Bestand

Nachlass Joseph Zeller (* 1878 + 1929) (Bestand)

1.) Zur Biographie Zellers: Dr. Joseph Zeller wurde am 19. März 1878 in Ellwangen geboren. Die übliche Bildungslaufbahn des katholischen Theologen führte ihn nach Rottweil und Tübingen. Neben Theologie studierte er klassische Philologie. Noch vor dem Eintritt in das Priesterseminar promovierte er im März 1901 zum Dr. phil. Nach zwei Jahren praktischer Tätigkeit in der Seelsorge und im Schuldienst kehrte er nach Tübingen zurück und war als Repetent zunächst für Philosophie, dann für Kirchengeschichte tätig. Seit Oktober 1910 war er Pfarrer in Ringingen (Alb-Donau-Kreis), bis er im Dezember 1919 in das Pfarramt Hausen ob Urspring (Alb-Donau-Kreis) versetzt wurde. Am 13. August 1929 verstarb er. Die zahlreichen kleinen und auch größeren wissenschaftlichen Arbeiten Zellers, die in der Zeit nach seiner Promotion bis zu seinem Tod 1929 erschienen, lassen drei Interessenschwerpunkte erkennen: Die spätrömische Antike in Deutschland, die schwäbische Heimatgeschichte und die mittelalterliche Klostergeschichte. Die spätrömische Antike in Deutschland war als Gegenstand der Promotionsschrift und weiterer kleiner Veröffentlichungen zwischen 1900 und 1910 Ausgangspunkt des zunehmend steigenden Interesses Zellers an historischen und heimatgeschichtlichen Themen. Die heimatgeschichtlichen Arbeiten betreffen Ehingen, Rottenburg am Neckar und Tübingen, die schwäbischen Humanisten und die Augsburger Burggrafen. Neben kleineren Aufsätzen zur Geschichte bestimmter schwäbischer Klöster und Stifte (Adelberg, Blaubeuren, Deggingen (im Ries), Edelstetten, Petershausen, Reichenau und Urspring) beschäftigte sich Zeller ausführlicher mit der Geschichte des Klosters seiner Geburtsstadt Ellwangen, ging aber auch mit Untersuchungen zur Klosterreform im ausgehenden Mittelalter, zur Melker Reform im Bistum Augsburg und zu den Doppelklöstern übergreifende Themen der mittelalterlichen Klostergeschichte an. Auf Wunsch der kirchlichen Oberbehörde befasste Zeller sich in seinen letzten Lebensjahren mit der Vorgeschichte und der rechtlichen Beurteilung der Säkularisation in Württemberg, ohne dazu aber noch eine umfassendere Veröffentlichung vorlegen zu können.

2.) Zum Bestand: Der Nachlass Zeller kam noch vor dem Zweiten Weltkrieg ins Hauptstaatsarchiv Stuttgart. Er umfasst Materialsammlungen, Korrespondenz, Manuskripte und (gedruckte) Veröffentlichungen Zellers und bietet damit eine Dokumentation zu Themen der schwäbischen Landesgeschichte. Die Verzeichnung des Bestandes erfolgte Februar/März 1978 im Rahmen der Ausbildung von Inspektoranwärterin Sabine Berner unter Anleitung von Frau Dr. Bull-Reichenmiller. Kassiert wurden lediglich einige Bücherzettel Zellers. Das Register fertigte der Unterzeichnete an, die Reinschrift besorgte Frau Schwelling. Der Bestand umfasst 45 Nummern in 1,6 lfd. m. Stuttgart, im Dezember 1988 Dr. Peter Schiffer

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, J 40/5
Umfang
45 Büschel (1,6 lfd. m)

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Sammlungen >> Sammlungen zur Landesgeschichte und Landeskunde >> Wissenschaftliche Nachlässe von Archivaren und Historikern (20. Jh.)

Indexbegriff Person

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Letzte Aktualisierung
20.01.2023, 15:09 MEZ

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