Bestand

Amt Schrozberg (Bestand)


Inhalt und Bewertung
Schrozberg mit umliegenden Besitzungen wurde erst im 16./17. Jahrhundert hohenlohisch. Die adelsheimische Hälfte der Herrschaft kaufte Graf Ludwig Casimir von Hohenlohe-Neuenstein 1558 auf. Die zunächst im Besitz der Herren von Berlichingen verbliebene Hälfte erwarb sein Sohn Graf Wolfgang II. von Hohenlohe-Weikersheim 1609. Zum Amt Schrozberg, das als hohenlohisches Amt bereits 1564 belegt ist, wurden ältere hohenlohische Besitzungen geschlagen, vor allem die, die bei der Säkularisation der Güter des Stiftes Schäftersheim in der Gegend von Lindlein angefallen waren.
Das ursprünglich hohenlohe-neuensteinische Amt fiel bei der hohenlohe-neuen­steinischen Teilung 1586 an Hohenlohe-Weikersheim und blieb auch noch unter Graf Georg Friedrich dort, bis es einem kaiserlichen Sequester unterstellt und 1637 dem Deutschen Orden zugesprochen wurde. 1648 wurde es dem Haus Hohenlohe zurückgegeben, blieb jedoch Gegenstand heftiger Erbstreitigkeiten zwischen Hohenlohe-Neuenstein-Neuenstein und Hohenlohe-Langenburg, dessen Ansprüche auf das Amt im Fürther Rezess 1671 anerkannt wurden. Bei der hohenlohe-langenburgischen Teilung 1701 fiel Schrozberg an die Linie Hohenlohe-Ingelfingen, bei der es bis zur Mediatisierung und Auflösung der Ämter blieb.

1. Zur Geschichte des Amtes Schrozberg: Schrozberg mit umliegenden Besitzungen wurde erst im 16./17. Jahrhundert hohenlohisch. Die adelsheimische Hälfte der Herrschaft kaufte Graf Ludwig Casimir von Hohenlohe-Neuenstein 1558 auf, die restliche, die im Besitz eines Zweiges der Herren von Berlichingen verblieb, erwarb sein Sohn Graf Wolfgang II. von Hohenlohe-Weikersheim 1609. Zum Amt Schrozberg, das als hohenlohisches Amt bereits 1564 belegt ist, wurden ältere hohenlohische Besitzungen geschlagen, vor allem die, die aus der Säkularisation der Güter des Stiftes Schäftersheim in der Gegend von Lindlein angefallen waren. Das ursprünglich hohenlohe-neuensteinische Amt Schrozberg fiel bei der hohenlohe-neuen­steinischen Teilung 1586 an Hohenlohe-Weikersheim und blieb auch noch unter Georg Friedrich dort, bis er zum zweiten Mal in die Reichsacht geriet und u.a. das Amt zunächst einem kaiserlichen Sequester unterstellt und 1637 dem Deutschen Orden zugesprochen wurde. 1648 wurde es dem Haus Hohenlohe zurückgegeben, blieb jedoch Gegenstand heftiger Erbstreitigkeiten zwischen Hohenlohe-Neuenstein-Neuenstein und Hohenlohe-Langenburg, dessen Ansprüche auf das Amt Schrozberg im Fürther Rezess 1671 anerkannt wurden. Bei der hohenlohe-langenburgischen Teilung 1701 fiel das Amt an die Linie Hohenlohe-Ingelfingen, die ursprünglich Schrozberg zur Residenz erheben wollte und sich zunächst nach diesem Sitz nannte. Bis zur Mediatisierung und Auflösung der Ämter blieb Schrozberg hohenlohe-ingelfingisch.

2. Zur Bearbeitung des Bestandes: Die Akten des Amtes Schrozberg befanden sich bis 1843 am Ort im Rentamt, wo sie im August - zumindest zum Teil - verzeichnet und nach Öhringen abgegeben wurden. Einen Teil dieser Akten gliederte der hohenlohe-oehringische Archivar von Braun in das Partikulararchiv Öhringen ein. Das Aktenverzeichnis aus dem Rentamt Schrozberg liegt noch vor. Es bot die Grundlage für die Bearbeitung des vorliegenden Bestandes. Es enthält nämlich - von anderer Hand nachgetragen - Signaturen des Partikulararchivs, anhand derer die Akten aufgefunden, identifiziert und extradiert werden konnten. Weitere Akten waren schon früher als Provenienz Schrozberg identifiziert und zu einer eigenen Gruppe zusammengezogen worden. Ungefähr ein Drittel der 1843 verzeichneten Akten lagen mithin vor. Sie konnten mit den Titeln aus dem Aktenverzeichnis oder dem auf dem Umschlag befindlichen Aktentitel (in der Regel waren beide identisch) erschlossen werden. Im Jahr 1843 nicht verzeichnete Akten fanden sich ebenfalls, sie wurden archivarisch erschlossen. Die Gliederung des vorliegenden Bestandes erfolgte im Groben nach dem Aktenverzeichnis von 1843, das in der Formulierung allerdings zeittypisch war. Beispielweise enthielt die Rubrik "Aufgehobene und abgelöste Gefälle" Unterlagen über Leibeigene, die vor 1806 noch eine grundlegendere Bedeutung hatten und daher zu einer eigenen Gruppe formiert wurden. Für Militaria, Jurisdiktionalia und die Beziehungen zum Fränkischen Kreis waren keine Rubriken vorgesehen, da sie für einen Registrator im 19. Jh. keine Bedeutung mehr hatten. Einige Rubriken der Gliederung von 1843 mussten also ergänzt, umformuliert oder auch gestrichen werden, um eine brauchbare Bestandsstruktur zu erhalten. Es ist nicht auszuschließen, dass bei der Bearbeitung des älteren Archivs Öhringen noch Unterlagen der Provenienz Amt Schrozberg aufgefunden werden. Sie können in den vorliegenden Bestand noch eingearbeitet werden. Aus diesem Grund wurde auf eine Umnummerierung der Büschel entsprechend der Findbuchgliederung vorerst verzichtet. Das vorliegende, vielleicht noch provisorische Findmittel dürfte allerdings das grundlegende Material des Amtes Schrozberg erfassen, erschließen und der Nutzung zur Verfügung stellen. Die Erfassung der Titelaufnahmen von 1843 aus dem Aktenverzeichnis und/oder den Angaben auf dem Aktenumschlag sowie die Kontrolle der Laufzeit erfolgte durch die Archivangestellte Diane Leutwein, die Erschließung der restlichen Akten durch den Unterzeichnenden. Der Bestand, der die Bezeichnung "Oe 97 Amt Schrozberg" erhielt, umfasst 101 Bü in 1,0 lfd. m. Die Laufzeit reicht von 1550 bis 1807 mit Vorakten von 1526, 1527 und 1543. Neuenstein, im September 2006 Dr. Schiffer Im Zuge der Verzeichnung des Partikulararchivs Öhringen (v.a. Oe 1) wurden dem Bestand Oe 97 weitere Verzeichnungseinheiten zugeschlagen. Neuenstein, im September 2017 Dr. Ulrich Schludi

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein, Oe 97
Umfang
101 Bü (1 lfd. m)

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein (Archivtektonik) >> Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein >> Archiv Öhringen >> Bestände vor 1806

Bestandslaufzeit
(1526, 1527, 1543) 1550-1807

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Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
25.02.2022, 08:54 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • (1526, 1527, 1543) 1550-1807

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