzehnten wechselnden
Aufgaben und Zuständigkeiten) geschaffen worden, denen insgesamt 18
Oberförstereien zugeordnet waren (Selter 1995, 242 Anm. 38):
Forstinspektion Oberförstereien
ArnsbergHimmelpforten Neuhaus Obereimer Oelinghausen
Rumbeck
DortmundGevelsberg Hamm Hemer
Lütgendortmund
GrafschaftBilstein Burbach Lützel Siegen
Walpersdorf-
Hainchen
MeschedeBredelar
Glindfeld Grafschaft Hirschberg
Schon 1827
wurde die Forstinspektion Dortmund aufgelöst, die Inspektionen
Arnsberg und Meschede vereinigt.
Bis 1933 blieb die
Forstverwaltung in ihren Grundstrukturen im ganzen unberührt.
Infolge der Neustrukturierung der Forstverwaltung zum 1. 12. 1933
wurden die Forsten aus den Bezirksregierungen herausgetrennt und
als neue Mittelinstanz so genannte Regierungsforstämter unter
Leitung von Landforstmeistern, eines in Arnsberg, das anderen in
Münster gebildet. Die Oberförstereien hießen fortan Forstämter,
doch ist es zur Bildung der Einheitsforstämter, die neben der
Betreuung der staatlichen Forsten auch die Aufsicht über alle
nichtstaatlichen Forsten besorgen sollten, in Westfalen nicht mehr
gekommen (Leesch, 1992, 102).
Im Zuge der
Forstverwaltungsreform (”Verordnung über die Einteilung der
Forstamtsbezirke im Lande Nordrhein-Westfalen“ vom 01.12.1971)
wurde das Forstamt Olpe als Forstamtsbezirk 24 für die
Kommunalbereiche Olpe, Drolshagen, Wenden und Kirchhundem
zuständig.
Nach der Neuorganisation der Forstverwaltung
zum 1. 10. 1995 wurde das Forstamt Olpe als Forstamtsbezirk 18 für
die Städte Drolshagen, Olpe und Lennestadt sowie für die Gemeinden
Wenden und Kirchhundem zuständig (GVBl. NRW 1994, 1072).
Seit dem 1.7.2007 ist Olpe neben Attendorn einer der Standorte
des neu gebildeten Regionalforstamtes Kurkölnisches
Sauerland.
Bestandgeschichte
Der 296 Nummern umfassende
Aktenbestand hat eine Laufzeit von 1803 bis 1955. Die Akten
gelangten mit dem Zugang 82/02 zusammen mit Akten anderer
Forstämter aus dem Regierungsbezirk Arnsberg, die zuvor gemeinsam
in der ”Forstlichen Dokumentationsstelle“ in den Kellerräumen des
Waldschulheims Arnsberg-Obereimer lagerten, in das Staatsarchiv
Münster.
Der Bestand dokumentiert die Geschichte des
Forstamtes und damit der waldreichen Landschaft um Olpe über einen
Zeitraum von nahezu 150 Jahren. Die Akten betreffen neben der
behördlichen Organisation des Forstamtes (Struktur, Zuständigkeit,
Personal, Gebäude) seine Aufgabenwahrnehmung in den Bereichen Wald-
und Wegebau, Forstkultur, Jagd, Arealsachen, Berechtigungen und
Ablösungen, Waldnebennutzungen, Forstschutz und Forstpolizei sowie
die Verwaltung der Aufsichtsforsten.
Zitierhinweis
Der Bestand ist zu
zitieren: Forstamt Olpe + Nr.
Münster, im Dezember 2007
- Bestandssignatur
-
M 130
- Umfang
-
297 Akten.
- Sprache der Unterlagen
-
German
- Kontext
-
Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen (Archivtektonik) >> 3. Behörden und Einrichtungen des Staates und der Selbstverwaltung nach 1816 >> 3.3. Wirtschaftsverwaltung (M) >> 3.3.2. Land- und Forstwirtschaft >> 3.3.2.5. Oberförstereien (Forstämter)
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Hagen, Otto von: Die forstlichen Verhältnisse Preußens. 3. Aufl. bearb. von K. Donner, Berlin 1894; Müller, Otto: Forstliches Adressbuch sämmtlicher Königlich Preußischen Oberförstereien. Berlin 1902; Hesmer, Wald- und Forstwirtschaft in Nordrhein-Westfalen. Bedingtheiten - Geschichte - Zustand. Hannover 1958; Leesch, Wolfgang: Verwaltung in Westfalen 1815-1945. Organisation und Zuständigkeit (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen 38,4). Münster 1992; Selter, Bernward: Waldnutzung und ländliche Gesellschaft. Landwirtschaftlicher Nährwald’ und neue Holzökonomie im Sauerland des 18. und 19. Jahrhunderts (Forschungen zur Regionalgeschichte 13). Paderborn 1995; Wegener, Hans-Jürgen: Strukturen und Aufgaben der Forstorganisation von 1800 bis 1945, in: Andreas Schulte (Hg.): Wald in Nordrhein-Westfalen Bd. 1, Münster 2003, S. 145-155; Heukamp, Bernhard: Die Forstverwaltungen, in: Andreas Schulte (Hg.): Wald in Nordrhein-Westfalen Bd. 1, Münster 2003, S. 297-309.
- Bestandslaufzeit
-
1803-1955
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
23.09.2052, 08:11 MESZ
Datenpartner
Landesarchiv Nordrhein-Westfalen. Abteilung Westfalen. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1803-1955