Bericht
KOF Prognose der Gesundheitsausgaben. Herbst 2017
Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat im Oktober 2017 die definitiven Zahlen zu den Gesundheitsausgaben für das Jahr 2015 publiziert. Die gesamten Gesundheitsausgaben des Jahres 2015 betrugen demnach 77'754 Mio. Fr. Im Vergleich zu den provisorischen Daten vom Frühjahr entspricht dies einer Abwärtsrevision um 81 Mio. Fr., wodurch die Wachstumsrate von 4.3% auf 4.1% sank. Somit legten die gesamten Gesundheitsausgaben im Jahr 2015 trotz des schwachen konjunkturellen Umfelds überdurchschnittlich zu, wodurch das Verhältnis der Gesundheitsausgaben zum Bruttoinlandprodukt (BIP) auf 11.9% anstieg (von 11.5% im Jahr 2014). Die Schweizer Wirtschaft wuchs im Jahr 2016 moderat. Die demografische Entwicklung mit einem steigenden Anteil älterer Menschen setzte sich fort. Aufgrund dieser Entwicklungen dürften die Gesundheitsausgaben gemäss der KOF Gesundheitsprognose im vergangenen Jahr um 3.8% zugenommen haben. Auch die Zahlen des Kostenmonitorings des Bundesamts für Gesundheit deuten für den Bereich der obligatorischen Krankenversicherer auf eine ähnliche Dynamik hin wie im Vorjahr. Besonders dynamisch dürften sich weiterhin die Kategorien "Unterstützende Dienstleistungen" (Leistungen), "Unterstützende Leistungserbringer" sowie "Andere Ambulante Leistungserbringer" (Leistungserbringer) entwickeln. Im laufenden Jahr sollte sich die gesamtwirtschaftliche Lage weiter stabilisieren und der kontinuierlich steigende Anteil der älteren Bevölkerung setzt sich fort. Die Einsparungen durch die Überprüfung der Medikamentenpreise dürfte das Wachstum der Gesundheitsausgaben nur geringfügig eindämmen. Daher rechnet die KOF für das Jahr 2017 mit einem Anstieg der Gesundheitsausgaben von 4.1%. Der ambulante Bereich dürfte sich kostenmässig weiterhin stärker als der stationäre Bereich entwickeln. Aufgrund der steigenden Anzahl pflegebedürftiger Menschen ist zu erwarten, dass die Kategorie "Langzeitpflege" weiter expandiert. Mit den sich weiter aufhellenden makroökonomischen Rahmenbedingen, mit denen steigende Löhne und Einkommen einhergehen, und gleichzeitig greifenden politischen Massnahmen, geht die KOF von einer Zunahme der Gesundheitsausgaben um 3.9% für das Jahr 2018 aus. Im Jahr 2019 dürfte sich die Konjunkturlage weiter verbessern, was das Wachstumstempo der Gesundheitsausgaben erhöhen dürfte (4.0%). Der Anstieg der Ausgaben im ambulanten Bereich dürfte sich langsam beruhigen. Hingegen wird erwartet, dass die Kategorie Langzeitpflege aufgrund der alternden Bevölkerung weiter steigen wird. Pro Kopf berechnet ergeben sich daraus Gesundheitsausgaben in Höhe von 9590 Fr. (2016), 9884 Fr. (2017), 10176 Fr. (2018) und 10484 Fr. (2019).
- Language
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Deutsch
- Bibliographic citation
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Series: KOF Studien ; No. 102
- Classification
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Wirtschaft
- Event
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Geistige Schöpfung
- (who)
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Köthenbürger, Marko
Sandqvist, Pauliina
- Event
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Veröffentlichung
- (who)
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ETH Zurich, KOF Swiss Economic Institute
- (where)
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Zurich
- (when)
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2017
- DOI
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doi:10.3929/ethz-b-000222824
- Handle
- Last update
-
10.03.2025, 11:44 AM CET
Data provider
ZBW - Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bericht
Associated
- Köthenbürger, Marko
- Sandqvist, Pauliina
- ETH Zurich, KOF Swiss Economic Institute
Time of origin
- 2017