Bestand

Statistisches Landesamt NW Stat 0002 (Bestand)

Arbeitsstättenzählung Bundesbahn und Bundespost

Form und Inhalt: Herkunft, Geschichte und Bearbeitung des Bestandes NW Stat 2

Das Statistische Landesamt zählte zu den Landesoberbehörden des Landes Nordrhein-Westfalen. Der Bestand NW Stat2 wurde von jener Oberbehörde im Jahre 1955 übernommen.

Ein Abgabevermerk vom 31.03.1955 belegt die Übernahme von Arbeitsstättenbögen der Volks- und Berufszählung sämtlicher Stadt- und Landkreise des Landes NRW von 1950. Der Umfang der Abgabe gliedert sich dort in zwei Teile. Zum einen 1346 Pakete mit Material zur Zählung fortlaufend, mit 01 beginnend, nummeriert. Zum anderen separiert 19 Pakete mit Arbeitsstättenbögen der Bundesbahn und Bundespost, nummeriert von 01-19. Auf Anregung des damaligen Kultusministeriums (Erlass vom 12.02.1953) wird das sogenannte ”Primärmaterial“ der Volkszählung von 1950 vollständig übernommen. Informationen zum weiteren Vorgang (AZ. A IV a 11 1269) befinden sich heute in der Altregistratur (BR 2094, 31) und im damaligen Akzessionsbuch (Akzessionsnummer: 25/55).

Bei der Übernahme lag die Archivwürdigkeit hauptsächlich in den Anregungen des Kultusministeriums begründet. Wie umstritten die Archivierung von Material der Statistischen Ämter ist, zeigt die 15. Konferenz der Leiter der Archivverwaltungen des Bundes und der Länder am 23.03.1962 in Saarbrücken, bei welcher der Platzmangel dem Quellenwert gegenübergestellt wird. Anfang der 1980er Jahre wurde die Archivwürdigkeit in der Wertung 3, als durchschnittlich, eingestuft. Die Begründung der Archivierung lag darin, dass Arbeitsstättenbögen bundesweit archiviert wurden.

Der Bestand NW Stat 2 wurde nach der Übernahme zunächst nicht weitergehend bearbeitet.
Zwischen August 1980 und Januar 1982 nehmen nachweislich Herr Bauer und Herr Dr. Stahlschmidt eine Bearbeitung des Bestandes vor, die sich vor allem in einer neuen Bestandsordnung abzeichnete. Die Bögen wurden nach Städten/ Gemeinden bzw. nach deren Schlüsselnummern des Amtlichen Verzeichnisses sortiert, woraus sich eine Zuordnung nach Stadt- bzw. Landkreisen ergab. Nach diesem Vorgang erreichte der Bestand einen Umfang von 94 Einheiten, aufgrund der insgesamt 94 Stadt- und Landkreise.
Diese Ordnung von 1982 wurde nicht vollständig übernommen. Die Klassifikation des Findbuchs unterteilt den Bestand in die beiden grundlegenden Betriebe Bahn und Post. Es folgen Eisenbahn- bzw. Oberpostdirektionen. Darauf folgen die Städte- und/oder Landkreise in alphabtischer Reihenfolge. Zu Beginn jeder Verzeichnungseinheit (ausgenommen bei Stadtkreisen) ist die Stadt oder Gemeinde des Kreises angegeben.
Zur Klassifikation ist hinzuzufügen, dass die Zuordnung zu Gemeinden, Städten, Kreisen und sogar zu Direktionen nicht immer eindeutig ist. Verschiedene Städte eines Kreises können z.B. verschiedenen Direktionen angehören (Städte im Kreis Paderborn gehören zu den Eisenbahndirektionen Wuppertal, Essen, Münster, Hannover und Kassel). Zudem ist die Zuordnung einer Stadt zu einem Kreis nicht immer eindeutig.
Die Verzeichnungsarbeit wurde vom 08.06.2009 bis zum 27.08.2009 im Verzeichnungsprogramm VERA von Frau Hampel übernommen.
Nach der vollständigen Bearbeitung umfasst der Bestand 11 Archivkartons mit insgesamt 5878 Verzeichnungseinheiten.

Die Laufzeit wurde aufgrund der Arbeitsstättenzählung auf den 13.09.1950 festgelegt. Datierungen auf einzelnen Bögen der Arbeitsstätten können um wenige Tage von diesem Datum abweichen, was auf die Bearbeitungszeit der Bögen durch die einzelnen Dienststellen der Bahn und Post zurückzuführen ist.

Inhaltlich beschränkt sich der Bestand auf die Sammlung der ausgefüllten Arbeitsstättenbögen der damaligen Bundesbahn und Bundespost, die im Rahmen der Arbeitsstättenzählung vom Statistischen Landesamt an die jeweiligen Einrichtungen der Bahn und Post ausgegeben wurden.

Geschichte und Aufgaben des Registraturbildners:

Mit der Gründung eines ”Königlich Preußischen Statistischen Bureaus“ durch Friedrich Wilhelm III. im Jahre 1805 in Berlin, wurde die preußische amtliche Statistik gegründet, welche als erste amtliche Statistik auf deutschem Gebiet galt. 1905 wurde aus dem Königlich Preußischen Statistischen Bureau das Königlich Preußische Statistische Landesamt und daraus das Preußische Statistische Landesamt 1918. Im Jahre 1934 wurde dieses in das ”Statistische Reichsamt“ eingegliedert. Als Folge dieser Eingliederung entstanden 1935 in der Rheinprovinz und 1936 in Westfalen neue Statistische Ämter, um den Bedarf an regionalen Daten zu decken. Nach Kriegsende 1945 nahmen die beiden Statistischen Ämter ab Sommer 1945 ihre Arbeit unter den Anforderungen der britischen Besatzungsmacht wieder auf. Die Landesgründung von Nordrhein-Westfalen am 23.08.1946 veränderte die Zugehörigkeit der Ämter dahingehend, dass die Dienststelle in Düsseldorf von der rheinischen Provinzialverwaltung auf die neue Landesregierung überging. Am 01.07.1948 wurde schließlich das Amt Münster aus der westfälischen Provinzialverwaltung herausgelöst und die beiden statistischen Ämter zum Statistischen Landesamt zusammengefasst. 1949 wurde auch das Statistische Amt des Landes Lippe in das Statistische Landesamt eingegliedert. Durch die hohe Anforderung der Aufgabenbereiche, vor allem durch die Durchführung der Volks- und Arbeitsstättenzählungen, vergrößerte sich im Laufe der Jahre der materielle und personelle Bedarf. Daraus folgte die Einrichtung von zwei Außenstellen in Paderborn und Oberhausen.

Am 22.02.1972 wurde das Statistische Landesamt in ”Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik“ kurz: LDS umbenannt. Dies hing vor allem mit dem neu erwachsenen Aufgabenbereich der Datenverarbeitung zusammen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte das Statistische Landesamt die Aufgabe auf rechtlicher Grundlage angeordnete Statistiken durchzuführen, auszuwerten und die Ergebnisse zu veröffentlichen.
Mit der Entwicklung der Computertechnik und dem daraus folgenden Gesetz zur Organisation der automatisierten Datenverarbeitung in NRW wurde der Statistik die Aufgabe einer Landesdatenverarbeitungszentrale gegenübergestellt. Das LDS nahm seither, neben dem statistischen Aufgabenbereich, Aufgaben zur Datenverarbeitung der Landesverwaltung und die Tätigkeiten der Beratung und Unterstützung der Landes(ober-)-behörden und -einrichtungen beim Einsatz von Datenverarbeitung und in Automatisierungsfragen wahr. Eine Kernaufgabe des LDS bestand zudem darin, ein einheitliches und offenes Datenkommunikationssystem (Datenvermittlungssystem NW-DVS) für den Verbund der öffentlichen Verwaltung aufzubauen und weiterzuentwickeln. Neben anderen Landesbehörden nahmen hauptsächlich der Landtag, der Landesrechnungshof und die obersten Landesbehörden die Dienste des LDS in Anspruch.
Bis zur Errichtung eines Neubaus war das LDS in Düsseldorf auf 7 Stellen verteilt. Am 10.11.1972 wurde der Grundstein für den Neubau in der Mauerstraße gelegt und die Dienststellen konnten zentralisiert werden.
In dieser Form bestand das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik 36 Jahre lang. Am 01.01.2009 wurde das LDS zusammengelegt mit den Gemeinsamen Gebietsrechenzentren Köln, Hagen und Münster. Diese dienten als Rechenzentren für alle Geschäftsbereiche der Landesverwaltung und führten hauptsächlich Aufgaben zur Datenverarbeitung aus. Aufgrund dieser Zusammenlegung entstand der neue Landesbetrieb Information und Technik NRW, kurz: IT.NRW. Die Neuorganisation führte die beiden Aufgabenbereiche Statistik und Datenverarbeitung noch näher zusammen, änderte jedoch nichts am grundlegenden Aufgabenspektrum.

Hinweise für die Benutzung


Eine Bestellung der Archivalien durch den Benutzer erfolgt nach anzugebender Signatur, welche sich aus der Bestandsbezeichnung NW Stat 2 und einer fortlaufenden Nummer ergibt.
Beispiel: NW Stat 2 Nr. 2689

Hinweise auf parallele und ergänzende Bestände

Alle Bestände die mit der Volkszählung 1950 im Zusammenhang stehen können den Bestand NW Stat 2 ergänzen. Dazu gehören die Bestände NW Stat 1; NW Stat 3 bis 5; NW Stat 12 und NW Stat 14.

Literaturhinweise

Sig.: D II a 19 [2]
Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Wohnplätze (Ortschaften) in Nordrhein-Westfalen : endgültiges Ergebnis der Volkszählung vom 13. September 1950... (Beiträge zur Statistik des L... ; 2) - 1952

Sig.: D IIa19 [12]


Sig.: D IIa19 [13]


Sig.: D IIa19 [14]




Sig.: Z 205 C 25


Sig.: DSE 610 [3]

Reference number of holding
NW Stat 0002 313.03.00
Extent
5877 Einheiten; 11 Kartons
Language of the material
German

Context
Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland (Archivtektonik) >> 4. Oberste und obere Landesbehörden NRW >> 4.3. Landesoberbehörden >> 4.3.14. Statistisches Landesamt
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Sig.: D II a 19 [12]

Sig.: D II a 19 [13]

Sig.: D II a 19 [14]


Sig.: Z 205 C 25

Sig.: DSE 610 [3]

Date of creation of holding
1950

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23.06.2025, 8:11 AM CEST

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1950

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