Bestand
Turngau Neckar-Enz (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Einführung
1. Zur Verbandsgeschichte
Der Turngau Neckar-Enz, Mitglied in den Dachverbänden Schwäbischer und Deutscher Turnerbund, ging 1956 aus der Vereinigung des Turngaus Ludwigsburg und des Turngaus Vaihingen-Enz hervor. Die Bannerweihe erfolgte am 22. Juni 1958 in Bietigheim. Dort versammelten sich am 15. Januar 1956 die Gründungsmitglieder, zwanzig Männer und Liese Sauter als einzige Frau, um den neuen Zusammenschluss zu begründen.
Im selben Jahr fand das erste Gauturnfest statt, dass der TSV Schwieberdingen ausrichtete. Ebenfalls wurde im Gründungsjahr der erste Vergleichswettkampf - zwischen dem SKV Steinheim und dem Turnverein Rüthi/Zürich - ausgetragen. Mit dem im Folgejahr in Ludwigsburg stattfindenden Vergleichswettkampf zwischen dem Turngau Neckar-Enz und dem SC Einheit Dresden entwickelte sich eine Vereins- und Verbandsfreundschaft über innerdeutsche Grenzen hinweg, die trotz einer angespannten politischen Lage über Jahrzehnte gepflegt werden konnte.
Im Turngau Neckar-Enz vereinigt sind verschiedene Turnsportarten, die über Gymnastik bis zum Kunst- und Geräteturnen aller Altersklassen reichen und Turnspiele wie Prellball und Indiaca einschließen. Darüber hinaus sind auch andere Abteilungen des Breiten- und Freizeitsports Bestandteil der Verbandsstruktur.
Inhalt und Bewertung
2. Bestand- und Überlieferungsgeschichte
Die im Jahr 2017 dem Institut für Sportgeschichte übergebenen Unterlagen stammen teilweise von Ewald Link (baufachlicher Berater des Turngaus Neckar-Enz und stv. Sportkreisvorsitzender des Württembergischen Landessportbundes), wie auch aus dem Nachlass des 2001 verstorbenen Kurt Stark (1918-2001). Letzterer, Gründungsmitglied des Turngaus Neckar-Enz, übernahm mehrere Jahrzehnte den Posten des Turngauvorsitzenden und war zudem von 1943 bis 1973 in der Funktion des Pressewarts aktiv.
Ein Großteil der Akten umfasst den Zeitraum der 1960er- bis 2000er-Jahre. Darüber hinaus sind vereinzelt Unterlagen zu Vorläuferzusammenschlüssen, wie dem 1903 gegründeten Schiller-Gau, oder aus der Zeit des Nationalsozialismus im Bestand enthalten. Einen zentralen Teil dieser Überlieferung bilden Unterlagen zu (Gau)Turnfesten. Dies beinhaltet sowohl die Vorbereitung, Durchführung und Dokumentation der Veranstaltungen.
Die Vielfalt turnsportlicher Aktivitäten zeigen auch die vorliegenden Unterlagen. Sie decken inhaltlich verschiedene Bereiche des Freizeit- und Wettkampfsports ab und reichen vom Kinder- bis zum Seniorenturnen. Darüber hinaus sind auch gemeinschaftliche Verbandsveranstaltungen jenseits des Sportbetriebs, wie Jugendzeltlager, Gauwanderungen oder Treffen der "Turnertreue" in den Unterlagen dokumentiert. Neben schriftlichen Unterlagen, Fotografien und Plakaten enthält der Bestand auch Objekte, insbesondere Ehrennadeln und Wettkampfplaketten, die in Bü 74 und Bü 75 zusammengefasst sind.
Besonders hervorzuheben sind zudem die im Bestand enthaltenen Unterlagen zum Gefängnis- und Versehrtensport, die aus dem Nachlass von Kurt Stark stammen.
Abschließend sei noch auf die überlieferten Korrespondenzen zum Ost-West-Sportverkehr hingewiesen, die Einblicke in sportpolitische innerdeutsche Beziehungen zu Zeiten des Kalten Krieges bieten.
Die Kassation beschränkte sich auf eindeutige Dubletten, insbesondere der Entnahme von Mehrfachkopien von im Original vorhandenen Zeitungsartikel. Nach Ordnung und Verzeichnung umfasst der Bestand 79 Büschel und rund 5,00 lfd. m.
Weiterführende Literatur:
25 Jahre Turngau Neckar-Enz im Schwäbischen Turnerbund, hg. vom Turngau Neckar-Enz, Besigheim 1981.
Stuttgart, im März 2018
Friederike Witek
1. Zur Verbandsgeschichte: Der Turngau Neckar-Enz, Mitglied in den Dachverbänden Schwäbischer und Deutscher Turnerbund, ging 1956 aus der Vereinigung des Turngaus Ludwigsburg und des Turngaus Vaihingen-Enz hervor. Die Bannerweihe erfolgte am 22. Juni 1958 in Bietigheim. Dort versammelten sich am 15. Januar 1956 die Gründungsmitglieder, zwanzig Männer und Liese Sauter als einzige Frau, um den neuen Zusammenschluss zu begründen. Im selben Jahr fand das erste Gauturnfest statt, dass der TSV Schwieberdingen ausrichtete. Ebenfalls wurde im Gründungsjahr der erste Vergleichswettkampf - zwischen dem SKV Steinheim und dem Turnverein Rüthi/Zürich - ausgetragen. Mit dem im Folgejahr in Ludwigsburg stattfindenden Vergleichswettkampf zwischen dem Turngau Neckar-Enz und dem SC Einheit Dresden entwickelte sich eine Vereins- und Verbandsfreundschaft über innerdeutsche Grenzen hinweg, die trotz einer angespannten politischen Lage über Jahrzehnte gepflegt werden konnte. Im Turngau Neckar-Enz vereinigt sind verschiedene Turnsportarten, die über Gymnastik bis zum Kunst- und Geräteturnen aller Altersklassen reichen und Turnspiele wie Prellball und Indiaca einschließen. Darüber hinaus sind auch andere Abteilungen des Breiten- und Freizeitsports Bestandteil der Verbandsstruktur.
2. Bestand- und Überlieferungsgeschichte: Die im Jahr 2017 dem Institut für Sportgeschichte übergebenen Unterlagen stammen teilweise von Ewald Link (baufachlicher Berater des Turngaus Neckar-Enz und stv. Sportkreisvorsitzender des Württembergischen Landessportbundes), wie auch aus dem Nachlass des 2001 verstorbenen Kurt Stark (1918-2001). Letzterer, Gründungsmitglied des Turngaus Neckar-Enz, übernahm mehrere Jahrzehnte den Posten des Turngauvorsitzenden und war zudem von 1943 bis 1973 in der Funktion des Pressewarts aktiv. Ein Großteil der Akten umfasst den Zeitraum der 1960er- bis 2000er-Jahre. Darüber hinaus sind vereinzelt Unterlagen zu Vorläuferzusammenschlüssen, wie dem 1903 gegründeten Schiller-Gau, oder aus der Zeit des Nationalsozialismus im Bestand enthalten. Einen zentralen Teil dieser Überlieferung bilden Unterlagen zu (Gau)Turnfesten. Dies beinhaltet sowohl die Vorbereitung, Durchführung und Dokumentation der Veranstaltungen. Die Vielfalt turnsportlicher Aktivitäten zeigen auch die vorliegenden Unterlagen. Sie decken inhaltlich verschiedene Bereiche des Freizeit- und Wettkampfsports ab und reichen vom Kinder- bis zum Seniorenturnen. Darüber hinaus sind auch gemeinschaftliche Verbandsveranstaltungen jenseits des Sportbetriebs, wie Jugendzeltlager, Gauwanderungen oder Treffen der "Turnertreue" in den Unterlagen dokumentiert. Neben schriftlichen Unterlagen, Fotografien und Plakaten enthält der Bestand auch Objekte, insbesondere Ehrennadeln und Wettkampfplaketten, die in Bü 74 und Bü 75 zusammengefasst sind. Besonders hervorzuheben sind zudem die im Bestand enthaltenen Unterlagen zum Gefängnis- und Versehrtensport, die aus dem Nachlass von Kurt Stark stammen. Abschließend sei noch auf die überlieferten Korrespondenzen zum Ost-West-Sportverkehr hingewiesen, die Einblicke in sportpolitische innerdeutsche Beziehungen zu Zeiten des Kalten Krieges bieten. Die Kassation beschränkte sich auf eindeutige Dubletten, insbesondere der Entnahme von Mehrfachkopien von im Original vorhandenen Zeitungsartikel. Nach Ordnung und Verzeichnung umfasst der Bestand 79 Büschel und rund 5,00 lfd. m. Weiterführende Literatur: 25 Jahre Turngau Neckar-Enz im Schwäbischen Turnerbund, hg. vom Turngau Neckar-Enz, Besigheim 1981. Stuttgart, im März 2018 Friederike Witek
- Bestandssignatur
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, J 35/8
- Umfang
-
79 Büschel (5,00 lfd.m.)
- Kontext
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Sammlungen >> Sammlungen zur Landesgeschichte und Landeskunde >> Sammlungen zur Sportgeschichte Baden-Württemberg
- Bestandslaufzeit
-
(1863-1898) 1920-2013
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rechteinformation
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
-
20.01.2023, 15:09 MEZ
Datenpartner
Landesarchiv Baden-Württemberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- (1863-1898) 1920-2013