Karikatur

Wer Andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein

Unter dem bayerischen König Ludwig II. (1845–1886, König von 1864–1886) kam es außenpolitisch zu schwerwiegenden Zäsuren. Nach dem Sieg Preußens im Deutschen Krieg und der Auflösung des Deutschen Bundes 1866 musste Bayern ein Schutz- und Trutzbündnis mit Preußen eingehen sowie Kriegsentschädigungen zahlen. Als im Juli 1870 der Deutsch-Französische Krieg ausbrach, entschied sich Bayern schnell für die Erklärung des Bündnisfalls, da kein anderer Weg gesehen wurde, die Selbständigkeit Bayerns zu wahren. Durch den Eintritt in den Krieg erhielt Bayern das Recht auf Mitsprache bei der Gründung des Deutschen Reiches und konnte sich somit wichtige Reservatrechte sichern. Die Karikatur rechts unten zeigt links mit deutlichem Bierbauch und mit Raupenhelm einen klischeehaften Bayern und rechts einen Preußen mit Pickelhaube, wohl Kronprinz Friedrich Wilhelm (1831–1888, Deutscher Kaiser 1888), die sich über der Mainlinie die Hand reichen. Darüber schwebt in einer Wolke Germania. Über dem Bild steht der Text "Mit Blut getauft", darunter "Die wahrhafte Mainbrücke". Letzteres spielt an auf Artikel 4 des Prager Friedens von 1866, demzufolge sich Preußen nicht südlich über die Mainlinie hinaus ausbreiten durfte. // Autor: Teresa Neumeyer // Datum: 2018

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Location
München, Bayerische Staatsbibliothek -- 2 Per. 13-23#S.[148]
Language
Deutsch
Notes
3 Illustrationen

Bibliographic citation
Kladderadatsch ; 23. Jahrgang (1870), Seite [148]

Event
Veröffentlichung
(when)
1870

URN
urn:nbn:de:bvb:12-bsb00111885-9
Last update
16.04.2025, 8:32 AM CEST

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Object type

  • Karikatur

Time of origin

  • 1870

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