Bestand
Mischbestand Samuel Hahnemann (Bestand)
Bestandsbeschreibung: Der Mischbestand Samuel Hahnemann (A) gehört zu den bedeutendsten Beständen des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung (IGM). Dieser geht ebenso wie viele andere Bestände des Instituts auf die Sammlung des Arztes Richard Haehl (1873-1932) zurück. Haehl hatte über lange Jahre "alles" über Samuel Hahnemann (1755-1873) gesammelt und konnte den Nachlass Hahnemann von den Erben von Carl Anton Bönninghausen erwerben. Die Krankenjournale (Bestand D und DF) sowie die Patientenbriefe an Hahnemann (Bestand B) stellen separate Bestände dar. Bei dem vorliegenden Bestand handelt es sich um eine Sammlung von Briefen aus dem Nachlass von Samuel Hahnemann. Außer aktiver und passiver Korrespondenz Hahnemanns findet man auch Schriftstücke über ihn sowie Fotokopien von veröffentlichten Artikeln und von Briefen, die in anderen Archiven verwahrt werden. Die Sammlungsstrategie, außer Originalen auch Kopien zu verwahren, wurde innerhalb dieses Bestandes vor allem aus Gründen der Kontinuität beibehalten, so dass bisher zitierte Signaturen weiterhin gültig sind. Zudem stellen die Kopien eine wichtige Ergänzung der Überlieferung dar. Der Bestand stellt in vielerlei Hinsicht einen Mischbestand dar, so enthält er auch Briefe von anderen Homöopathen (beispielsweise Clemens von Bönninghausen) und Organisationen sowie Unterlagen aus dem Nachlass von Richard Haehl. Die 1635 Verzeichnungseinheiten wurden zugunsten der Übersichtlichkeit in sieben Abteilungen gegliedert:
1.Schriftstücke von Samuel Hahnemann: Hier sind die von Hahnemann verfassten Schreiben wie Briefe an Kollegen und Patienten (z.B. an Carl August Meissner aus Penig, Behandlung der Ehefrau A 1861-1913), Manuskripte und Artikel eingearbeitet (auch Kopien). Es befinden sich in dieser Abteilung auch Briefe an seine zweite Frau Mélanie Hahnemann (vgl. auch Bestand M Nachlass Mélanie Hahnemann) sowie Patientenbehandlungen und Korrespondenz mit Verlagen.
2.Schriftstücke an Samuel Hahnemann: Darunter fallen sämtliche Schreiben, die an Hahnemann gerichtet sind (Briefe von Kollegen, Schülern und Patienten). Vgl. auch die Dokumente seines Schülers Johann Wilhelm Wahle (1794-1853) im Nachlass NWahle. Zum Teil waren Kollegen gleichzeitig auch Patienten (z.B. Gottfried Wilhelm Stüler).
3.Krankenberichte Prinzessin Luise von Preußen: Da es sich um eine außergewöhnlich umfangreiche Briefsammlung handelt, wurde ein eigene Abteilung gewählt (vgl. auch Bestand B Patientenbriefe). Die Briefe sind alle an Hahnemann gerichtet.
4.Schriftstücke von Mélanie Hahnemann: Ausgegangene und eingegangene Schreiben aus dem Nachlass von Hahnemanns zweiter Frau (vgl. auch Bestand M Nachlass Mélanie Hahnemann).
5.Clemens und Carl von Bönninghausen: Briefe von und an Clemens und Carl von Bönninghausen (vgl. auch Bestand P Bönninghausen).
6.Unterlagen Richard Haehl: Sämtliche Briefe an und von Richard Haehl. Haehl erwarb die Nachlässe von Hahnemann und Bönninghausen. Unter Punkt 6 finden sich Akzessionskorrespondenz sowie Notizen und Aufzeichnungen von Haehl (vgl. auch Bestand Varia Abteilung 11. Kleinere Nachlässe von Ärzten, Richard Haehl).
7.Schriftstücke Dritter: Briefe von anderen Homöopathen, Organisationen und Nachkommen Hahnemanns.
Da es sich fast ausschließlich um Briefe handelt, steht im Titelfeld der Absender und im Inhaltsfeld der Empfänger. Unter Bemerkungen sind Besonderheiten (wie zum Beispiel Siegel) aufgelistet. Falls die Schriftstücke nicht in deutscher Sprache verfasst sind, so wurde dies vermerkt. Der Hinweis „handschriftlicher Vermerk" deutet immer auf eine Notiz von Samuel Hahnemann hin. Abkürzungen wie „Ha I 423“ bedeuten, dass der Brief im ersten Band der Hahnemann Biographie von Richard Haehl (Signatur IGM Bibliothek H/a 2 350) abgedruckt ist. Die Bemerkung „Reinschrift liegt vor“ deutet auf eine im Großen und Ganzen zur Orientierung zuverlässige Transkription des Briefes von Dr. Henne hin. Soweit andere Orte von Reinschriften bekannt sind, werden diese ausgewiesen.
Bestellt und zitiert werden die Verzeichnungseinheiten mit Bestandsbezeichnung und entsprechender Aktennummer (z.B. A 573). Der Bestand hat eine Laufzeit von 1781 bis 1974 und einen Umfang von 3 lfd. m.
Er wurde im Herbst 2011 von Sandra Dölker grundlegend als Titelverzeichnung überarbeitet. Neuzugänge werden laufend eingearbeitet.
Stuttgart, im Mai 2015
Literatur:
Briefe aus dem Archiv des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung Stuttgart: Briefe von Samuel Hahnemann an Aegidi, Bönninghausen, Hartlaub, Hering, Stapf, Wislicenus u.a., H/e/2/351/1992
Dinges, Martin (Hrsg.), (1996): Homöopathie: Patienten, Heilkundige, Institutionen; von den Anfängen bis heute, H/a/2/294
Heinz, Inge Christine (2011): Prinzessin Luise von Preußen als Patientin Samuel Hahnemanns in den Jahren 1829 bis 1835, H/d/1/150/2011
Lohoff, Karen (1998): Geschichte der Homöopathie im Herzogtum Braunschweig (zu Abteilung 2 Schriftstücke an Samuel Hahnemann, Briefe von Mühlenbein Nr. 330-335) H/a/2/722
Stahl, Martin (1997): Der Briefwechsel zwischen Samuel Hahnemann und Clemens von Bönninghausen, Heidelberg, H/e:2/350
Vigoureux, Ralf (2001) : Karl Julius Aegidi: Leben und Werk des homöopathischen Arztes. H/a/2/551
- Bestandssignatur
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A
- Kontext
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IGM-Archiv (Archivtektonik) >> Homöopathie-Archiv
- Bestandslaufzeit
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01.01.1774-13.11.1946
- Weitere Objektseiten
- Letzte Aktualisierung
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22.04.2025, 11:01 MESZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 01.01.1774-13.11.1946