Bestand

Fritz Schoenemann, Saarbrücken - Berghauptmann (Bestand)

Beschreibung: Fritz Schoenemann wurde am 5. Juli 1887 als Sohn des ehemaligen Knappschafts- und Augenarztes Sanitätsrat Schoenemann, an dessen Wirken eine nach ihm benannte Straße in Saarbrücken-Rothenbühl erinnert, geboren. Er besuchte das Saarbrücker Ludwigsgymnasium, um dann das Berg- und Hüttenwesen zu studieren. Auf der Grube Camphausen wurde Schoenemann als Bergbaubeflissener in den Jahren 1911/12 praktisch ausgebildet (260/1), hier war er auch als Steiger tätig. Nach seiner Militärdienstzeit und der Teilnahme am Ersten Weltkrieg wurde er 1920 zum Bergassessor im Oberbergamtsbezirk Bonn (260/1) ernannt.Es folgten mehrere Jahre der Fortbildung in der privaten Bergbauindustrie, ab 1920 zunächst als Leiter der Abteilung Siegerland der Gewerkschaft Urania zu Eiserfeld. 1922 wurde Schoenemann zum Geschäftsführer der Urania, Gesellschaft für bergbauliche Unternehmungen zu Eiserfeld, ernannt, allerdings wechselte er noch im gleichen Jahr zu den Riebeckschen Montanwerken nach Öberröblingen. Ab 1925 war er dann für dasselbe Unternehmen in Luckenau tätig.1927 trat Schoenemann als Bergassessor im Oberbergamtsbezirk Dortmund endgültig in den Staatsdienst über. 1928 erhielt er die Ernennung zum Bergrat beim Bergamt Bochum, 1933 wechselte er als Oberbergrat und Leiter des Grubensicherheitsamtes in der Bergbauabteilung des Reichswirtschaftsministeriums nach Berlin. Nach der Rückgliederung des Saarlandes an das Deutsche Reich fungierte er ab 1935 als Dezernent für den Saarbergbau und Generalpolizeidezernent beim Oberbergamt in Bonn. 1941 erhielt Fritz Schoenemann den Auftrag, die Errichtung des Oberbergamtes Saarbrücken vorzubereiten, dessen Leitung er im Range eines Berghauptmanns dann übernahm. Sein besonderes Augenmerk richtete Schoenemann auf die Bekämpfung der Silikose. So rief er die Arbeitsgemeinschaft für Silikoseforschung ins Leben und übernahm deren Vorsitz. Zudem veranlasste er die Einrichtung einer Pflegestätte für Silikosekranke in Bad Rilchingen.Nach dem Zweiten Weltkrieg errichtete Fritz Schoenemann die Geologische Landesanstalt des Saarlandes als Abteilung des Oberbergamtes Saarbrücken. In langwierigen Verhandlungen ermöglichte er die Erteilung von Erdölkonzessionen im Saarland an deutsche Erdölgesellschaften. In seiner Eigenschaft als Aufsichtsbehörde für die Bergschule erwarb sich Schoenemann darüber hinaus hohe Verdienste um die Ausbildung der Steiger.Am 31. Dezember 1954 trat Fritz Schoenemann in den Ruhestand, blieb dem Saarbergbau als Sachverständiger der Saarregierung bei den Verhandlungen über die Warndtfrage jedoch aktiv verbunden. Auch hierbei erwarb er sich zahlreiche Verdienste um den Saarbergbau. Am 14. Juni 1956 wählte ihn der neu konstituierte Grubenrat zu seinem Präsidenten. Fritz Schoenemann wurde für seine Verdienste um den Saarbergbau kurz vor der Feier seines 70. Geburtstages im Jahr 1957 das Bundesverdienstkreuz verliehen (260/4).Die in diesem Nachlass zusammengeführten Archivalien wurden dem Bergbau-Archiv Bochum im Rahmen einer an das Deutsche Bergbau-Museum Bochum gerichteten größeren Sachspende durch Dr.-Ing. Kurt Steenbuck, Recklinghausen, am 30. August 2007 übergeben. Der in das Bergbau-Archiv übernommene Bestand umfasst einzelne Zeugnisse und Ernennungsschreiben Schoenemanns im Rahmen der bergbehördlichen Karriere, eine Pressemeldung aus Anlass seines 70. Geburtstags und einen Vorgang des Oberbergamts für das Saarland und das Land Rheinland-Pfalz zur Verleihung eines Bergwerksfeldes namens 'Bergwerk Fritz' zu Ehren Fritz Schoenemanns aus dem Jahr 1982. Darüber hinaus sind zahlreiche Fotografien Teil des Nachlasses; diese stammen vorrangig aus den 1930er- und 1950er-Jahren und zeigen zum Teil interessante Gruppenporträts der gesamten Spitze des preußischen bergbehördlichen Verwaltungsapparates während der frühen 1930er-Jahre.Schließlich umfassten die im Rahmen der Übernahme von Dr.-Ing. Kurt Steenbuck in das Bergbau-Archiv gelangten Unterlagen einzelne Urkunden unterschiedlichen Betreffs sowie Detailaspekte zur Geschichte des Bergwerks Auguste Victoria in Marl. Besagte Archivalien wurden jeweils Spezialsammlungen bzw. anderen im Bergbau-Archiv vorhandenen Beständen zugeordnet.Dr. Michael Farrenkopf, Oktober 2007

Reference number of holding
BBA 260
Extent
5 VE

Context
Bergbau-Archiv Bochum (Archivtektonik) >> Nachlässe

Delivered via
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Last update
06.03.2025, 6:28 PM CET

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