Archivale

Kauf- bzw. Tauschbrief

Regest: Blasius von Gottes Gnaden Abt, Prior und Convent des Gotteshauses Hirßow (Hirsau) St. Benedicten Ordens Spirer (Speyrer) Bistums bekennen, daß sie mit Bürgermeister und Rat der Stadt Rüttlingen als Vertretern ihrer Sondersiechen ein gütliches Übereinkommen getroffen haben wegen des Gütleins mit seiner Zugehörde, das zu Rüdrichingen (Riederich) gelegen ist. Davon haben die Brüder Auberlin und Claus Keller bisher ein Viertel innegehabt und die andern 3 Teile von Auberlin Brüdin zu Metzingen gekauft und das Gütlein also zusammengebracht. Dieses Gütlein ist dem Abt und Convent zu Hirsau bisher mit Eigentum und Obrigkeit verpflichtet, auch um 5 Schilling Heller jährl. Gült, desgleichen Handlohn und Weglöse und ist den Sondersiechen zu Rütlingen das Viertel zu Landgarbe aus etlichen in das Gütlein gehörigen Äckern und aus etlichenein Getröschne (?) und auch etliche Heller Gült zu geben schuldig gewesen. Die nachgenannten Güter gehören darein.
Wiesen:
1 Mannsmahd in Mülwiesen, stößt auf die Gemeinde und an die andere in das Gütlein gehörige Wiese -
1/2 Mannsmahd in Mülwiesen, an der nächstgeschriebenen Wiese gelegen -
1/2 Mannsmahd auch in Mülwiesen, zieht (= erstreckt sich) an die Wiese des Gotteshauses Hirsau, die der Müller innehat -
3 Viertel in Rorwiesen hinter dem Uhtet (Auchtert = Viehweide) des Götz und an Simon Lieblers eigener Wiese -
ungefähr 1/2 Mannsmahd auf der Rorwiese oben an der Wiese des Gotteshauses Hirsau, die Mager Michel innehat -
1 Mannsmahd auf dem Burruß am Gut des Gotteshauses, das Schnider Ulrich innehat und an des Bannttel Hansen Gut, das auch dem Gotteshaus Hirsau gehört -
1/2 Mannsmahd an dem Mergelin an Schnider Ulrichs Wiese, die dem Heiligen von Bempflingen zinst, und an Schaffhuser Gut, das Auberlin Keller innehat -
1 Mannsmahd auf der Stryttwies am Gut des Gotteshauses aufhin, das Con Hans Schultheiß innehat und herab auf desselben Gotteshauses Gut stößt, das Schel Auberlin innehat -
1/2 Mannsmahd im Steler, zieht auf der einen Seite an der Gemeinde aufhin und auf der andern Seite an St. Martins zu Metzingen Gut, das Schel Ulrich innehat -
1/2 Mannsmahd ungefähr in Kudiß Wiesen an der Wiese des Gotteshauses, die der Schel Hans innehat und an den Wiesen von Magers selig Kindern, auch dem Gotteshaus gehörig -
1/2 Mannsmahd im Löchlin am Gut des Gotteshauses, das Magers Kinder innehaben, stößt herfür an die Gemeinde -
ungefähr 1/2 Mannsmahd in Tottlen Wies an der Gemeinde und am Gut des Gotteshauses, das Götz innehat -
1 Viertel in der aufgehenden Wies am Gut des Gotteshauses, das Auberlin Keller innehat, und an Ulrich Hertters eigener Wies- 1 Mannsmahd Wies genannt der Forst, ist in diesen Hof vorzeiten auch gehörig gewesen, aber in diesem Wechsel und Tausch hintangesetzt und dem Gotteshaus allein zugehörig und mit Handlohn und Weglöse verpflichtet -
Äcker in der Zelg auf Rörenfeldt:
1 1/2 Juchart auf Rorenfeldt, streckt vor der Braicken auf und ist ein Anwander -
1 1/2 Juchart auf Rorenfelt, an dem nächstgeschriebenen Acker gelegen und an dem Gut der Heiligen zu Metzingen, das Mager Hans innehat -
1 1/2 Juchart im Löchlin, stößt an die Gemeinde und an der Armen Egerd, die in Jos Lieblers Lehen gehört -
1 1/2 Juchart in Gerla an dem Gut des Gotteshauses, das Peter Hoch innehat, und an Pantell Hansen Gut, das auch dem Gotteshaus Hirsau gehört -
1 1/2 Juchart an Schlatt am Gut des Gotteshauses, das Peter Hoch innehat und an Schel Auberlins Gut, das auch dem Gotteshaus Hirsau gehört -
1 1/2 Juchart im Kreben, zieht an der einen Seite am Gut des Gotteshauses Hirsau aufhin, das Mathys Guttbrott innehat, und ist auf der andern Seite zum Teil ein Anwander, und anwandet mehr als einer darauf -
1 Juchart in Ettwiesen am Gut des Gotteshauses aufhin, das Hirßen Heinz von Klein(en)bettlingen innehat, und stößt herab an der Armen Gut und Wiese, die Jos Liebler innehat -
Zelg auf Aspach:
1 1/2 Juchart am Kirchstig an der Armen Gut, das in diesen Hof gehört, und an des Gotteshauses Gut, das Schel Ulrich innehat -
1 Juchart am Keglins Acker, liegt an der Widem zu Bempfflingen aushin -
1 Juchart genannt des keglins Acker, anwandet auf des Gotteshauses Hirsau Gut, das Schnider Ulrich innehat -
ungefähr 1 Juchart zu Argelßbrunnen, zieht an Rüdrichinger Gemeinde abhin und an St. Hartins von Metzingen Gut, das jung Mager Heinz innehat -
1 Juchart unter Brötlosen, dem Gotteshaus zugehörig, hat jetzo inne Peter Götz, und an Weber Clausen von Klein(en)bettlingen Acker -
1/2 Juchart an der Herstraß am Gut des Gotteshauses Hirsau, das Myß Hans zu Metzingen innehat, und an des Con Hans Schultheiß Gut, das auch dem Gotteshaus gehört -
1 1/2 Juchart vorm hintern Holz an der Armen Gut, das in dies Lehen gehört, und an dem Gut des Gotteshauses, das Hirßen Heinz innehat -
7 1/2 Juchart vorm hintern Holz, zieht hinauf an die Gemeinde und stößt an der Armen Gut auf und ab -
3 Bett (Beet), sind ungefähr 1 1/2 Juchart, auch vorm hintern Holz an der Armen Gut und am Gut des Gotteshauses, das Hirßen Heinz von Klein(en)bettlingen innehat -
3 Viertel an der Herstraß, ziehen den langen Weg hinaus an Con Hansen des Schultheißen Acker und an des Gotteshauses Gut, das Götz innehat -
3 Viertel am Kirchstig, ziehen auf an der Armen Gut, das in dies Lehen gehört, und an des Gotteshauses Gut, das Simon Liebler innehat -
1 Juchart, ein Anwander, und ist ein Anwander an des Gotteshauses Gut, das Mager Hansen Kinder innehaben -
3 1/2 Juchart vorm hintern Holz, anwanden auf die nächstobgeschriebenen Jucharten an des Gotteshauses Gut, das Keller Auberlin innehat -
1 Viertel auch vor dem hintern Holz, wendet her auf die Gaß auf die Gemeinde und liegt abhin an des Heiligen von Metzingen Gut-3 Viertel Ackers in Wasserwiesen an des Gotteshauses Gut, das Peter Götz innehat, und liegt jetzo wüst, nachdem die Erms zum Teil darüber geht -
1 1/2 Juchart im Kyß gelegen, geht die Erms da durch, ist in diesem Wechsel auch hintangesetzt und dem Gotteshaus zugehörig wie oben die Forst genannte Wiese -
Zelg vorm Louch:
2 Juchart, von denen die eine ein Anwander ist, liegt an der Armen Gut aufhin und wendet oben auf (= grenzt ... an) die Gemeinde -
1 aufziehend Juchart, zieht an Ulrich Hertters eigenen Acker aufhin und auf der andern Seite an St. Martins Gut, das der jung Mager Hans innehat -
4 Juchart vorm Loch in Hayden auf der einen Seite an des Gotteshauses Gut, das Mathys Guttbrott innehat, und an der Armen Gut, das in diesen Hof gehört -
2 Juchart vor Loch im Hayden zwischen der Armen Gut -
1 1/2 Juchart am Henckel-Acker, anwandet auf Ulrich Hertters zu Metzingen eigenen Acker und stößt oben an die Gemeinde -
1 Juchart auch in Hayden, zieht aufhin an der Armen Gut und an des Gotteshauses Gut, das Con Hans, Schultheiß zu Rüdrichingen, innehat. Abt, Prior und Convent haben sich wegen dieses Gütleins mit Bürgermeister und Rat zu Rüttlingen gütlich geeinigt und sind mit ihnen eines freundlichen Schlaichs (= Tauschs) und Wechsels folgendermaßen übereingekommen in eines steten ewigen Kaufs Weise. Die Sondersiechen und ihre Pfleger sollen zu ewigen Zeiten das Gütlein mitsamt aller seiner Obrigkeit und Gerechtigkeit, womit es dem Gotteshaus Hirsau bisher verwandt gewesen ist, innehaben, nutzen und nießen wie ihr eigenes Gut. Dagegen die genannten Armenpfleger dem Gotteshaus zu Widerlegung (= als Ersatz) lediglich (= ohne Einschränkung) auf und in nutzlich Gewer (= Besitz) gegeben haben 10 Schilling Heller jährl. Gült, fällig auf St. Martins Tag, die die Kinder des Heß zu Mittelstatt geben aus ihrer Wiese, die 1 Mannsmahd groß und genannt ist die eigen Wies, gelegen zu Rüdrichingen an Schaffhuser Gut, das Bayer Beth innehat, und an Lieb Hansen zu Mittelstat eigener Wies. Ferner 18 Heller Gült, fällig auch auf St. Martins Tag, die Ursula Müllerin zu Bempfflingen gibt aus einem Garten, der ungefähr eine Hofstatt groß und gelegen ist zu Bempfflingen an des Gotteshauses Hirsau Gut, das Mathys Guttbrott von Rüdrichingen innehat, und an des Neren Benzen (Benz Ner) Gut, das den Heiligen zu Bempfflingen und des Fritzingers Tochtermann zu Tüwingen gemein zinst. Die Armenpflegersollen das obgeschriebene Gütlein mit aller Obrigkeit und Gerechtigkeit, mit den 5 Schilling Gelds daraus, auch Handlohn und Weglöse nutzen und nießen, desgleichen Abt und Convent die 1 1/2 Schilling Heller Gült.

Archivaliensignatur
A 2 a (Kaufbriefe u.a.) Nr. A 2 a (Kaufbriefe u.a.) Nr. 1853
Formalbeschreibung
Beschreibstoff: Pg.
Sonstige Erschließungsangaben
Siegel (Erhaltung): beide Siegel fehlen, sind abgeschnitten

Zeugen / Siegler / Unterschriften: Insigel von Abtei und Convent Hirsau

Genetisches Stadium: Or.

Kontext
Reichsstädtische Urkunden und Akten (Bde. 1-6) >> Bd. 4 Armenpflege: Zinsbriefe, Kaufbriefe u.ä.
Bestand
A 2 a (Kaufbriefe u.a.) Reichsstädtische Urkunden und Akten (Bde. 1-6)

Laufzeit
1490 August 25, Mittwoch nach St. Bartholomeus Tag

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Letzte Aktualisierung
20.03.2025, 11:14 MEZ

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Objekttyp

  • Archivale

Entstanden

  • 1490 August 25, Mittwoch nach St. Bartholomeus Tag

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