Bestand
Nachlass Ludwig von Liebenstein (1781-1824), Kreisdirektor des Murg- und Pfinzkreises, bad. Landtagsabgeordneter, Vizepräsident des bad. Landtags (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
1914 Hinterlegung durch den Obersten Franz Karl
Albrecht von Liebenstein
Inhalt und
Bewertung
Politische Reden,
Veröffentlichungen, Gesetzentwürfe, Korrespondenz
1. Vorwort: Ludwig August
Friedrich Freiherr von Liebenstein wurde 1781 als Sohn eines
höheren Beamten im damals zur badischen Markgrafschaft gehörenden
Birkenfeld geboren. Seine Kindheit verbrachte Liebenstein zunächst
in Emmendingen, wohin sein Vater als Obervogt der Grafschaft
Hochberg versetzt worden war, und dann in Karlsruhe, wo er das
Gymasium illustre besuchte. Nach dem Abitur studierte Liebenstein
Rechtswissenschaften an den Universitäten Halle, Jena, Göttingen
und Heidelberg. Nach dem Studium trat er beim Oberamt Emmendingen
in den badischen Staatsdienst ein. 1807 wurde er
Hofgerichtsassessor, ein Jahr später Hofgerichtsrat in Mannheim.
1809 kam Liebenstein als Kreisrat nach Wertheim. Nach einer kurzen
Unterbrechung des Staatsdiensts wurde er 1811 Oberamtmann in
Hornberg. 1812 wechselte er als Oberamtmann nach Lahr. 1819 zog
Liebenstein als Abgeordneter des Wahlbezirks Emmendingen in die
Zweite Kammer des erstmals zusammentretenden badischen Landtags in
Karlsruhe ein. Im Parlament trat Liebenstein für die Trennung von
Justiz und Verwaltung, für die Öffentlichkeit und Mündlichkeit
gerichtlicher Verfahren sowie für Pressefreiheit und
Geschworenengerichte ein. 1821 wurde er als Geheimer Referendar in
das badische Innenministerium berufen. Als solcher arbeitete
Liebenstein den Entwurf einer Gemeindeordnung aus, den er 1822 als
Regierungskommissar in der zweiten Kammer vertrat. Die
Wertschätzung der Abgeordneten zeigte sich kurz darauf in seiner
Wahl zum Vizepräsidenten der Zweiten Kammer. Aufgrund seiner
oppositionellen Haltung war Liebenstein für die Regierung jedoch
nicht länger haltbar, weshalb er 1822 auf den Posten des Direktors
des Murg- und Pfinzkreises in Durlach versetzt wurde. Dort starb er
am 26. März 1824 an einer Lungenentzündung.
2. Zur Ordnung: Der Nachlass
wurde 1914 durch den Obersten Franz Karl Albrecht von Liebenstein
beim Generallandesarchiv hinterlegt (vgl. GLA 450 Nr. 640). Er
enthält persönliche und berufliche Unterlagen, darunter politische
Reden, publizistische und wissenschaftliche Beiträge,
Gesetzentwürfe sowie Korrespondenz. Der Nachlass wurde 1981 von
Marie Salaba verzeichnet. Die Übertragung des analogen Findmittels
in ein Online-Findmittel erfolgte 2017 durch René Gilbert im Rahmen
eines von der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg finanzierten
Projekts. Zusätzlich versah Gilbert den Bestand mit Orts- und
Personenindizes.
3. Quellen und Literatur:
Quellen: "Liebenstein, Ludwig August Friedrich von", Dienerakte,
GLA 76 Nr. 4881 [Laufzeit: 1802-1824] Literatur: Schnabel, Franz:
Ludwig von Liebenstein. Ein Geschichtsbild aus den Anfängen des
süddeutschen Verfassungslebens, Karlsruhe 1927 Weech, Friedrich
von: Ludwig August Friedrich Freiherr von Liebenstein, in: Badische
Biographien, Bd. 2, hrsg. von Friedrich von Weech, Heidelberg 1875,
S. 23-28 Weech, Friedrich von: Liebenstein, Ludwig August Friedrich
Freiherr von, in: Allgemeine Deutsche Biographie, Bd. 18, Leipzig
1883, S. 564 f.
- Bestandssignatur
-
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, N von Liebenstein
- Umfang
-
40 Akten
- Kontext
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Nichtstaatliches Archivgut >> Nachlässe >> Andere Nachlässe >> von Liebenstein
- Indexbegriff Person
- Bestandslaufzeit
-
1802-1824
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
03.04.2025, 11:03 MESZ
Datenpartner
Landesarchiv Baden-Württemberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1802-1824