Bestand

VI. Armeekorps (Bestand)

Geschichte des Bestandsbildners: Die organisationsgeschichtlichen Angaben und Unterstellungsübersichten sind aus dem Werk von Georg Tessin, "Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945", Bd. 2, S. 9-10, Frankfurt/Main und Osnabrück, 1966 ff. übernommen.

Generalkommando VI. Armeekorps (röm. 6. AK)

(WK VI; EB 79 Münster, ab 14. 11.1940: EB 18 Bielefeld)

* Okt. 1934 aus der 6. Division (WK VI) der Reichswehr in Münster; 26.8.1939 mobil (Juli 1944 als Gruppe Weidling bezeichnet).

Korpstruppen:

Arko 6 (nur 1939), 126

Korps-Nachr.Abt. 46

Korps-Nachschubtruppen 406

Ost-Btl. 406

Unterstellung:

1939

Sept.: 5. Armee, HGr. „C"; Trier

Okt.: 6. Armee, HGr. Â"; Eifel

Dez.: 12. Armee, HGr. „A"; Eifel

1940

Jan./Mai: 12. Armee, HGr. „A"; Eifel, Belgien, Frankreich

Juni: 2. Armee, HGr. „A"; Aisne, Reims, Loire

Juli/Aug.: 4. Armee, HGr. Â"; Atlantikküste

Sept./Okt.: 7. Armee, HGr. „C"; Atlantikküste

NovJDez.: 7. Armee, HGr. „D"; Atlantikküste

1941

Jan./Feb.: 7. Armee, HGr. "D"; Atlantikküste

März/Apr.: 18. Armee, HGr. „Â"; Ostpreußen

Mai: 9. Armee, HGr. Â"; Polen (Suwalki)

Juni/Sept.: 9. Armee, HGr. Mitte; Bialystok, Smolensk

Okt.: 3. Pz.Gru., HGr. Mitte; Wjasma

Nov./Dez.: 9. Armee, HGr. Mitte; Rshew

1942

Jan./Dez.: 9. Armee, HGr. Mitte; Rshew

1943

Jan./März: 9. Armee, HGr. Mitte; Rshew

Apr./Dez.: 3. Pz.Armee, HGr. Mitte; Welish, Witebsk

1944

Jan./Juni: 3. Pz.Armee, HGr. Mitte; Witebsk

Juli/Dez.: 4. Armee, HGr. Mitte; Ostpreußen

1945

Jan.:4. Armee, HGr. Mitte; Ostpreußen

Feb./März: 4. Armee, HGr. Nord; Ostpreußen

Apr.: Armee Ostpreußen; Ostpreußen

Bearbeitungshinweis: Die Bestände der Generalkommandos waren bereits im Jahr 1970 durch Herrn Loos verzeichnet worden. Das hieraus im April 1970 fertiggestellte Findbuch wurde 2010 retrodigitalisiert und 2012 überarbeitet.

Bestandsbeschreibung: Wie die Kriegstagebücher aller Truppenteile und Dienststellen des Heeres waren auch die Kriegstagebücher der Generalkommandos und der bodenständigen Höheren Kommandos vom Mobilmachungstag (26. Aug. 1939) an beim Heeresarchiv Potsdam einzureichen, wo sie eine Zugangssignatur erhielten. Diese Zugangssignaturen wurden anfangs getrennt nach den Kriegsschauplätzen, nämlich P für Polen und W für Westen vergeben. Nach Beendigung des West- und des Norwegenfeldzuges wurden die Zugänge nur noch nach laufender Nummer signiert und in dieser Reihenfolge auch eingelagert, dann aber systematisch nach den kriegstagebuchführenden Stellen und deren Abteilungen in Eingangslisten erfasst.

Beim Brand in der Kriegswissenschaftlichen Abteilung des Generalstabs des Heeres im Februar 1942 entstanden erhebliche Aktenverluste. Lücken konnten nur zum, Teil durch E-Akten (Ersatz-Akten) aus Doppelüberlieferungen wieder aufgefüllt werden.

Als die Luftkriegsgefahr in Berlin und Umgebung zunahm, wurde in Liegnitz eine Außenstelle des Heeresarchivs Potsdam eingerichtet, in der nicht nur die Akten der Wehrmacht- und Heeresführung , sondern auch die der höheren Kommandobehörden des Heeres (bis hinab zu den Divisionskommandos) nach ihrer Registrierung in Potsdam ausgelagert wurden. Diese Bestände (jedoch ohne die Akten der Spitzenbehörden von OKW und OKH) - gelangten mit dem Evakuierungszug Anfang 1945 nach Blankenburg im Harz, wo sie im April 1945 von amerikanischen Truppen erbeutet und bald darauf nach Frankfurt/Maingebracht wurden. Von dort wurden sie in die USA transportiert, wo sie nochmals erfasst und mit Ausnahme der Quartiermeister-Unterlagen verfilmt wurden. Ab 1962 wurden die Akten an die Bundesrepublik Deutschland sukzessive zurückgegeben. Hier kamen sie zunächst in die Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes und nach deren Auflösung Anfang 1968 in das Bundesarchiv, Abteilung Militärarchiv.

In den einzelnen Rückgaben waren enthalten:

- Sept. 1962: namentlich benannte Korps, I. - VI. Korps

- März 1963: VII. - XIX. Korps

- Juli 1963: XX. - XXV. Korps

- März 1964: XXVI. - XXVII. Korps

- Juli 1964: XXVIII. - XXXXI. Korps

- Okt. 1964: XXXXII. - XXXXIII. Korps

- März 1965: XXXXIV. Korps

- Aug. 1965: XXXXVI. - L. Korps

- Mai 1966: LI. - LVI. Korps

- Dez. 1966: LVII. - XCI. Korps

In den "Guides to German Records Microfilmed at Alexandria/Virginia" sind die Kriegstagebücher wie folgt erfasst:

- Guide Nr. 46: Namen und I. - IV. Korps, Nachträge in Nr. 62

- Guide Nr. 55: V. - IX. Korps

- Guide Nr. 58: X. - XVII. Korps

- Guide Nr. 59: XVIII. - XXVII. Korps

- Guide Nr. 60: XXVIII. - XL. Korps

- Guide Nr. 61: XLI. - LI. Korps

- Guide Nr. 62: LII. - LXVI. Korps, Nachträge I. Korps

Außer den Materialien aus Potsdam (bzw. Liegnitz), die etwa 95 - 98 % der Bestände ausmachen, sind noch zu nennen:

- Beuteschriftgut vom westlichen Kriegsschauplatz, das in den USA zumeist "Pseudo-Potsdam-Nummern" ab 70.000 erhalten hat,

- Einzelakten aus anderen der in den USA z. T. unter Sachbetreffen gebildeten Schriftgutgruppen ("EAP", u. a.) und

- Abgaben aus Privathand

Inhaltliche Charakterisierung: Chef d. Gen.St.: Chefsachen Aug. 1939 bis Sept. 1941.

Ia: KTB Aug. 1939 bis Dez. 1944.

Qu.: KTB Nov. 1940 bis Dez. 1943.

Ic: TB Juni 1940 bis Dez. 1943.

IIa: Juni 1940 bis Dez. 1943.

Erschließungszustand: vollständig erschlossen

Zitierweise: BArch RH 24-6/...

Bestandssignatur
Bundesarchiv, BArch RH 24-6
Umfang
498 Aufbewahrungseinheiten; 19,6 laufende Meter
Sprache der Unterlagen
deutsch

Kontext
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Militär >> Reichswehr und Wehrmacht 1919 bis 1945/1946 >> Reichsheer und Heer >> Kommandobehörden, Verbände und Einheiten >> Generalkommandos (Korps) und Höhere Kommandos

Bestandslaufzeit
1939-1944
Provenienz
VI. Armeekorps (zeitweise Korps Weidling) (VI. AK), 1939-1945

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Letzte Aktualisierung
16.01.2024, 08:43 MEZ

Objekttyp


  • Bestand

Beteiligte


  • VI. Armeekorps (zeitweise Korps Weidling) (VI. AK), 1939-1945

Entstanden


  • 1939-1944

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