Forschungsbericht
Vergleich von Systemen zur dezentralen Wasseraufbereitung in ländli-chen Regionen ohne Zugang zu einwandfreiem Trinkwasser (TriWaSys) : Untersuchung mit synthetischem Grund- und Oberflächenwasser unter Laborbe-dingungen sowie praktischen Anwendungen in Uganda (Gulu)
Zusammenfassung: Im Rahmen dieses Projektes wurden fünf unterschiedliche Systeme bzw. Methoden zur Rohwas-seraufbereitung in Krisenregionen untersucht (Kapitel 7.3). Bei der Auswahl wurde auf repräsen-tative Systeme bzw. Methoden aus dem breiten Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten geach-tet. Wesentliche Unterscheidungsmerkmale waren das jeweilige methodenspezifische Wirkprin-zip und das mögliche Behandlungsvolumen. Das Spektrum umfasst Einwegprodukte auf Haus-haltsebene (P&G™ Purifier of Water) bis dauerhaft verwendbare Systeme zur Versorgung von Dorfgemeinschaften oder Flüchtlingscamps (Wasserrucksack PAUL®). Dabei reicht das jeweilige Behandlungsvolumen von wenigen Litern pro Tag bis zu über 1.000 Liter pro Tag. Neben einem Pulverprodukt (P&G™ Purifier of Water), das direkt dem Rohwasser zudosiert wird, erfolgten eine Untersuchung unterschiedlicher Filtersysteme. Die Untersuchungen erfolgten mit synthetischem Rohwasser mit definierter stofflicher Belastung unter Laborbedingungen im Technikum für Wasserversorgung und Stadthydrologie der FH Müns-ter (Kapitel 8) und unter realen Bedingungen im Dorf „Obiya West“, in Gulu im Norden Ugandas auf dem Projektgelände des Münsteraner Vereins Lichtstrahl Uganda e.V. (Kapitel 9). Zur Bewertung der Systemwirkung wurde eine umfangreiche Literaturrecherche durchgeführt, um repräsentative Stoffe und Stoffkonzentrationen in Krisenregionen abzubilden. Dabei wurden vor allem Bedingungen des afrikanischen Kontinentes berücksichtigt. Ein besonderer Schwer-punkt lag auf dem Rückhalt von Helmintheneiern und der Reinigungswirkung bei bakteriologi-scher Belastung. Für den entsprechenden Nachweis wurde die neuartige Methode der Durch-flusszytometrie (DFZ) verwendet (Kapitel 10.4.3). Mit der kultivierungsabhängige DFZ sind um-fangreichere Aussagen zur bakteriellen Belastung und zum Bakterienrückhalt möglich, als mit dem herkömmlichen Plattenverfahren. Dies ist bei der Systembewertung zu berücksichtigen. Die Untersuchungen zum Rückhalt von Helmintheneiern erfolgte mit einem gesiebten Quarzmehl mit einer repräsentativen Korngrößenverteilung von bis zu 40 μm. Die Rohwasserbelastung und der Rückhalt wurde durch Partikelzählung bestimmt (Kapitel 10.3 und 11.2). Alle Systeme bzw. Produkte weisen systemspezifische Vor- und Nachteile auf. Helmintheneier und Bakterien werden von allen Produkten maßgeblich reduziert und führen so zu einer deutli-chen Verbesserung der Wasserqualität (Kapitel 11.2 und 11.3). Eine sichere Reduktion mikrobio-logischer Belastungen inklusive des breiten Spektrums möglicher chemischer Belastungen kann keines der untersuchten Systeme bzw. Produkte leisten. Eine Desinfektionswirkung weist aus-schließlich das P&G™-Pulver durch das enthaltene Chlor auf. Die Filtersysteme reduzieren die An-zahl der Bakterien, haben aber keine ausreichende Desinfektionswirkung. Andererseits zeichnen sich die untersuchten Filtersysteme durch einen wirksameren Rückhalt von Helmintheneiern aus
- Location
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Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
- Extent
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1 Online-Ressource (72 Seiten)
- Language
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Deutsch
- Notes
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Illustrationen
Literaturverzeichnis: Seite 69 - 71
- Keyword
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Wasseraufbereitung
Trinkwasser
Trinkwasseraufbereitung
Wasser
Trinkwasserversorgung
Wassergüte
- Event
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Veröffentlichung
- (where)
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Steinfurt
- (who)
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Deutsche Bundesstiftung Umwelt
- (when)
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2023
- Creator
- Contributor
- URN
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urn:nbn:de:101:1-2024032817201053047654
- Rights
-
Der Zugriff auf das Objekt ist unbeschränkt möglich.
- Last update
-
14.08.2025, 10:58 AM CEST
Data provider
Deutsche Nationalbibliothek. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Forschungsbericht
Associated
- Grüning, Helmut
- Hinz, Ramona
- Sievers, Dörthe
- Schmitz, Thorsten
- Deutsche Bundesstiftung Umwelt
- FH Münster
- Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Time of origin
- 2023