Bestand
Persönliches Archiv Alfred Entenmann (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Alfred Entenmann wurde am 28. Oktober 1927 in Leutenbach (Württemberg) geboren. Nach einer Verwaltungslehre wurde er 1950 Gemeindeinspektor in Schwaikheim. Von 1954 bis 1974 war er Bürgermeister der Gemeinde Waiblingen-Hegnach. Von 1959 bis 1984 gehörte Entenmann für die CDU dem Kreistag an. Schließlich war er von 1964 bis 1984 Abgeordneter (Wahlkreis Waiblingen) des baden-württembergischen Landtags. In seiner politischen Arbeit beschäftigte er sich besonders mit Fragen der Kommunalpolitik sowie den Bereichen Jugend und Sport. Ab 1984 war Entenmann zudem Direktor der Staatlichen Toto-Lotto-GmbH (Stuttgart).
Neben diesem politischen Engagement setzte sich Entenmann v. a. auch in der Sportverbandsarbeit ein. Zunächst lange Jahre im Vorstand des Schwäbischen Turnerbunds (STB). Von 1968 bis 1979 als Vorsitzender des "Dr.-Obermeyer-Turnerhilfswerks" (später "STB-Sozialwerk"). 1978 wurde er als Nachfolger von Rudolf Spieth zum STB-Präsidenten gewählt. Dieses Amt im größten Sportfachverband des Landes bekleidete Alfred Entenmann bis 1990. Daneben gehörte er Gremien des Deutschen Turner-Bundes (DTB) sowie des Württembergischen Landessportbundes (WLSB) an. Sein Nachfolger als STB-Präsident wurde 1990 der Jurist Volkmar Framenau.
In seiner Amtszeit wurden zahlreiche wichtige Verbandsentscheidungen getroffen: so wurde das Turnerheim in Bartholomä (Ostalbkreis) ausgebaut. Die Angebote im Bereich des Kinderturnens wurden weiterentwickelt. Unter Entenmanns Ägide wurde zudem die Strukturreform "Turnen 2000" vorangebracht. Neben der Ausrichtung von fünf Landesturnfesten konnte er 1989 auch die Turn- Weltmeisterschaft nach Stuttgart holen. Entenmann hatte zudem Interesse an der Turn- und Sportgeschichte des Landes. Dies kam u. a. in seiner Unterstützung des 1993 gegründeten Instituts für Sportgeschichte Baden-Württemberg e.V. (IfSG) zum Ausdruck. Wegen seines gesellschaftlichen Engagements wurde er nicht nur mit bedeutenden Ehrungen der Turnverbände ausgezeichnet; 1976 erhielt er auch das Bundesverdienstkreuz und 1987 die Verdienstmedaille des Landes.
Inhalt und Bewertung
Die hier verzeichneten Unterlagen wurden im Zeitraum von 2013 bis 2016 von Alfred Entenmann dem IfSG übergeben. Sie kamen durch die Kooperationsvereinbarung zwischen IfSG und Landesarchiv (Einrichtung eines "Sportarchivs") an das Hauptstaatsarchiv Stuttgart.
Zunächst wurden Publikationen weitestgehend entnommen und im SWB-Katalog katalogisiert. Lediglich Widmungsexemplare wurden im Bestand belassen. Eindeutige Dubletten und Unterlagen ohne signifikante Aussagekraft wurden während der Verzeichnung kassiert. Drei Ordner mit Protokollen des STB-Vorstands wurden ebenfalls kassiert, da es im Bestand P 47 (Schwäbischer Turnerbund) eine umfassende Protokollüberlieferung gibt. Die vorgefundenen Dokumente zu den Schwäbischen Landesturnfesten wurden mit den entsprechenden Materialien im Nachlass Dr. Carl Maier (J 35/14) abgeglichen und ggf. ebenfalls kassiert, da dort die kompaktere Überlieferung zu den Turnfesten zu finden ist.
Im Wesentlichen wurden die Verzeichnungseinheiten neu formiert, da meist eine rein chronologische, und nur in Teilen thematische Ablage der Unterlagen, vorlag. Der Briefverkehr wurde nach Korrespondenzpartner sortiert. In Einzelfällen wurden mehrere Schriftstücke zu Sachbetreffen zusammengeführt, um eine unübersichtliche Untergliederung zu vermeiden. Das so entstandene "persönliche Archiv" kann als typisch für die Überlieferung im Bereich der Sportfunktionsträger gelten. Neben Handakten und Korrespondenzunterlagen findet sich Sammlungsgut mit geringer Provenienzbindung. Hervorzuheben sind die Fotos, die Unterlagen zum "Dr.-Obermeyer-Turnerhilfswerk" sowie das Protokollbuch des württembergischen Turnlehrervereins, das vermutlich über Rudolf Spieth in Entenmanns Besitz gelangte.
Nach der Ordnung und Verzeichnung umfasst der Bestand mit der Signatur J 35/11 "Persönliches Archiv Alfred Entenmann" insgesamt ca. 2 lfd. m. mit 212 Verzeichungseinheiten. Die Laufzeit beginnt in den 1850er Jahren und reicht bis 2014. Wobei der zeitliche Schwerpunkt der überlieferten Unterlagen im Zeitraum 1970er bis 1990er Jahre liegt.
Als verwandte Bestände sind außerdem zu nennen: die Turner-Nachlässe von Dr. Carl Maier (J 35/14) und Walter Freivogel (J 35/24). Und besonders das Verbandsarchiv des Schwäbischen Turnerbundes (P 47), das auch Überlieferung zur Amtszeit Entenmanns enthält.
Stuttgart, im Juli 2020
Markus Friedrich
Zur Überlieferungsgeschichte: Alfred Entenmann wurde am 28. Oktober 1927 in Leutenbach (Württemberg) geboren. Nach einer Verwaltungslehre wurde er 1950 Gemeindeinspektor in Schwaikheim. Von 1954 bis 1974 war er Bürgermeister der Gemeinde Waiblingen-Hegnach. Von 1959 bis 1984 gehörte Entenmann für die CDU dem Kreistag an. Schließlich war er von 1964 bis 1984 Abgeordneter (Wahlkreis Waiblingen) des baden-württembergischen Landtags. In seiner politischen Arbeit beschäftigte er sich besonders mit Fragen der Kommunalpolitik sowie den Bereichen Jugend und Sport. Ab 1984 war Entenmann zudem Direktor der Staatlichen Toto-Lotto-GmbH (Stuttgart). Neben diesem politischen Engagement setzte sich Entenmann v. a. auch in der Sportverbandsarbeit ein. Zunächst lange Jahre im Vorstand des Schwäbischen Turnerbunds (STB). Von 1968 bis 1979 als Vorsitzender des "Dr.-Obermeyer-Turnerhilfswerks" (später "STB-Sozialwerk"). 1978 wurde er als Nachfolger von Rudolf Spieth zum STB-Präsidenten gewählt. Dieses Amt im größten Sportfachverband des Landes begleitet Alfred Entenmann bis 1990. Daneben gehörte er Gremien des Deutschen Turner-Bundes (DTB) sowie des Württembergischen Landessportbundes (WLSB) an. Sein Nachfolger als STB-Präsident wurde 1990 der Jurist Volkmar Framenau. In seiner Amtszeit wurden zahlreiche wichtige Verbandsentscheidungen getroffen: so wurde das Turnerheim in Bartholomä (Ostalbkreis) ausgebaut. Die Angebote im Bereich des Kinderturnens wurden weiterentwickelt. Unter Entenmanns Ägide wurde zudem die Strukturreform "Turnen 2000" vorangebracht. Neben der Ausrichtung von fünf Landesturnfesten konnte er 1989 auch die Turn- Weltmeisterschaft nach Stuttgart holen. Entenmann hatte zudem Interesse an der Turn- und Sportgeschichte des Landes. Dies kam u. a. in seiner Unterstützung des 1993 gegründeten Instituts für Sportgeschichte Baden-Württemberg e.V. (IfSG) zum Ausdruck. Wegen seines gesellschaftlichen Engagements wurde er nicht nur mit bedeutenden Ehrungen der Turnverbände ausgezeichnet; 1976 erhielt er auch das Bundesverdienstkreuz und 1987 die Verdienstmedaille des Landes.
Inhalt und Bewertung: Die hier verzeichneten Unterlagen wurden im Zeitraum von 2013 bis 2016 von Alfred Entenmann dem IfSG übergeben. Sie kamen durch die Kooperationsvereinbarung zwischen IfSG und Landesarchiv (Einrichtung eines "Sportarchivs") an das Hauptstaatsarchiv Stuttgart. Zunächst wurden Publikationen weitestgehend entnommen und im SWB-Katalog katalogisiert. Lediglich Widmungsexemplare wurden im Bestand belassen. Eindeutige Dubletten und Unterlagen ohne signifikante Aussagekraft wurden während der Verzeichnung kassiert. Drei Ordner mit Protokollen des STB-Vorstands wurden ebenfalls kassiert, da es im Bestand P 47 (Schwäbischer Turnerbund) eine umfassende Protokollüberlieferung gibt. Die vorgefundenen Dokumente zu den Schwäbischen Landesturnfesten wurden mit den entsprechenden Materialien im Nachlass Dr. Carl Maier (J 35/14) abgeglichen und ggf. ebenfalls kassiert, da dort die kompaktere Überlieferung zu den Turnfesten zu finden ist. Im Wesentlichen wurden die Verzeichnungseinheiten neu formiert, da meist eine rein chronologische, und nur in Teilen thematische Ablage der Unterlagen, vorlag. Der Briefverkehr wurde nach Korrespondenzpartner sortiert. In Einzelfällen wurden mehrere Schriftstücke zu Sachbetreffen zusammengeführt, um eine unübersichtliche Untergliederung zu vermeiden. Das so entstandene "persönliche Archiv" kann als typisch für die Überlieferung im Bereich der Sportfunktionsträger gelten. Neben Handakten und Korrespondenzunterlagen findet sich Sammlungsgut mit geringer Provenienzbindung. Hervorzuheben sind die Fotos, die Unterlagen zum "Dr.-Obermeyer-Turnerhilfswerk" sowie das Protokollbuch des württembergischen Turnlehrervereins, das vermutlich über Rudolf Spieth in Entenmanns Besitz gelangte. Nach der Ordnung und Verzeichnung umfasst der Bestand mit der Signatur J 35/11 "Persönliches Archiv Alfred Entenmann" insgesamt ca. 2 lfd. m. mit 212 Verzeichungseinheiten. Die Laufzeit beginnt in den 1850er Jahren und reicht bis 2014. Wobei der zeitliche Schwerpunkt der überlieferten Unterlagen im Zeitraum 1970er bis 1990er Jahre liegt. Als verwandte Bestände sind außerdem zu nennen: die Turner-Nachlässe von Dr. Carl Maier (J 35/14) und Walter Freivogel (J 35/24). Und besonders das Verbandsarchiv des Schwäbischen Turnerbundes (P 47), das auch Überlieferung zur Amtszeit Entenmanns enthält. Stuttgart, im Juli 2020 Markus Friedrich
- Bestandssignatur
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, J 35/11
- Umfang
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212 Büschel (ca. 2 lfd. m); Bü 155 nicht belegt
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Sammlungen >> Sammlungen zur Landesgeschichte und Landeskunde >> Sammlungen zur Sportgeschichte Baden-Württemberg
- Verwandte Bestände und Literatur
-
"Wir. Turnblatt aus Schwaben", Nr. 11/90, S. 5; Michael Krüger: Von Klimmzügen, Aufschwüngen und Riesenwellen. 150 Jahre Gymnastik, Turnen, Spiel und Sport in Württemberg. Tübingen 1998.
- Indexbegriff Person
- Bestandslaufzeit
-
(1855)-2014
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rechteinformation
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
-
20.01.2023, 15:09 MEZ
Datenpartner
Landesarchiv Baden-Württemberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- (1855)-2014