Flinte

Doppelläufige Radschlossflinte mit biblischen und mythologischen Motiven

Seit Anfang des 16. Jahrhunderts erleichterte die Erfindung des Radschlosses die Bedienung eines Gewehrs. Es konnte, anders als das Luntengewehr, geladen mit sich geführt werden. In der Herstellung kostspieliger und aufwändiger in der Pflege wurde es vorrangig von der Kavallerie, vor allem bei Pistolen, sowie bei Jagd- bzw. Prunkwaffen bis ins 18. Jahrhundert hinein in Deutschland genutzt. Diese Flinte hat zwei Schlösser – so konnten zwei Kugeln abgefeuert werden, bevor wieder nachgeladen werden musste. Das doppelläufige Exemplar ist reich mit Elfenbein- und Perlmuttarbeiten verziert: alttestamentarische Szenen und römische Mythologie wechseln sich ab mit der Darstellung stilisierter Rosetten und Tiere. Auf der Schloss-Seite zieren Simson und Delila den Kolben: Dargestellt ist jener Moment, in dem Simson im Schoße Delilas ruht und sie ihm die Haare abschneidet, um ihn so seiner von Gott gegebenen Stärke zu berauben. Die Hähne haben die Form von grotesken Delfinen. [Lilian Groß]

Location
Landesmuseum Württemberg, Stuttgart
Collection
Waffen und Militaria; Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
Inventory number
B 71-1
Measurements
L. 78 cm, Kaliber 7 mm
Material/Technique
Holz, Eisen, Bein, Perlmutt

Subject (what)
Biblische Motive
Jagd
Gewehr
Altes Testament
Antike Mythologie
Radschloss

Event
Herstellung
(when)
1550-1600

Rights
Landesmuseum Württemberg
Last update
14.03.2023, 6:23 AM CET

Data provider

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Object type

  • Flinte

Time of origin

  • 1550-1600

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