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Debatte über den sozialen Wohnungsbau
(O-Ton) Herr Fetzer (phonetisch), Dr., Ministerialdirektor im Innenministerium: Der Umfang des sozialen Wohnungsbaus soll im Jahre 1961 nicht vermindert werden / Es können zusätzliche Bundesmittel für den Wohnungsbau eingesetzt werden / Statistik zum Wohnungsbau 1960 / Statistik zum Wohnungsbau 1961 / In Baden-Württemberg ist wahrscheinlich 1960 die millionste neue Wohnung nach Kriegsende fertiggestellt worden / Es besteht immer noch ein rechnerisches Wohnungsdefizit von circa 80000 bis 85000 Wohnungen / (3'13)
(O-Ton) Hugo Geisert, MdL, CDU, Buchen: Die Landesregierung will den Wohnungsmangel im Lande in den nächsten drei bis vier Jahren beseitigen / Vor allem der Wohnungsmangel in den industriellen Ballungsräumen soll unter landesplanerischen Gesichtspunkten berücksichtigt werden / Der im Lande besonders ausgeprägte Wunsch der Bevölkerung nach einem Familienheim soll mit allen Mitteln gefördert werden / Voraussetzung für das Bauen ist die Beschaffung und Erschließung von Bauland / Im Jahr 1961 soll etwa die gleiche Anzahl von Wohnungen im öffentlich geförderten Wohnungsbau errichtet werden wie in den vergangenen Jahren / Der Wohnungsbau sollte vor konjunkturpolitischen Überlegungen und der Notwendigkeit der Schaffung möglichst vieler Wohnungen nach sozialen Gesichtspunkten ausgerichtet werden / (4'33)
(O-Ton) Fritz Ulrich, MdL, SPD, Stuttgart: Statistik über die Finanzierung des Wohnungsbaus 1960 und 1961 / Im Jahre 1961 steht eine Million weniger zur Verfügung / Die SPD will diese angesichts der üblichen Freigebigkeit der Regierung in Bauangelegenheiten "schlechte Sache" korrigieren / Betroffen sind die Einkommensschwachen und die kinderreichen Familien / Angesichts gestiegener Baukosten, steigender Grundstückskosten, sinkender Bundesmittel, der Notwendigkeit der Sanierung ungesunder Altstadtgebiete und der traurigen Wohnverhältnisse in Landgemeinden müssen wir unsere Anstrengungen im Wohnungsbau verstärken / (4'59)
(O-Ton) Johann Peter Brandenburg, Dr., MdL, FDP/DVP, Pforzheim: Als Oberbürgermeister einer schwer zerstörten Stadt müßte er eigentlich so viele Mittel wie möglich wünschen / In fünf Jahren wird den augenblicklichen Plänen nach eine Entlastung auf dem Wohnungsbaumarkt auftreten / Man muß sich fragen, ob man dies mit dem Hinauftreiben der Preise erkaufen will, das mit der Bereitstellung größerer Mittel unweigerlich verbunden ist / Die Träger des sozialen Wohnungsbaus sollen an eine Grundpflicht erinnert werden: den Bau von Wohnungen für kinderreiche Familien / Nicht jedes Demonstrativprogramm des Bundes muß alle Bauformen, vom Einfamilienhaus bis zum Hochhaus, enthalten / (3'33)
(O-Ton) Josef Janota, MdL, GB/BHE, Schwäbisch Gmünd: Glaubt nicht, daß in den nächsten drei Jahren die Wohnungsnot beseitigt wird, weil eine ganze Reihe Altwohnungen aus der Bewirtschaftung herausgenommen wurden / Diese Wohnungen bekommen zum Teil Menschen, die der Dringlichkeitsfolge nach noch nicht an der Reihe wären / (1'32)
- Reference number
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, R 5/002 D611001/203
- Extent
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0:19:42; 0'19
- Further information
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Herkunft: Politischer Wochenbericht aus Baden-Württemberg
- Context
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Politischer Wochenbericht aus Baden-Württemberg des SDR 1958-1970 >> 1961 >> Januar
- Holding
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, R 5/002 Politischer Wochenbericht aus Baden-Württemberg des SDR 1958-1970
- Indexbegriff subject
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Finanzierung
Förderung
Raumplanung
Sozialpolitik
Statistik
Wohnen: Wohnungsbau
- Date of creation
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14. Januar 1961
- Other object pages
- Rights
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Last update
-
20.01.2023, 4:48 PM CET
Data provider
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Object type
- AV-Materialien
Time of origin
- 14. Januar 1961