Bestand
Nachlass Kurt Maier (1932-2009) (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Der vorliegende Bestand wurde vom Landesarchiv Baden-Württemberg für das Hauptstaatsarchiv im Dezember 2009 von der Witwe, Irmgard Maier, übernommen.
Im März und September 2010 wurde von Archivanwärter Wolfram Berner unter Anleitung von Dr. Peter Bohl der Bestand geordnet und erschlossen. Den unterschiedlichen Dokumententypen (gerollte Karten und Pläne, Fotoabzüge der Luftbilder, Akten) wurde dabei insofern Rechnung getragen, als die Gliederung nach den jeweiligen Formaten vorgenommen wurde. Eine Gliederung nach inhaltlichen Aspekten wurde somit nicht realisiert. Soweit bereits sinnvolle Unterteilungen bestanden, wurden diese berücksichtigt. In der Regel mussten neue Büschel gebildet werden. Der Schwerpunkt des Nachlasses liegt auf den vielen von Kurt Maier gezeichneten maßstabsgetreuen Karten und Detailplänen von Militärflugplätzen des 2. Weltkriegs auf dem Gebiet des heutigen Baden-Württemberg.
Der Bestand umfasst 240 Verzeichnungseinheiten mit 95 Büscheln und 145 Nummern (1,40 lfd. m). Die 67 Bücher und Zeitschriften umfassende Handbibliothek von Kurt Maier zum Thema Militärflugplätze, Luftkrieg und Ortsgeschichte in der Zeit des 2. Weltkriegs wurde der Dienstbibliothek des Hauptstaatsarchivs Stuttgart zugeführt.
Inhalt und Bewertung
Kurt Maier wurde am 12. August 1932 in Karlsruhe geboren. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in unmittelbarer Nähe des Militärflugplatzes in Waghäusel.
Nach dem Abitur begann er ein Fachhochschulstudium. Als Ingenieur arbeitete bei den Firmen Weippert, Bosch und Porsche, zuletzt bei der Firma Witzemann.
Kurt Maier war in folgenden Vereinen Mitglied: Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche Landeskunde am Oberrhein; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein; Historischer Verein der Pfalz; Historischer Verein Heilbronn; Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte; Förderkreis Archäologie in Baden; Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg; Verein zur Förderung der Archäologie des Mittelalters an der Universität Tübingen; Vereinigung der Freunde von Kunst und Kultur im Bergbau e.V. Bochum; Schwäbischer Heimatbund Stuttgart; Bayrischer Landesverein für Heimatpflege München; Heimatverein Rankbachtal, Renningen.
Daneben nahm er mehrere ehrenamtliche Tätigkeiten wahr. So war er seit 1968 Beauftragter als Bodendenkmalpfleger für das Landesdenkmalamt Baden-Württemberg. Ebenso zeigte er sich für die Planung des Heimatmuseums für bürgerliches und bäuerliches Brauchtum in Malmsheim im Jahr 1986 verantwortlich. Von 1. Januar 1984 bis 31. Oktober 1999 übernahm er die Leitung des archäologischen Museums der Stadt Renningen. Zugleich koordinierte er den Aufbau eines baugeschichtlichen Archivs im Stadtarchiv der Stadt Renningen bis 31. Oktober 1999. Maßgeblich war er an der Gründung des Heimatvereins Rankbachtal in Renningen-Malmsheim beteiligt. So organisierte er 1999 im Heimatmuseum Malmsheim eine Ausstellung über den Militärflugplatz Malmsheim und die Radaranlage "Möve".
Für seine verschiedenen Verdienste wurde Kurt Maier die Ehrenmedaille der Stadt Gerlingen in Silber verliehen. Ebenso erhielt er am 24. November 2005 die Ehrennadel der Stadt Renningen für langjährige Forschungsarbeit, Gestaltung und Leitung des archäologischen Museums. Am 11. März 2006 wurde er mit der Höschele-Häfner-Medaille des Heimatvereins Rankbachtal e.V. Renningen geehrt.
Neben der Ausstellung in Malmsheim arbeitete er zusammen mit seiner Frau viele Dokumentationen und Ausstellungen über die Militärflugplätze Hailfingen-Tailfingen, Eutingen, Waghäusel, Dornberg/Schlempertshof und Oedheim aus. Die Arbeiten zur militärischen Stellung auf der Hornisgrinde und den Militärflugplätzen Neuhausen ob Eck und Biblis wurden begonnen und konnten nicht mehr bis zur Präsentation ausgearbeitet werden.
Aus den vorliegenden Artikeln, Zeitungsartikeln und Zeugnissen ergibt sich das Bild eines äußerst betriebsamen Menschen mit großer Außenwirkung. Seine präzise und minutiöse Arbeit spiegelt sich besonders in seinen Karten und Plänen wieder.
Der vorliegende Nachlass erstreckt sich vor allem über die Dokumentation der Militärflugplätze im 2. Weltkrieg in Baden-Württemberg. Die Arbeit an den Plänen zu den einzelnen Flugplätzen wurde Mitte der 1980er Jahre begonnen und blieb unvollendet. Kurt Maier starb im Alter von 76 Jahren am 25. Januar 2009.
- Bestandssignatur
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Q 2/36
- Umfang
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95 Büschel, 145 Nummern (3,9 lfd. m)
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Nachlässe, Verbands- und Familienarchive >> Sonstige Nachlässe
- Indexbegriff Person
- Indexbegriff Ort
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Biblis HP
Dornberg : Hardheim MOS
Eutingen im Gäu FDS
Gerlingen LB
Hailfingen : Rottenburg am Neckar TÜ
Hornisgrinde : Seebach OG
Malmsheim : Renningen BB
Neuhausen ob Eck TUT
Oedheim HN
Renningen BB
Schlempertshof : Höpfingen MOS
Schloss Solitude : Stuttgart S
Tailfingen : Gäufelden BB
Waghäusel KA
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- Letzte Aktualisierung
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20.01.2023, 15:09 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand