Bestand

Kohlmann, Johann Melchior (Bestand)

Enthält: Tagebücher aus der Tübinger Studentenzeit 1815-1817 - Sammlungen zur bremischen Geschichte und Kirchengeschichte - Tagebuchartige Aufzeichnungen im Staats-Calender der freyen Hansestadt Bremen

Geschichte des Bestandsbildners: Johann Melchior Kohlmann wurde am 21.1.1795 in Bremen als Sohn des Volksschullehrers und Küsters an St. Michaelis Johann Kohlmann (1767-1820) geboren. Er besuchte in Bremen das Pädagogium und Lyzeum und studierte von 1815-1818 in Tübingen. Aus seiner Studienzeit haben sich zwei Tagebücher im Nachlass erhalten. In Bremen begann er seine Laufbahn als Hilfsprediger am 26.7.1818 in der Gemeinde Wasserhorst, wo bereits sein Großvater als Bauer ansässig gewesen war. Es folgten von 1819 bis 1829 Amtsjahre als Pastor in Grambke-Mittelsbüren und von 1829 bis 1864 in Horn.
In erster Ehe war Kohlmann mit Johanna Amalie Grothe verheiratet, Heirat (21.6.1821) und Hochzeitsreise sind im ersten Tagebuch (1821) geschildert. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete Kohlmann am 13.5.1832 in zweiter Ehe Caroline von Lingen. Es gingen vier Kinder aus der ersten und fünf Kinder aus der zweiten Ehe hervor.
Johann Melchior Kohlmann ist neben seinen Amtsgeschäften auch als verdienter Forscher zur Kirchengeschichte namentlich des bremischen Landgebiets, dem er auch seelsorgerisch sehr verbunden war, hervorgetreten. Bekannt geworden sind v.a. seine 1846 veröffentlichten "Denkwürdigkeiten aus der Geschichte der Pfarre Seehausen, nebst einleitenden historischen Nachrichten über die früheren bremischen Kirchen-Visitatoren" (Beiträge zur Bremischen Kirchengeschichte. H. 2).

Bestandsgeschichte: Der Nachlass des Bremer Pastors und Geschichtsforschers Johann Melchior Kohlmann ist in mehreren kleineren Ablieferungen seit den 50er Jahren in das Staatsarchiv gelangt. Zuletzt wurden im Sommer 2001 16 Staatskalender aus den Jahren 1821 bis 1839, die offenbar aus Kohlmanns Besitz stammten, dem Nachlass zugeordnet.
Sein Nachlass enthält u.a. Manuskripte zu frühen Vorlesungen und Arbeiten zur Kirchengeschichte, aber auch seine "Sammlungen zur Bremischen Geschichte" in 12 Bänden (davon 11 erhalten, Bd. 7 ist verschollen) sowie zahlreiche kleinere Drucke und Zeitungsartikel aus seiner Feder.
Korrespondenz findet sich kaum, Autobiographisches enthalten sein "Collegium privatissimum" und seine Kalender, die er für kurze, tagebuchartige Aufzeichnungen benutzt hat. Hierbei wurden in jedem Monat "verrichtete Amtsgeschäfte" nach Tagesdatum eingetragen, dann folgten "sonstige, mich betreffende Anmerkungen". Sie bieten ein Informationsgerüst aus Ausflügen, Besuchen, Reisen, familiären Ereignissen und Betrachtungen, das als Dokumentation für die amtlichen und privaten Tätigkeiten und Lebensumstände eines Pastors im bremischen Landgebiet von hohem Wert ist.
Der vorerfasste, aber noch nicht verzeichnete Nachlass wurde im September 2001 von den Archivpraktikantinnen Rebecca Blume und Christiane Walter neu geordnet und verzeichnet.
Bremen, im Februar 2002
Dr. Elmshäuser

Bestandssignatur
7.43
Umfang
0,7

Kontext
Staatsarchiv Bremen (Archivtektonik) >> Gliederung >> 7. Nichtamtliche Überlieferung >> 7.1. Nachlässe von Einzelpersonen und Familien >> Nachlässe I - K
Verwandte Bestände und Literatur
Literatur: Heinrich Hoops, Johann Melchior Kohlmann, in: Bremische Biographie des 19. Jahrhunderts, Bremen 1912, S. 262-263; Paul Langen, Johann Melchior Kohlmann, in: Hospitium Ecclesiae 3, 1961, S. 41-50.

Bestandslaufzeit
1815-1953

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Letzte Aktualisierung
30.06.2025, 11:55 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1815-1953

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