Medialität

Abstract: Das Heroische manifestiert sich in Darstellungen und erlangt so konkrete Präsenz. Es muss medial artikuliert und kommuniziert werden, um gesellschaftlich wirksam sein zu können. Im Einklang mit medientheoretischen Ansätzen ist von einer Eigendynamik der Medialität in Sinnkonstitutionen des Heroischen auszugehen. Die mediale Darstellung des Heroischen und einzelner Heldenfiguren wird also von Gemeinschaften nicht nur funktionalisiert, sondern sie hat selbst eine instituierende Kraft.
Die Eigenwirkung von Medialisierung und Medialität ist in imaginativen, besonders künstlerischen Gestaltungen besonders stark ausgeprägt. Solche Darstellungen dienen nicht nur der gesellschaftlichen Selbstbeobachtung und -auslegung, in Bezug auf das Heroische haben sie auch das Potenzial, Vorstellungen zu remodellieren oder auch völlig neu zu imaginieren. Medialisierung ist also einerseits wichtig, um Vorstellungen des Heroischen zu tradieren, aber die Medialität einer Darstellung kann andererseits Traditionen auch stören und so zur Transformation von Heroisierungen und Heroismen beitragen.
Das konkrete mediale Produkt (ein Text, ein Bild, ein Comic, ein Theaterstück, ein Computerspiel etc.) co-konstruiert und filtert durch die ihm eigenen technisch-historischen Spezifika die jeweilige Figuration des Heroischen. Diese Spezifika hängen wesentlich davon ab, in welchem Medium die Darstellung erfolgt, denn dieses wirkt sich auf die Form aus, in der das Heroische ästhetisch konfiguriert wird. Sozial-personale Figuration, ästhetische Formierung und Medialität des Heroischen müssen daher als gegenseitig abhängige Faktoren der Sinnerzeugung aufgefasst werden

Standort
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
Umfang
Online-Ressource
Ausgabe
Version 1.0; zuletzt bearbeitet am 16. Juli 2019
Sprache
Deutsch

Schlagwort
Medientheorie
Medialität
Held
Ästhetik
Sprachlicher Code
Kommunikation
Medialität
Medientheorie
Held
Heroisierung
Ästhetik
Gattung
Sprachlicher Code
Kommunikation

Ereignis
Veröffentlichung
(wo)
Freiburg
(wer)
Universität
(wann)
2019
Beteiligte Personen und Organisationen

DOI
10.6094/heroicum/md1.0.20190716
URN
urn:nbn:de:bsz:25-freidok-1502070
Rechteinformation
Der Zugriff auf das Objekt ist unbeschränkt möglich.
Letzte Aktualisierung
15.08.2025, 07:22 MESZ

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Entstanden

  • 2019

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