Bestand
Panzergrenadierbrigade 32 (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Heeresstruktur 1 (1956 - 1959)
Die ersten Planungen für die sogenannte
Heeresstruktur 1 waren darauf ausgerichtet, möglichst schnell
einen deutschen Beitrag zur NATO zu leisten. Unter
Verteidigungsminister Franz-Josef Strauß wurde der
Friedensumfang des Feldheeres Ende 1956 auf zunächst 195.000
Soldaten festgelegt. An dem bereits unter seinem Vorgänger
Blank vorgesehenen NATO-Beitrag von zwölf Divisionen wurde
festgehalten, wenn auch bei der Personalstärke Abstriche
gemacht werden mußten (Ende 1958 betrug die IST-Stärke des
Heeres etwa 100.000 Mann). Um die außerordentlich schnelle
Aufstellung überhaupt realisieren zu können, wurden neu
aufgestellte Verbände etwa im Halbjahresrhythmus geteilt und
aufgefüllt. Diese notwendige Vorgehensweise ging jedoch zu
Lasten des Erreichens der Einsatzbereitschaft. So konnte die
NATO-Unterstellung aller zwölf Divisionen nicht wie geplant
1959 abgeschlossen werden.
Aufgabe des
Feldheers war es, im Rahmen der NATO-Strategie gemeinsam mit
anderen NATO-Streitkräften, einen eingedrungenen Feind
zurückzuwerfen und verlorenes Territorium zurückzugewinnen.
Der Kampfpanzer M 47 war während der Hee-resstruktur 1 das
Hauptwaffensystem des Heeres.
Die
Aufstellung der Panzerkampfgruppe B 3 erfolgte am 16. Juli
1956 in Schleswig. Im Februar 1958 wurde die Kampfgruppe nach
Schwanewede verlegt. In der Heeresstruktur 1 unterstanden der
Kampfgruppe B 3:
- Panzerbataillon
13
- Panzergrenadierbataillon 13
- Panzerbataillon 23
- Panzergrenadierbataillon 23
Das
Panzergrenadierbataillon 23 gab im Oktober 1958 ein Drittel
seines Personals zur Aufstellung des
Panzergrenadierbataillons 82 nach Lüneburg ab. Die
Stabskompanie verlegte am 3. April 1958 nach
Schwanewede.
Heeresstruktur 2 (1959 -
1970)
Schon Ende 1959 konnte die
Umgliederung des Heeres als weitgehend abgeschlossen
betrachtet werden. Zu diesem Zeitpunkt waren elf Divisionen
mit insgesamt 27 Brigaden aufgestellt und das Heer verfügte
über 148.000 Mann. Im Rahmen der Neugliederung waren die
Grenadierdivisionen in Panzergrenadierdivisionen umbenannt
worden. 1970 betrug der Personalumfang des Heeres gut 300.000
Mann.
In der neuen Heeresstruktur
wurde auch die Ausrüstung des Heeres wesentlich verbessert.
Die Panzerkompanien erhielten jeweils 17 amerikanische
Kampfpanzer Typ M, die Panzergrenadierkompanien wurden mit
dem Schützenpanzer HS 30 ausgestattet. In der zweiten Hälfte
der 60er Jahre erfolgte die Beschaffung einer neuen
Waffengeneration mit den deutschen Waffensystemen Kampfpanzer
LEOPARD, Schützenpanzer MARDER, dem Kanonen- und
Raketenjagdpanzer sowie dem Mannschaftstransportpanzer M 113
und dem Transporthubschrauber Bell UH-1D.
Im Rahmen der Überführung in die Heeresstruktur 2
erfolgte am 16. März 1959 die Umbenennung in
Panzergrenadierbrigade 32. Ende 1959 bestand die Brigade
aus:
- Panzergrenadierbataillon 323
(Aufstellung 16. Januar 1958 in Hamburg aus Abgaben des
Panzergrenadierbataillons 23 und des
Panzergrenadierbataillons 13, Hemer)
-
Panzerbataillon 324 (ehem. Panzerbataillon 23)
- Panzergrenadierbataillon 322 (Aufstellung
1. April 1959 in Schwanewede aus 3. / Grenadierbataillon 61,
Braunschweig und Abgaben des Panzergrenadierbataillons 13,
Lehrbataillon Heeresoffizierschule I, Hannover)
- Stabskompanie (Aufstellung 16. Juli 1956
in Schleswig)
- Panzerjägerkompanie
320 (Aufstellung 1. April 1959 in Schwanewede aus 1. /
Panzerjägerbataillon 3, Neumünster)
-
Versorgungsbataillon 326 (Aufstellung 1. November 1959 in
Delmenhorst)
-
Panzeraufklärungskompanie 320 (Aufstellung 1. Juni 1959 in
Barme)
- Panzerpionierkompanie 320
(Aufstellung 1. Juni 1959 in Barme aus Abgaben des schweren
Pionierbataillons 719, Köln-Longerich)
Die Panzergrenadierbrigade 32 gehörte mit der
Panzerbrigade 33 und der Panzer-grenadierbrigade 31 zur 11.
Panzergrenadierdivision. Stationierungsraum waren Bremen und
das niedersächsische Umland.
Das
Versorgungsbataillon 326 verlegte am 1. Juni 1960 von
Delmenhorst nach Bremen. 1961 erfolgte die Verlegung der
Panzeraufklärungskompanie 320 von Barme nach Schwanewede, wo
sie 1963 aufgelöst wurde. Ein Teil der aufgelösten Kompanie
wurde am 1. März 1963 der Stabskompanie als Spähzug
eingegliedert. In Schwanewede wurde am 1. April 1961 das
Feldartilleriebataillon 325 aus Einheiten und Teileinheiten
des III. Korps aufgestellt und mit der Feldhaubitze 105 mm
ausgerüstet. Der ABC-Abwehrzug 320 stellte 1964 in Barme auf
und verlegte im selben Jahr nach Schwanewede. Der Zug
gliederte am 16. Oktober 1966 zur ABC-Abwehrkompanie
um.
Heeresstruktur 3 (1970 -
1979)
Ende der sechziger Jahre hatte
sich die militärpolitische Lage wesentlich geändert. Die
Verstärkung der sowjetischen Luftlandekomponente und die
daraus resultierende größere Gefährdung rückwärtiger Gebiete
machte das Ergreifen von Gegenmaßnahmen notwendig. Um die
Großverbände an das Gelände des jeweiligen Einsatzraums
anzupassen, wurde das Jägerkonzept entwickelt. Danach wurden
zwei Panzergrenadierdivisionen (die 2. und die 4.) sowie ihre
Brigaden in Jägerdivisionen und -brigaden umgegliedert.
Außerdem wurden den Korps Panzerregimenter und
Luft-landebrigaden für den Einsatz unterstellt, die sie im
Verteidigungsfall als Reserve und Mittel der
Schwerpunktbildung einsetzen konnten.
Ende 1971 unterstanden den Divisionen des Feldheeres 13
Panzer-, elf Panzergrenadier-, vier Jäger-, drei
Fallschirmjäger- und zwei Gebirgsbrigaden.
Als Reaktion auf die weitere Aufrüstung der Sowjetunion
wurde die Bundeswehr in der zweiten Hälfte der 70er Jahre mit
neuem Wehrmaterial versehen. Es handelte sich dabei um die
Panzerabwehrlenkraketen HOT und MILAN, den
Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD, den Kampfpanzer LEOPARD 2,
den Flugabwehrpanzer ROLAND und den
Panzerabwehrhubschrauber.
1971 wurde
die ABC-Abwehrkompanie aus der Brigade herausgelöst, das
Versorgungsbataillon 326 gab die 2. (Sanitäts-) Kompanie an
das Sanitätsbataillon 11 ab und das Feldartilleriebataillon
325 wurde in Panzerartilleriebataillon 325 umbenannt.
Der Spähzug wurde am 1. Oktober 1972 aus der
Stabskompanie der Panzergrenadierbrigade 32 herausgelöst und
als selbständiger Panzerspähzug 320 geführt. Am 1. Oktober
1979 erfolgte die Wiedereingliederung in die
Stabskompanie.
Das
Versorgungsbataillon 326 löste zum 30. September 1972 auf, am
1. Oktober entstanden die Instandsetzungskompanie 320 und die
Nachschubkompanie 320. 1973 wurde die von der
Instandsetzungskompanie 320 abgegebene Umschlagstaffel in die
Nachschubkompanie 320 eingegliedert.
Die Umbenennung des Feldartilleriebataillons 325 in
Panzerartilleriebataillon erfolgte im Jahre 1971, die
Verlegung des Bataillons 325 von Schwanewede nach
Neuenkirchen fand 1973 statt. Das Panzergrenadierbataillon
321 wurde am 30. September 1973 aufgelöst.
Heeresstruktur 4 (1980 - 1992)
Diese neue Struktur war ausgelegt auf größere
Flexibilität beim Einsatz der Kräfte und sollte ein
schnelleres Bilden und Verlagern von Schwerpunkten im Gefecht
ermöglichen. Die Umgliederung des Feldheeres in die
Heeresstruktur 4 begann am 1. Oktober 1980 und war bereits
Ende 1981 abgeschlossen. Die wesentlichen Veränderungen
ergaben sich auf der Ebene der Brigaden und der Bataillone.
Unter Beibehaltung eines hohen Präsenzgrades sollten kleinere
Kampfverbände in größerer Zahl und einer somit höheren
Führerdichte entstehen. Die Anzahl der
Kampftruppenba-taillone erhöhte sich in den Brigaden von drei
auf vier. Des weiteren wurden gemischte Panzer- und
Panzergrenadierbataillone eingerichtet. Die 36 aktiven
Brigaden gliederten sich in 17 Panzer-, 15 Panzergrenadier-,
drei Luftlande- und eine Gebirgsjägerbrigade.
1982 unterstanden der Brigade:
- Panzergrenadierbataillon 321
(Neuaufstellung 1. Oktober 1981 in Schwanewede)
- Panzergrenadierbataillon 322
- Panzergrenadierbataillon 323
- Panzerbataillon 324
- Panzerartilleriebataillon 325
-
Stabskompanie
- Panzerjägerkompanie
320
- Panzerpionierkompanie 320
- Instandsetzungskompanie 320
- Nachschubkompanie 320
- Feldersatzbataillon 114
Das
Panzergrenadierbataillon 321 (neu) entstand aus der 4. /
Panzergrenadierbataillon 322, der 4. /
Panzergrenadierbataillon 323, einer neu aufgestellten
Kompanie des Panzerbataillons 324 und der gekaderten 1.
Kompanie als gemischtes Kampftruppenbataillon. Am 1. April
1982 wurde der Spähzug der Brigade erneut aus der
Stabskompanie ausgegliedert und dem
Panzeraufklärungsbataillon 11 zugeordnet.
Im Rahmen der Auflösung der 11. Panzergrenadierdivision
wurde die Panzergrenadierbrigade 32 am 1. Oktober 1993 der 1.
Panzerdivision unterstellt. Dabei übernahm die Brigade das
Panzerbataillon 73, das Panzerbataillon 74 und die
Panzerjägerkompanie 70 von der Panzergrenadierbrigade 7. Das
Panzerbataillon 324, das Feldersatzbataillon 114 und die
Panzerjägerkompanie 320 wurden aufgelöst, die
In-standsetzungskompanie 320 und die Nachschubkompanie 320
wurden dem Instandsetzungsbataillon 3 und dem
Nachschubbataillon 11 unterstellt. Erhalten blieben neben der
Stabskompanie die Panzerpionierkompanie 320, das
Panzergrenadierbataillon 322 und das
Panzerartilleriebataillon 325.
Die
Panzergrenadierbrigade 32 wird seit Anfang 1997 als
Geräteeinheit geführt.
Die Brigade
leistete folgende Katastropheneinsätze:
Februar 1962: Sturmfluteinsatz an Weser, Lesum und
Jadebusen
1963: Heizöltransporte in
Bremen während des Verkehrsnotstandes
Januar 1976: Sturmfluteinsatz
August 1976: Dürrekatastropheeinsatz, insbesondere
Gestellung von Transportraum
1979:
Schneekatastropheneinsatz in den Landkreisen Osterholz,
Cuxhaven und in Bremen
1979: Bergungs-
und Aufräumarbeiten nach Explosionsunglück in der Rolandmühle
in Bremen
März 1981: Einsatz am
Habenhauser Deich in Bremen
Kommandeure Panzergrenadierbrigade 32:
Oberst Wolff 07.1956 - 31.10.1958
Oberst Ferber, Ernst 01.11.1958 - 30.06.1961
Oberst Voigt 01.07.1961 - 30.09.1963
Brig.Gen. Karst, Heinz 01.10.1963 -
02.11.1967
Oberst Usener, Hermann
03.11.1967 - 30.09.1970
Brig.Gen.
Schmelz, Günther 01.10.1970 - 30.11.1975
Brig.Gen. Ohm, Gerhard 01.12.1975 - 31.03.1981
Oberst Wallmann, Horst 01.04.1981 -
31.03.1983
Brig.Gen. Richter, Ekkehard
01.04.1983 - 1987
Oberst Frühhaber,
Klaus 1987 - 1990
Brig.Gen. Tessmer,
Friedmar 1990 - 31.12.1994
Oberst
Schneider, Jochen 01.01. 1995 - 1996
Überlieferung
Brigade-, Jahres-,
Jahresausbildungs- und Standortbefehle; Lebensregeln des
Kommandeurs an junge Offiziere; Militärisches Tagebuch mit
Befehlssammlung; Stabsbesprechungen; Unterlagen zur
Geschichte der Panzergrenadierbrigade 32 1956 - 1983
Erschließungszustand (Kommentar)
Abgabeverzeichnis; unbearbeitet
Umfang (Erläuterung)
20 AE, Letzte Archivnummer: 20,
Amtliche Druckschriften
Amtsdrucksachenbestand BHD 41 Brigadestäbe (darin: 25
Jahre Panzergrenadierbrigade 32 und Standortverwaltung in
Schwanwede, 1983)
Literatur
Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955 - 1995,
Norderstedt, 1996
Verfasser/Stand
MA 3; 2004
1,2
Bestandsbeschreibung:
Heeresstruktur 1 (1956 - 1959)
Die
ersten Planungen für die sogenannte Heeresstruktur 1 waren
darauf ausgerichtet, möglichst schnell einen deutschen
Beitrag zur NATO zu leisten. Unter Verteidigungsminister
Franz-Josef Strauß wurde der Friedensumfang des Feldheeres
Ende 1956 auf zunächst 195.000 Soldaten festgelegt. An dem
bereits unter seinem Vorgänger Blank vorgesehenen
NATO-Beitrag von zwölf Divisionen wurde festgehalten, wenn
auch bei der Personalstärke Abstriche gemacht werden mussten
(Ende 1958 betrug die IST-Stärke des Heeres etwa 100.000
Mann). Um die außerordentlich schnelle Aufstellung überhaupt
realisieren zu können, wurden neu aufgestellte Verbände etwa
im Halbjahresrhythmus geteilt und aufgefüllt. Diese
notwendige Vorgehensweise ging jedoch zu Lasten des
Erreichens der Einsatzbereitschaft. So konnte die
NATO-Unterstellung aller zwölf Divisionen nicht wie geplant
1959 abgeschlossen werden. Aufgabe des Feldheers war es, im
Rahmen der NATO-Strategie gemeinsam mit anderen
NATO-Streitkräften, einen eingedrungenen Feind zurückzuwerfen
und verlorenes Territorium zurückzugewinnen. Der Kampfpanzer
M 47 war während der Heeresstruktur 1 das Hauptwaffensystem
des Heeres.
Die Aufstellung der
Panzerkampfgruppe B 3 erfolgte am 16. Juli 1956 in Schleswig.
Im Februar 1958 wurde die Kampfgruppe nach Schwanewede
verlegt. In der Heeresstruktur 1 unterstanden der Kampfgruppe
B 3:
Panzerbataillon 13
Panzergrenadierbataillon 13
Panzerbataillon 23
Panzergrenadierbataillon 23
Das
Panzergrenadierbataillon 23 gab im Oktober 1958 ein Drittel
seines Personals zur Aufstellung des
Panzergrenadierbataillons 82 nach Lüneburg ab. Die
Stabskompanie verlegte am 3. April 1958 nach
Schwanewede.
Heeresstruktur 2 (1959 -
1970)
Schon Ende 1959 konnte die
Umgliederung des Heeres als weitgehend abgeschlossen
betrachtet werden. Zu diesem Zeitpunkt waren elf Divisionen
mit insgesamt 27 Brigaden aufgestellt und das Heer verfügte
über 148.000 Mann. Im Rahmen der Neugliederung waren die
Grenadierdivisionen in Panzergrenadierdivisionen umbenannt
worden. 1970 betrug der Personalumfang des Heeres gut 300.000
Mann. In der neuen Heeresstruktur wurde auch die Ausrüstung
des Heeres wesentlich verbessert. Die Panzerkompanien
erhielten jeweils 17 amerikanische Kampfpanzer Typ M 48, die
Panzergrenadierkompanien wurden mit dem Schützenpanzer HS 30
ausgestattet. In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre erfolgte
die Beschaffung einer neuen Waffengeneration mit den
deutschen Waffensystemen Kampfpanzer LEOPARD, Schützenpanzer
MARDER, dem Kanonen- und Raketenjagdpanzer sowie dem
Mannschaftstransportpanzer M 113 und dem
Transporthubschrauber Bell UH-1D.
Im
Rahmen der Überführung in die Heeresstruktur 2 erfolgte am
16. März 1959 die Umbenennung in Panzergrenadierbrigade 32.
Ende 1959 bestand die Brigade aus:
Panzergrenadierbataillon 323 (Aufstellung 16. Januar
1958 in Hamburg aus Abgaben des Panzergrenadierbataillons 23
und des Panzergrenadierbataillons 13, Hemer)
Panzerbataillon 324 (ehem. Panzerbataillon
23)
Panzergrenadierbataillon 322
(Aufstellung 1. April 1959 in Schwanewede aus 3. /
Grenadierbataillon 61, Braunschweig und Abgaben des
Panzergrenadierbataillons 13, Lehrbataillon
Heeresoffizierschule I, Hannover)
Stabskompanie (Aufstellung 16. Juli 1956 in
Schleswig)
Panzerjägerkompanie 320
(Aufstellung 1. April 1959 in Schwanewede aus 1. /
Panzerjägerbataillon 3, Neumünster)
Versorgungsbataillon 326 (Aufstellung 1. November 1959
in Delmenhorst)
Panzeraufklärungskompanie 320 (Aufstellung 1. Juni 1959
in Barme)
Panzerpionierkompanie 320
(Aufstellung 1. Juni 1959 in Barme aus Abgaben des schweren
Pionierbataillons 719, Köln-Longerich)
Die Panzergrenadierbrigade 32 gehörte mit der
Panzerbrigade 33 und der Panzergrenadierbrigade 31 zur 11.
Panzergrenadierdivision. Stationierungsraum waren Bremen und
das niedersächsische Umland. Das Versorgungsbataillon 326
verlegte am 1. Juni 1960 von Delmenhorst nach Bremen. 1961
erfolgte die Verlegung der Panzeraufklärungskompanie 320 von
Barme nach Schwanewede, wo sie 1963 aufgelöst wurde. Ein Teil
der aufgelösten Kompanie wurde am 1. März 1963 der
Stabskompanie als Spähzug eingegliedert. In Schwanewede wurde
am 1. April 1961 das Feldartilleriebataillon 325 aus
Einheiten und Teileinheiten des III. Korps aufgestellt und
mit der Feldhaubitze 105 mm ausgerüstet. Der ABC-Abwehrzug
320 stellte 1964 in Barme auf und verlegte im selben Jahr
nach Schwanewede. Der Zug gliederte am 16. Oktober 1966 zur
ABC-Abwehrkompanie um.
Heeresstruktur
3 (1970 - 1979)
Ende der sechziger
Jahre hatte sich die militärpolitische Lage wesentlich
geändert. Die Verstärkung der sowjetischen
Luftlandekomponente und die daraus resultierende größere
Gefährdung rückwärtiger Gebiete machte das Ergreifen von
Gegenmaßnahmen notwendig. Um die Großverbände an das Gelände
des jeweiligen Einsatzraums anzupassen, wurde das
Jägerkonzept entwickelt. Danach wurden zwei
Panzergrenadierdivisionen (die 2. und die 4.) sowie ihre
Brigaden in Jägerdivisionen und -brigaden umgegliedert.
Außerdem wurden den Korps Panzerregimenter und
Luftlandebrigaden für den Einsatz unterstellt, die sie im
Verteidigungsfall als Reserve und Mittel der
Schwerpunktbildung einsetzen konnten. Ende 1971 unterstanden
den Divisionen des Feldheeres 13 Panzer-, elf
Panzergrenadier-, vier Jäger-, drei Fallschirmjäger- und zwei
Gebirgsbrigaden. Als Reaktion auf die weitere Aufrüstung der
Sowjetunion wurde die Bundeswehr in der zweiten Hälfte der
70er Jahre mit neuem Wehrmaterial versehen. Es handelte sich
dabei um die Panzerabwehrlenkraketen HOT und MILAN, den
Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD, den Kampfpanzer LEOPARD 2,
den Flugabwehrpanzer ROLAND und den
Panzerabwehrhubschrauber.
1971 wurde
die ABC-Abwehrkompanie aus der Brigade herausgelöst, das
Versorgungsbataillon 326 gab die 2. (Sanitäts-) Kompanie an
das Sanitätsbataillon 11 ab und das Feldartilleriebataillon
325 wurde in Panzerartilleriebataillon 325 umbenannt. Der
Spähzug wurde am 1. Oktober 1972 aus der Stabskompanie der
Panzergrenadierbrigade 32 herausgelöst und als selbständiger
Panzerspähzug 320 geführt. Am 1. Oktober 1979 erfolgte die
Wiedereingliederung in die Stabskompanie. Das
Versorgungsbataillon 326 löste zum 30. September 1972 auf, am
1. Oktober entstanden die Instandsetzungskompanie 320 und die
Nachschubkompanie 320. 1973 wurde die von der
Instandsetzungskompanie 320 abgegebene Umschlagstaffel in die
Nachschubkompanie 320 eingegliedert. Die Umbenennung des
Feldartilleriebataillons 325 in Panzerartilleriebataillon
erfolgte im Jahre 1971, die Verlegung des Bataillons 325 von
Schwanewede nach Neuenkirchen fand 1973 statt. Das
Panzergrenadierbataillon 321 wurde am 30. September 1973
aufgelöst.
Heeresstruktur 4 (1980 -
1992)
Diese neue Struktur war
ausgelegt auf größere Flexibilität beim Einsatz der Kräfte
und sollte ein schnelleres Bilden und Verlagern von
Schwerpunkten im Gefecht ermöglichen. Die Umgliederung des
Feldheeres in die Heeresstruktur 4 begann am 1. Oktober 1980
und war bereits Ende 1981 abgeschlossen. Die wesentlichen
Veränderungen ergaben sich auf der Ebene der Brigaden und der
Bataillone. Unter Beibehaltung eines hohen Präsenzgrades
sollten kleinere Kampfverbände in größerer Zahl und einer
somit höheren Führerdichte entstehen. Die Anzahl der
Kampftruppenbataillone erhöhte sich in den Brigaden von drei
auf vier. Des weiteren wurden gemischte Panzer- und
Panzergrenadierbataillone eingerichtet. Die 36 aktiven
Brigaden gliederten sich in 17 Panzer-, 15 Panzergrenadier-,
drei Luftlande- und eine Gebirgsjägerbrigade.
1982 unterstanden der Brigade:
Panzergrenadierbataillon 321 (Neuaufstellung
1. Oktober 1981 in Schwanewede)
Panzergrenadierbataillon 322
Panzergrenadierbataillon 323
Panzerbataillon 324
Panzerartilleriebataillon 325
Stabskompanie
Panzerjägerkompanie
320
Panzerpionierkompanie 320
Instandsetzungskompanie 320
Nachschubkompanie 320
Feldersatzbataillon 114
Das
Panzergrenadierbataillon 321 (neu) entstand aus der 4. /
Panzergrenadierbataillon 322, der 4. /
Panzergrenadierbataillon 323, einer neu aufgestellten
Kompanie des Panzerbataillons 324 und der gekaderten 1.
Kompanie als gemischtes Kampftruppenbataillon. Am 1. April
1982 wurde der Spähzug der Brigade erneut aus der
Stabskompanie ausgegliedert und dem
Panzeraufklärungsbataillon 11 zugeordnet. Im Rahmen der
Auflösung der 11. Panzergrenadierdivision wurde die
Panzergrenadierbrigade 32 am 1. Oktober 1993 der 1.
Panzerdivision unterstellt. Dabei übernahm die Brigade das
Panzerbataillon 73, das Panzerbataillon 74 und die
Panzerjägerkompanie 70 von der Panzergrenadierbrigade 7. Das
Panzerbataillon 324, das Feldersatzbataillon 114 und die
Panzerjägerkompanie 320 wurden aufgelöst, die
Instandsetzungskompanie 320 und die Nachschubkompanie 320
wurden dem Instandsetzungsbataillon 3 und dem
Nachschubbataillon 11 unterstellt. Erhalten blieben neben der
Stabskompanie die Panzerpionierkompanie 320, das
Panzergrenadierbataillon 322 und das
Panzerartilleriebataillon 325.
Die
Panzergrenadierbrigade 32 wird seit Anfang 1997 als
Geräteeinheit geführt.
Die Brigade
leistete folgende Katastropheneinsätze:
Februar 1962: Sturmfluteinsatz an Weser, Lesum und
Jadebusen
1963: Heizöltransporte in
Bremen während des Verkehrsnotstandes
Januar 1976: Sturmfluteinsatz
August 1976: Dürrekatastropheeinsatz, insbesondere
Gestellung von Transportraum
1979:
Schneekatastropheneinsatz in den Landkreisen Osterholz,
Cuxhaven und in Bremen
1979: Bergungs-
und Aufräumarbeiten nach Explosionsunglück in der Rolandmühle
in Bremen
März 1981: Einsatz am
Habenhauser Deich in Bremen
Kommandeure Panzergrenadierbrigade 32:
Oberst Wolff, Helmut 16.07.1956 - 31.10.1958
Oberst Ferber, Ernst 01.11.1958 -
30.06.1961
Oberst Voigt 01.07.1961 -
27.09.1963
BrigGen Karst, Heinz
27.09.1963 - 02.11.1967
Oberst Usener,
Hermann 02.11.1967 - 30.09.1970
BrigGen Schmelzer, Günther 01.10.1970 - 30.11.1975
BrigGen Ohm, Gerhard 01.12.1975 -
11.03.1981
Oberst Wallmann, Horst
11.03.1981 - 24.03.1983
BrigGen
Richter, Ekkehard 24.03.1983 - 1987
Oberst Frühhaber, Klaus 1987 - 1990
BrigGen Tessmer, Friedmar 1990 - 31.12.1994
Oberst Schneider, Jochen 01.01.1995 -
1996
Inhaltliche
Charakterisierung: Chronik; Gästebuch; Militärisches
Tagebuch.
Erschließungszustand:
Online-Findbuch
Umfang, Erläuterung: 24
AE
Zitierweise: BArch BH
9-32/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch BH 9-32
- Umfang
-
24 Aufbewahrungseinheiten; 0,8 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Bundesrepublik Deutschland mit westalliierten Besatzungszonen (1945 ff) >> Bundesrepublik Deutschland (1949 ff) >> Verteidigung >> Bundesministerium der Verteidigung und Bundeswehr >> Streitkräfte >> Verbände und Dienststellen des Heeres
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Panzergrenadierbrigade 32 (PzGrenBrig 32), 1956-1996
Entstanden
- 1952 - 1996