Bestand
Dr. Emil Kronenberg (Bestand)
Vorwort Dr. Emil Kronenberg Geboren am
2. Oktober 1864 in Leichlingen; Kronenbergs Vater war praktischer Arzt in
Leichlingen, später in Höhscheid. Emil Kronenberg besuchte das Gymnasium
in Münster, das er 1885 mit dem Abitur abschloss. Dort lernte er den
späteren Journalisten und Schriftsteller Hermann Löns kennen. Nach dem
Abitur Studium der Medizin in Freiburg, Bonn, München 1889 Promotion Nach
dem Ende des Militärdienstes ab 1891 Niederlassung in Höhscheid als
praktischer Landarzt 1892 Assistenzarzt in Berlin bei Prof. Heymann 1894
Hals-, Nasen-, Ohrenarzt in Solingen 1896 Hochzeit mit Adele Becker
(1871-1943) 1897 Mitbegründer des Vereins westdeutscher Hals- und
Ohrenärzte (1912-14 Vorsitzender) 1899 mit Prof. Selter, Quint und
Penthorst Begründer der Heilanstalt Bethesda 1902 Ernennung zum Stabsarzt
1909 Eintritt in die Freimaurerloge "Die Wahrheit am Rhein" in Köln, dann
durch Paul Selter Beitritt zur Großloge zur Sonne 1914-1918 Stabsarzt, ab
1915 Oberstabsarzt im Krieg in Frankreich seit 1918 im Vorstand der
Deutschen Demokratischen Partei Solingen 1919-1933 Vorsitzender der
Solinger Lesegesellschaft bis 1933 Mitglied in städtischen Kommissionen,
u.a. in der Gesundheits- und Bildungskommission 1935 als Jude aus der
Heilanstalt Bethesda entfernt; Aufgabe der ärztlichen Tätigkeit 1943
Entzug des gesamten Vermögens 17.9.1944 Verhaftung und Transport ins KZ
Theresienstadt 1945 Rückkehr nach Solingen 1949 zum Ehrenmitglied der
"Gesellschaft deutscher Hals-, Nasen- und Ohrenärzte" ernannt Mitarbeit
an wissenschaftlichen Werken und Beiträge in Fachzeitschriften;
Betätigung auch auf dichterischem Gebiet Emil Kronenberg starb am 31.März
1954 in Solingen. Zum Nachlass: Der Nachlass besteht zum größten Teil aus
von Kronenberg selbst verfassten Schriften. Neben medizinischen
Abhandlungen (1-2) sind dies Aufsätze zu politischen Fragen (3), wie zur
"Judenfrage" (4) und zur Freimaurerloge (5). Daneben war Kronenberg auch
dichterisch tätig. Dies zeigen die Märchen (6- 8), Novellen (9-11) und
andere Stücke (12-14). Auch die biografischen Unterlagen sind zum größten
Teil von ihm selbst verfasste Erinnerungen (17-19) neben Dokumenten aus
seiner Militärzeit (16) und Zeugnissen (15). Dazu kommen Fotos aus seinem
persönlichen Besitz (20-22) und einige Briefe verschiedener Briefpartner
(23). Der Nachlass wird ergänzt durch Zeitungsartikel über Kronenberg und
Nachrufe (24). Die alten Archivsignaturen waren1015-408-1-10 und
1016-408-1-8. Ergänzungen erhielt das Archiv 1995 von Frau Brigitte
Schmidt (s. Nr. 25) und 1998 von Herrn Dr. Fritz Assenheimer, Kinderarzt
und Enkel von Emil Kronenbergs Schwester Adele, die in Bremen lebte. Im
Dritten Reich war er nach Belgien gegangen, nach der Besetzung Belgiens
wurde er in Frankreich interniert, von dort gelang ihm noch gerade
rechtzeitig die Flucht in die Schweiz. Seine Frau, eine gebürtige
Kölnerin, kam schon als Kind nach Holland, wo sie überlebte. Beide
sprechen fließend Deutsch, untereinander sprechen sie aber
niederländisch. Der Nachlass wurde 1991 erstmalig von Claudia Winkler
verzeichnet und 2010 überarbeitet. Ein Erinnerungsbericht über die Zeit
des Nationalsozialismus und v. a. den Aufenthalt in Theresienstadt findet
sich im Archiv unter Signatur GF 106. Solingen, März 2011
Eingrenzung und Inhalt: * 2.10.1864
in Leichlingen † 31.3.1954 in Solingen. Sanitätsrat. Bestand enthält
u.a.: Von K. verfaßte Schriften (med. Abhandlungen, Aufsätze zu
politischen Fragen, "Judenfrage"; Freimaurerloge; Märchen, Novellen,
Erinnerungen, etc.); Zeitungsartikel; Nachrufe; Briefe sowie
Fotos
- Bestandssignatur
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Na 025
- Umfang
-
Findbuch: 29 AE
- Kontext
-
Stadtarchiv Solingen (Archivtektonik) >> Bestände nichtstädtischer Provenienz >> Nachlässe und Sammlungen
- Bestandslaufzeit
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1829 - 1955
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
23.06.2025, 08:11 MESZ
Datenpartner
Stadtarchiv Solingen. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1829 - 1955