Bestand

Mannheim, Stadt (Bestand)

Überlieferungsgeschichte

1720 verlegte Kurfürst Carl Philipp die Residenz der Kurpfalz von Heidelberg nach Mannheim, das bereits als pfälzische Festung seit 1606, barocke Planstadt und Standort einer durch Privilegien geförderten Wirtschaft eine besondere Rolle gespielt hatte. Bis zum Regierungsantritt des Kurfürsten Carl Theodor in München im Jahr 1778 blieb Mannheim das politische und kulturelle Zentrum der Kurpfalz, wobei das Nebeneinander der Konfessionen und die Aufnahme französischer Emigranten der Stadt ein besonderes Gepräge gaben. Auch nach dem Abzug der Hofgesellschaft nach München und dem Anfall an Baden 1803 behielt die Stadt ihre Bedeutung als Zentrum des wirtschaftlichen und politischen Liberalismus.

Inhalt und Bewertung

Der Bestand, enthält neben Akten der kurpfälzischen Zentralbehörden auch zahlreiche Akten der badischen Ministerien und Mittelbehörden. Außerdem finden sich eine Reihe von Akten der badischen Behörden über die Zeit des Vormärz und der 1848er Revolution vor allem unter den Rubriken Bücher und Verbrechen. Einen sozialgeschichtlich besonders wichtigen Überlieferungsblock bilden die über 600 Nachlassakten des 17. und 18. Jahrhunderts unter der Rubrik Erbschaften. Zwischen 1978 und 1980 überarbeitete der damalige Inspektoranwärterkurs unter Anleitung von Reinhold Rupp das bisherige Zettelrepertorium. Das maschienenschriftliche Findbuch fertigte Frau Kuhnle 1984. Die jetzige vertiefende Überarbeitung des Findbuchs zur Aufbereitung als Online-Findmittel übernahm Gabriele Wüst 2023. Zu den umfangreichen Redaktionsarbeiten gehörte auch die Entnahme und Verzeichnung von ca. 250 überformatigen oder losen Plänen. Zur Identifizierung der Pläne mit Sonderlagerort wurde an die jeweilige Aktensignatur ein K angefügt. In gebundene Akten eingenähte Pläne verblieben in den Akten. Vor dem Jahr 2000 entnommene Pläne befinden sich im Bestand G Bauplansammlung, meist unter Mannheim. Entsprechende Signaturen wurden beim jeweiligen Akteneintrag vermerkt. Soweit die in einer Kooperation zu Nachlassakten zwischen dem Stadtarchiv Mannheim/Marchivum und dem Generallandesarchiv Karlsruhe 2002 von Carl Jochen Müller unter anderem neu verzeichneten obengenannten Nachlassakten weiterführende Enthältvermerke erhielten, als das bisherige Findbuch im Generallandesarchiv, wurde das Onlinefindmittel entsprechend ergänzt.

Behörden- und Bestandsgeschichte: 1720 verlegte Kurfürst Carl Philipp die Residenz der Kurpfalz von Heidelberg nach Mannheim, das bereits als pfälzische Festung seit 1606, barocke Planstadt und Standort einer durch Privilegien geförderten Wirtschaft eine besondere Rolle gespielt hatte. Bis zum Regierungsantritt des Kurfürsten Carl Theodor in München im Jahr 1778 blieb Mannheim das politische und kulturelle Zentrum der Kurpfalz, wobei das Nebeneinander der Konfessionen und die Aufnahme französischer Emigranten der Stadt ein besonderes Gepräge gaben. Auch nach dem Abzug der Hofgesellschaft nach München und dem Anfall an Baden 1803 behielt die Stadt ihre Bedeutung als Zentrum des wirtschaftlichen und politischen Liberalismus. Der Bestand, enthält neben Akten der kurpfälzischen Zentralbehörden auch zahlreiche Akten der badischen Ministerien und Mittelbehörden. Außerdem finden sich eine Reihe von Akten der badischen Behörden über die Zeit des Vormärz und der 1848er Revolution vor allem unter den Rubriken Bücher und Verbrechen. Einen sozialgeschichtlich besonders wichtigen Überlieferungsblock bilden die über 600 Nachlassakten des 17. und 18. Jahrhunderts unter der Rubrik Erbschaften. Zwischen 1978 und 1980 überarbeitete der damalige Inspektoranwärterkurs unter Anleitung von Reinhold Rupp das bisherige Zettelrepertorium. Das maschienenschriftliche Findbuch fertigte Frau Kuhnle 1984. Die jetzige vertiefende Überarbeitung des Findbuchs zur Aufbereitung als Online-Findmittel übernahm Gabriele Wüst 2023. Zu den umfangreichen Redaktionsarbeiten gehörte auch die Entnahme und Verzeichnung von ca. 250 überformatigen oder losen Plänen. Zur Identifizierung der Pläne mit Sonderlagerort wurde an die jeweilige Aktensignatur ein K angefügt. In gebundene Akten eingenähte Pläne verblieben in den Akten. Vor dem Jahr 2000 entnommene Pläne befinden sich im Bestand G Bauplansammlung, meist unter Mannheim. Entsprechende Signaturen wurden beim jeweiligen Akteneintrag vermerkt. Soweit die in einer Kooperation zu Nachlassakten zwischen dem Stadtarchiv Mannheim/Marchivum und dem Generallandesarchiv Karlsruhe 2002 von Carl Jochen Müller unter anderem neu verzeichneten obengenannten Nachlassakten weiterführende Enthältvermerke erhielten, als das bisherige Findbuch, wurde das Onlinefindmittel entsprechend ergänzt.

Benutzungshinweise: Der Bestand ist verfilmt. Die Originalakten werden nicht vorgelegt. Von sechs ausgewählten Akten zur Badischen Revolution mit den Signaturen 213 Nr. 3739, Nr. 3740 a, Nr. 3740 b, Nr. 3740 c, Nr. 3769 und Nr. 3784 kann der Mikrofilm bereits digitalisiert im Internet eingesehen werden. Eine Sonderkartei mit alphabetischem Namensverzeichnis zu 213 Nr. 3859 und 213 Nr. 3860 ist in Karteiform vorhanden, jedoch nicht ganz vollständig.

Literatur: Rainer Brüning/Gabriele Wüst (Bearb.), Die Bestände des Generallandesarchivs Karlsruhe, Teil 6, Bestände des Alten Reiches, insbesondere Generalakten (71-228), Stuttgart 2006, S. 374-376. Bürgerverzeichnis 1719, in: Zeitschrift für Geschichte des Oberrheins 116 (1968) S. 291-347.

Bestandssignatur
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 213
Umfang
4489 Akten (Nr. 1-4579)

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Ältere Bestände (vornehmlich aus der Zeit des Alten Reichs) >> Akten >> Städte >> Mannheim, Stadt
Verwandte Bestände und Literatur
Rainer Brüning/Gabriele Wüst (Bearb.), Die Bestände des Generallandesarchivs Karlsruhe, Teil 6, Bestände des Alten Reiches, insbesondere Generalakten (71-228), Stuttgart 2006, S. 374-376.
Bürgerverzeichnis 1719, in: Zeitschrift für Geschichte des Oberrheins 116 (1968) S. 291-347.

Bestandslaufzeit
(1403) 1522, 1598-1877

Weitere Objektseiten
Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
Letzte Aktualisierung
03.04.2025, 11:03 MESZ

Datenpartner

Dieses Objekt wird bereitgestellt von:
Landesarchiv Baden-Württemberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.

Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • (1403) 1522, 1598-1877

Ähnliche Objekte (12)