Malerei

Kopie einer Wandmalerei mit der Einführung der Gottesgebärerin in den Tempel aus dem Latmos-Gebirge

Das Aquarell wurde im Jahr 1907 auf Betreiben von Theodor Wiegand durch Konrad Boese, Professor an der Berliner Hochschule der Künste, als Kopie im Maßstab 1:1 nach Wandmalereien in der Paulushöhle des Stylosklosters im Latmos angefertigt.Das Bildfeld weist einen unregelmäßigen Umriss auf, weil sich die Malerei auf den gerundeten Felswänden in einen Zwickel zwischen die übrigen Malereien einpassen musste. Das Thema der Einführung Marias in den Tempel geht auf apokryphe, also nicht offiziell von der Kirche anerkannte biblische Schriften zurück. Auf ein Gelübte Annas, Marias Mutter, hin wird das Mädchen im Alter von drei Jahren in den Tempel zu Jerusalem gebracht, um dort bis zu seiner Eheschließung ein tugendhaftes Leben zu führen, ein Engel bringt ihm dort zu essen (Protoevangelium des Jakobus 7-8, Pseudo-Matthäus-Evangelium 4-6).In der Darstellung streckt Maria, klein, aber als Hauptperson in die Mittelachse gerückt, ihre Arme dem Hohepriester Zacharias entgegen, der sich zu ihr herabbeugt und sie mit offenen Armen empfängt. Er steht in einem ummauerten Bereich mit goldener Flügeltür, der durch ein Ziborium als Tempel gekennzeichnet wird. Hinter Maria stehen ihre Eltern Anna und Joachim. Ihnen folgt eine Gruppe festlich gekleideter junger Frauen, die Maria mit Kerzen in den Händen zum Tempel geleitet hatten.In einer zweiten Szene am rechten Bildrand empfängt Maria mit verhüllten Händen die goldene Speise, die ihr ein Engel reicht. Hier wie in der Darstellung der Begrüßung des Zacharias ist das Verhüllen der Hände ein Gestus der Ehrfurcht vor dem Gegenüber bzw. der empfangenen Gabe.

Vorderseite | Urheber*in: Konrad Boese / Fotograf*in: Antje Voigt / Rechtewahrnehmung: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin

Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International

Standort
Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin
Sammlung
Museum für Byzantinische Kunst (MBK)
Inventarnummer
6784
Maße
Höhe: 113 cm
Breite: 120 cm
Gewicht: 17,5 kg (mit Rahmen)
Tiefe: 4,5 cm (geschätzt)
Material/Technik
Aquarellfarben auf Papier

Klassifikation
Kopie eines Freskos (Sachgruppe)

Ereignis
Eigentumswechsel
(Beschreibung)
1914 von Direktor Theodor Wiegand überwiesen.
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wo)
Byzantinisches Reich

Rechteinformation
Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin
Letzte Aktualisierung
09.04.2025, 10:14 MESZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Malerei

Beteiligte

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