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Glaubwürdigkeit, Zeitinkonsistenz und Zinsdifferenzen in einem System fester Wechselkurse

Das Barro-Gordon-Modell läßt sich auf eine offene Volkswirtschaft übertragen. Wenn die wirtschaftspolitische Zielfunktion eine gewisse Präferenz für das Beschäftigungsziel aufweist, ist das Versprechen, einen festen Wechselkurs aufrechterhalten zu wollen, nicht glaubwürdig, weil eine Abwertung bei nachhängenden Wechselkurserwartungen Beschäftigungsgewinne einbringt. In Antizipation einer solchen Täuschung treten Abwertungserwartungen auf, die sich in Zinsdifferenzen zwischen Wertpapieren verschiedener Währungen umsetzen. Der Wirtschaftspolitik bleibt damit nur die Wahl zwischen den gleichermaßen schlechten Alternativen, den Fixkurs mit höheren Zinsen zu verteidigen und dabei Beschäftigungsverluste hinzunehmen oder die erwartete Abwertung zu vollziehen und die Preisstabilität zu gefährden. Zinsdifferenzen und Währungskrisen im EWS lassen sich als teilweise gescheiterte Versuche deuten, Wirtschafts- und Währungspolitik stärker an langfristigen Zielen und Bindungen zu orientieren.

Sprache
Deutsch

Erschienen in
Journal: Kredit und Kapital ; ISSN: 0023-4591 ; Volume: 29 ; Year: 1996 ; Issue: 4 ; Pages: 511-527

Klassifikation
Wirtschaft

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Spahn, Heinz-Peter
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Duncker & Humblot
(wo)
Berlin
(wann)
1996

DOI
doi:10.3790/ccm.29.4.511
Letzte Aktualisierung
10.03.2025, 11:42 MEZ

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Objekttyp

  • Artikel

Beteiligte

  • Spahn, Heinz-Peter
  • Duncker & Humblot

Entstanden

  • 1996

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