Women's experiences of Shari'a law in Banda Aceh, Indonesia
Abstract: Anthropologists have sustained varied and active engagement with the recent debates on the topics of Shari'a law, religion in public spaces, women and human rights, and the limit of the concept of “law” in comparative studies of Shari'a law. Recent studies have challenged the paradigmatic legal thoughts of state sovereignty, legal uniformity and secularism. In the light of this engagement, and based on ten months of empirical fieldwork, this study explores women’s experiences of Shari'a law in the city of Banda Aceh, Indonesia. Aceh has a special autonomy status within Indonesia and is the only province to enact Islamic law. Framed by theories of legal pluralism, the anthropology of experience and intersectionality, this research shows that women’s narratives and embodied practices of Shari'a law in the provincial capital reveal a multiplicity of forms of discrimination in everyday life. The mundane routines of women’s daily lives shape and are shaped by a constant negotiation of the normative agenda of Shari'a discipline. This negotiation and women’s expressions of agency are interrelated with several structural differences and dimensions of inequality. Thus, a shared religion of Islam neither warrants a singular belonging in Aceh’s legal orderings nor does it necessarily bring forth the same experiences of the Shari'a law. It is not just religion that influences experiences. Ethnicity, class, age and space also affect how Shari'a law is lived through
Abstract: Das gegenwärtige Scharia-Recht unterscheidet sich von demjenigen des letzten Jahrhunderts. Ethnolog_Innen haben sich in den jüngsten Debatten zum Thema Religion im öffentlichen Raum, zu Frauen und zu den Menschenrechten sowie zu den Grenzen des Rechtsbegriffes in vergleichenden Studien über das Scharia-Recht engagiert und in unterschiedlicher Weise damit auseinandergesetzt. Neuere Studien beschäftigen sich mit den paradigmatischen Rechtsgedanken der staatlichen Souveränität, der rechtlichen Einheitlichkeit und dem Säkularismus. Im Rahmen dieser Diskussionen und auf der Grundlage einer zehnmonatigen empirischen Feldforschung, untersucht diese Studie die Erfahrungen von Frauen mit dem Scharia-Gesetz in der Stadt Banda Aceh in Indonesien. Aceh hat einen Sonderautonomie Status in Indonesien inne und ist die einzige Provinz, in welcher das islamische Recht gilt. Die Feldforschung zeigt, dass Erzählungen von Frauen und verkörperte Praktiken des Scharia-Rechts in der Provinzhauptstadt eine Vielzahl von Formen der Diskriminierung im Alltag deutlich machen. Den Rahmen dazu bilden Theorien des Rechtspluralismus, der Anthropologie der Erfahrung und der Intersektionalität. Das Alltagsleben der Frauen wird durch die ständige Aushandlung der normativen Agenda der Disziplinierung durch die Scharia bestimmt und geprägt. Diese Aushandlung und die Ausdrucksformen von Agency (Handlungsfähigkeit) der Frauen sind mit verschiedenen strukturellen Differenzen und Ungleichheitsdimensionen verbunden. Eine gemeinsame Religion des Islam bedeutet weder eine eindeutige Zugehörigkeit zu Aceh-Rechtsordnungen noch bringt sie notwendigerweise dieselben Erfahrungen mit dem Scharia-Recht hervor. Nicht nur Religion und Geschlecht beeinflussen die Erfahrungen. Ethnizität, Klasse, Alter und Raum betreffen das Erleben der Scharia Gesetze ebenfalls
- Standort
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Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
- Umfang
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Online-Ressource
- Sprache
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Englisch
- Anmerkungen
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Universität Freiburg, Dissertation, 2019
- Klassifikation
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Recht
- Schlagwort
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Women
Bạnda Ạceh
Indonesien
Aceh
- Ereignis
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Veröffentlichung
- (wo)
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Freiburg
- (wer)
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Universität
- (wann)
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2021
- Urheber
- Beteiligte Personen und Organisationen
- DOI
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10.6094/UNIFR/194957
- URN
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urn:nbn:de:bsz:25-freidok-1949573
- Rechteinformation
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Der Zugriff auf das Objekt ist unbeschränkt möglich.
- Letzte Aktualisierung
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25.03.2025, 13:52 MEZ
Datenpartner
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Beteiligte
Entstanden
- 2021