Psychosomatische Charakterisierung von Patienten mit Chorioretinopathia centralis serosa

Abstract: Einleitung: Die Chorioretinopathia centralis serosa (CCS) ist eine erworbene Erkrankung der zentralen Netzhaut und wird häufig mit psychosomatischen Erkrankungen in Verbindung gebracht. Psychologischer Stress und andere psychosomatische Merkmale sollen demnach zur Krankheitsentstehung der CCS beitragen. In dieser Studie wurde die Ausprägung psychomatischer Faktoren, wie Stress, Depression und Ängstlichkeit bei CCS Patienten evaluiert und mit Patienten ohne Netzhauterkrankung und Patienten mit Venenastverschluss verglichen.

Material und Methoden: Im Rahmen dieser prospektiven monozentrischen, longitudinalen Fall- Kontroll-Studie wurden CCS Patienten und Kontrollpatienten konsekutiv in der Hochschulambulanz der Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg rekrutiert. Die Patienten füllten die pseudonymisierten Fragebögen für Stress (PHQ-Stress), Depression (PHQ-9) und Ängstlichkeit (GAD-7) bei Studieneinschluss, nach 3 Monaten und nach 6 Monaten aus. Eine höhere Punktzahl in den psychometrischen Fragebögen entspricht dabei einer jeweils stärkeren Merkmalsausprägung. Zuletzt wurden die klinischen Parameter subjektive Symptome, Präsenz und Entwicklung subretinaler Flüssigkeit (SRF) von CCS Patienten mit den psychometrischen Ergebnissen korreliert.

Ergebnisse: In die Studie wurden 65 CCS Patienten, 19 netzhautgesunde Kontrollpatienten und 19 Patienten mit Venenastverschluss eingeschlossen. CCS Patienten zeigten signifikant erhöhte Stresslevel bei Studieneinschluss verglichen mit netzhautgesunden Kontrollpatienten (p = 0,009), aber nicht im Vergleich zu Patienten mit makulären Venenastverschluss (p = 1,00). Bei den Folgeuntersuchungen nach 3 und 6 Monaten wurden keine Unterschiede zwischen den Gruppen beobachtet. Akute CCS Patienten wiesen grundsätzlich höhere psychometrische Ergebnisse auf als chronische CCS Patienten und netzhautgesunde Kontrollpatienten.

Diskussion: Patienten mit CCS zeigen eine stärkere Ausprägung psychosomatischer Merkmale im Vergleich zu netzhautgesunden Patienten, jedoch nicht im Vergleich zu Patienten mit einem makulären Venenastverschluss. Zudem wiesen Patienten mit einer akuten CCS höhere Stresslevel im Vergleich zu chronischen CCS Patienten auf. Eine Verschlechterung der subjektiven Symptome der CCS Patienten war mit einer höheren psychischen Belastung assoziiert. Stress und andere psychosomatische Merkmale scheinen somit also weniger die Ursache, als vielmehr die Folge der Sehbeeinträchtigung bei der CCS und bei anderen Netzhauterkrankungen zu sein

Standort
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
Umfang
Online-Ressource
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Universität Freiburg, Dissertation, 2025

Schlagwort
Psychosomatik
Patient
Carbon dioxide capture and storage
Psychosomatische Krankheit
Netzhaut
Psychosomatik
Stress

Ereignis
Veröffentlichung
(wo)
Freiburg
(wer)
Universität
(wann)
2025
Urheber
Beteiligte Personen und Organisationen

DOI
10.6094/UNIFR/262426
URN
urn:nbn:de:bsz:25-freidok-2624266
Rechteinformation
Open Access; Der Zugriff auf das Objekt ist unbeschränkt möglich.
Letzte Aktualisierung
15.08.2025, 07:39 MESZ

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Entstanden

  • 2025

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