Bestand
Unteroffiziersschule VI (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Ein Vorkommando, unter Leitung von Oberst
Fritz Rothe, begann am 11. Januar 1971 im Standort Glöwen mit
der Formierung der Unteroffiziersschule VI auf der Grundlage des
Befehls Nr. 69/70 und der Anordnung Nr. 38/70 des Chefs der
Grenztruppen sowie des Befehls Nr. 138/70 des Ministers für
Nationale Verteidigung. Die Aufgabe war es bis zum 30. April
1971 die Voraussetzungen für den Beginn der Ausbildung von
Unteroffizieren für die Grenztruppen zu schaffen.
Die Kräfte der im Mai 1971 in Potsdam
aufgestellten und im April 1973 wieder aufgelösten
Unteroffiziersschule VII wurden in den Bestand der
Unteroffiziersschule VI eingegliedert.
Durch den Chef der Grenztruppen, Generalleutnant Erich
Peter, erfolgte am 7. Mai 1971 die Eröffnung der
Unteroffiziersschule VI.
Die
Unterstellung erfolgte unter den Chef der Grenztruppen der
DDR.
Die Unteroffiziersschule VI wurde
wie folgt formiert:
1. Stab der
Unteroffiziersschule VI mit den Stellvertreterbereichen
- Stabschef
- Abteilung
für Politische Arbeit
- Ausbildung
- Rückwärtige Dienste
2.
Bildung der Fachrichtungen
-
Gesellschaftswissenschaftliche Ausbildung
- Grenzsicherung mit der 1., 2. 5. und 6.
Unteroffizierausbildungskompanie
-
Waffengattungen und Dienste mit der 7.
Unteroffizierausbildungskompanie
-
Ausbildungseinheit Nordhausen mit einem verkürzten Stab und der
3. und 4. Un-
teroffizierausbildungskompanie.
Nach
Durchführung von Eignungsprüfungen begann ab 01. Dez. 1971 die
Ausbildung von Unteroffizieren in der Verwendung Mot. Schütze,
Leiter Küchen, Pionier, Sanitäter/Kraftfahrer und
Fährtenhundeführer.
Auf Grund
struktureller Veränderungen im Bereich des Kommandos der
Grenztruppen wurde lt. Befehl Nr. 35/73 des Chefs der
Grenztruppen die Unteroffiziersschule VI mit Wirkung vom 1. Apr.
1973 neu im Standort Perleberg formiert.
Die Struktur war folgende:
-
Stab
- Fachrichtung
Gesellschaftswissenschaftliche Weiterbildung;
- Fachrichtung Allgemein militärische Ausbildung;
- Fachrichtung Grenzsicherung;
- Fachrichtung Grenzsicherung/SPW;
- Fachrichtung Artillerie;
- Fachrichtung Nachrichten;
-
Fachrichtung Waffengattungen und Dienste;
- Fachrichtung Kraftfahrzeugtechnik;
- Kompanie zur Sicherstellung der Ausbildung;
- Nachrichtenzug;
-
Einheiten der technischen und medizinischen
Sicherstellung;
-
Qualifizierungslehrgang.
-
nichtstrukturmäßige Baukompanie
Lt.
Befehl Nr. 22/84 des Chefs der Grenztruppen formierte sich im
Jahre 1984 im Objekt SAGO bei Potsdam die Fachrichtung
Diensthundewesen und begann im November 1984 mit der Ausbildung
zum Schutzhundeführer.
Am 7. Mai 1984
begann die Ausbildung von Bootsführern und Motorenmeistern, die
zur Sicherung des Grenzverlaufs auf der Elbe und in den
Gewässern rund um Berlin (West) eingesetzt wurden.
Für die Schießausbildung der
Unteroffiziersschüler wurde am 23. Mai 1985 durch den Kommandeur
der Unteroffiziersschule ein Schießplatz für Schützenwaffen bei
Perleberg eingeweiht.
Der Stellvertreter
des Chefs der Grenztruppen für Ausbildung Oberst Thieme verlieh
am 6. Oktober 1971 auf Beschluß des Ministerrates der DDR der
Unteroffiziersschule die Truppenfahne.
Aus Anlaß des 18. Jahrestages der NVA verlieh der Chef der
Grenztruppen Generalleutnant Erich Peter am 26. Febr. 1974 auf
Befehl des Ministers für Nationale Verteidigung der
Unteroffiziersschule VI den Namen „Egon Schultz".
Anläßlich des 35. Jahrestages der Grenztruppen
der DDR verlieh der Chef der Grenztruppen im Auftrag des
Ministers für Nationale Verteidigung der Unteroffiziersschule VI
den Kampforden für Verdienste um Volk und Vaterland in
Gold.
Den Vaterländischen Verdienstorden
in Gold erhielt die Unteroffiziersschule VI am 20. Nov. 1986
anläßlich des 40. Jahrestages der Grenztruppen der DDR
verliehen.
Aufgabe der
Unteroffiziersschule VI war die Ausbildung von Unteroffizieren
für den Einsatz in den Grenzeinheiten. Es wurden
Berufsunteroffiziere im Profil Stellvertreter des Zugführers und
1. Gruppenführer/Ausbilder herangebildet.
Kommandeure:
Generalmajor Fritz
Rothe 1971-1982
Generalmajor Walter
Tanner 1982-1987
Generalmajor Jürgen
Reinholz 1987-1989
Oberstleutnant
Eberhard Schmidt 1989
Mit Befehl Nr.
10/90 des Ministers für Abrüstung und Verteidigung wurde die
Auflösung der Grenztruppen der DDR befohlen und mit Wirkung vom
31. Aug. 1990 vollzogen.
Politabteilung
der Unteroffiziersschule VI DVP 29-2:
Die
Vorläufer der Unteroffiziersschule wurden als
Unteroffiziersschule VI in Glöwen und
Unteroffiziersschule VII ( aufgestellt 1971 - aufgelöst
1973, Eingliederung in die US VI). Seit 1973 (Befehl des Chefs
der Grenztruppen Nr. 35/73) war die Schule in Perleberg
stationiert. An der US wurden Berufsunteroffiziere im Profil
Stellvertreter des Zugführers und 1. Gruppenführer/Ausbilder
herangebildet. Die Politabteilung hatte für die politische
Beeinflussung und die gesellschaftswissenschaftliche Ausbildung
zu sorgen. Außerdem hatte sie die Parteiorganisation und die
anderen gesellschaftlichen Organisationen zu führen.
Kommandeure: Generalmajor Fritz Rothe 1971-1982, Generalmajor
Walter Tanner 1982-1987, Generalmajor Jürgen Reinholz
1987-1989
Inhaltliche
Charakterisierung: Überlieferung:
-
Befehle, 1971-1990;
- Befehle über Kader,
1990;
- Anordnungen, 1972-1988;
- Leitungssitzungen, 1971-1985;
- Planung der Ausbildungsjahre,
1975-1989;
- Auskunftsberichte,
1974-1988;
- Kaderarbeit, u.a.
alphabetische Nachweise, Kaderprogramm, Stellenbesetzung,
1971-1988 ;
- Übergabe/Übernahme der
Dienstgeschäfte, 1971-1989;
- Chronik,
auch Truppengeschichte, 1971-1989;
-
Gefechtsbereitschaft 1971-1985;
-
Standortfragen, 1971-1985;
- Auswertung
der Ausbildungsjahre, 1972-1987;
-
Ausbildung der Unteroffiziere, 1974-1989.
Politabteilung der Unteroffiziersschule VI DVP 29-2:
Der Bestand enthält:
Führung und Planung 1971-1984;
Parteidelegiertenkonferenzen 1971-1989;
Analysen der Mitgliederbewegung 1977-1986,
Jugendarbeit 1974-1979; Informationsberichte
1974-1986;
Gesellschaftswissenschaftliche
Ausbildung 1971-1973.
Erschließungszustand:
Findbuch, Findkartei
Vorarchivische Ordnung: Im
Kommando der Grenztruppen der DDR in Pätz wurde das
Verwaltungsarchiv der Grenztruppen eingerichtet.
Das Verwaltungsarchiv war ein Zwischenarchiv
und hatte die Aufgabe die Unterlagen aus den Registraturen der
zum Bereich der Grenztruppen gehörenden Dienststellen zu
sichten, zu übernehmen, zu bewerten und für die Benutzung, vor
allem für dienstliche Zwecke, bereitzustellen.
Die Aktenbildung erfolgte bereits bei den
Registraturbildnern auf der Grundlage des Einheitsaktenplanes, K
10/3/001, der für alle Dienststellen der Nationalen Volksarmee
verbindlich war. Für die Übergabe des Schriftgutes an das
Verwaltungsarchiv galten die militärischen Bestimmungen über das
Militärarchivwesen sowie die Bestimmungen über Wachsamkeit und
Geheimhaltung.
Die Provenienzstellen
waren angehalten das Schriftgut, das seinen Wert für die
unmittelbare Aufgabenerfüllung verloren hatte, an das
Verwaltungsarchiv zu übergeben.
Der
Einheitsaktenplan legte gleichzeitig auch die
Aufbewahrungsfristen der Schriftstücke fest.
Diejenigen Unterlagen, die für eine längerfristige
Aufbewahrung vorgesehen waren und vor allem die Entwicklung der
Grenztruppen widerspiegelten, wurden nach 10 Jahren in das
Militärarchiv der DDR, dem zuständigen Archiv, abgegeben.
Im Verwaltungsarchiv erhielten die Akten eine
Archivsignatur und wurden nach der Bewertung und Verzeichnung
numerisch fortlaufend im Magazin eingelagert .
Im Militärarchiv der DDR erfolgte eine tiefere Verzeichnung
und die Akten erhielten eine neue Signatur.
Infolge der Vereinigung der beiden deutschen Staaten 1990
wurde das Militärarchiv der DDR vom Bundesarchiv übernommen und
der Abteilung Militärarchiv zugeordnet. Die Unterlagen des
Verwaltungsarchivs der Grenztruppen der DDR verblieben bis zur
Auflösung des Militärischen Zwischenarchivs im Jahre 1995 in
Potsdam, kamen zwischenzeitlich zum Zecke der Auswertung durch
die Staatsanwaltschaft Berlin in das Bundesarchiv Berlin und
wurden 1999 dem Bundesarchiv-Militärarchiv in Freiburg
zugeführt.
Die Zusammenführung der
Teilbestände vom Militärarchiv der DDR und dem Verwaltungsarchiv
der Grenztruppen der DDR sowie eine neue Tektonik im
Bundesarchiv-Militärarchiv machte eine Neuordnung der Bestände
notwendig.
Archivsignatur des
Verwaltungsarchivs der Grenztruppen: VA-06-...
Archivsignatur des Militärarchivs der DDR: GT ...
Archivsignatur des Bundesarchivs-Militärarchiv:
DVH 33-5/... .
Politabteilung der
Unteroffiziersschule VI DVP 29-2:
Die
Akten wurden vom Verwaltungsarchiv der Grenztruppen Pätz an das
Militärarchiv Potsdam abgeliefert, dort zunächst unter der
Bestandssignatur VA-P-06 verzeichnet, dann umsigniert in GT-P-.
Die noch nicht im Endarchiv verzeichneten Akten sind unter der
Signatur P des unverzeichneten Politbestandes der Grenztruppen
zu finden.
Zitierweise: BArch DVH
33-5/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch DVH 33-5
- Umfang
-
258 Aufbewahrungseinheiten; 7,8 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Deutsche Demokratische Republik mit sowjetischer Besatzungszone (1945-1990) >> Verteidigung >> Ministerium für Nationale Verteidigung und Nationale Volksarmee >> Nationale Volksarmee >> Grenzpolizei und Grenztruppen
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: DVP 29-2
Politabteilung der Unteroffiziersschule VI
Amtliche Druckschriften: Berufsbilderkatalog Nationale Volksarmee, Grenztruppen der DDR, Zivilverteidigung, Kasernierte Einheiten des MdI, Ausgabe 1988
- Provenienz
-
Unteroffiziersschule VI (US VI), 1966-1990
- Bestandslaufzeit
-
1966-1990
- Weitere Objektseiten
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- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
Bundesarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Unteroffiziersschule VI (US VI), 1966-1990
Entstanden
- 1966-1990