Archivale

Schwierigkeiten, den Vater des unehelichen Kindes der Müllerstochter Ursula Hörmann in Hirschbach zu bestimmen

Enthält:
1769 August 17: Protokoll, Artelshofen.
Ursula Hörmann, 19-jährige älteste Tochter des Hammermüllers in Hirschbach stand im Verdacht, schwanger zu sein. Nach anfänglichem Leugnen gab sie später zu, von Michael Vogel schwanger zu sein. Er sei einmal zu ihr gekommen und habe sie gegen ihren Willen gezwungen.
Der 26-jährige Maurer Michael Vogel gesteht, in berauschtem Zustand zu ihr gegangen zu sein, behauptet aber, wegen der jugendlichen Konstitution ihres Körpers nicht zum Vollzug gelangt zu sein. Er glaubt daher nicht, an der gegebenen Schwangerschaft schuld zu sein. Behauptung des Umgangs der Hörmann mit vielen jungen Männern.
Aussage des Amtsknechts Johann Georg Albrecht Grötsch: Als er Vogel verhaften wollte, der Arbeiten im Schloss verrichtete, versuchte Vogel durch einen Sprung aus dem Fenster des Obergeschosses zu fliehen.
1770 Februar 3: Protokoll, Artelshofen.
Aussage des Michael Vogel, Sohnes des Maurermeisters Conrad Vogel zu Hirschbach, wegen der nun im Wochenbett liegenden Tochter des Hammermüllers (Johann Konrad Hörmann) zu Hirschbach, Ursula Hörmann.
Von Stephan Pillnhöfer, 17-jährigem Wirtssohn zu Achtel, der bis Lichtmeß 1770 auf der Stoffelmühl (!) gedient hat und nun wieder bei seinem Vater wohnt, erfuhr Vogel Folgendes: Der Mahlknecht Jacob Zwick, von der Vollmühle oberhalb von Hartmannshof gebürtig, war an Ostern letzten Jahres wie auch 8 und 14 Tage danach bei der erwähnten Müllerstochter auf das Fenstern gegangen. Pillnhöfer musste immer Schmiere stehen. Bei einer dieser Gelegenheiten hatte Georg Völckel, der Sohn des Zimmermanns (Johann Völckel) zu Hirschbach, Zwick erwischt und in den Bach geworfen.
An dem Tag, als man die Hörmann zum ersten Mal zum Verhör nach Artelshofen brachte, ging Zwick davon, was doch sehr verdächtig ist.
Georg Hofmann in Hirschbach hatte, als die Hörmann in Kindsnöten lag und eine harte Geburt hatte, in der Stube des Müllers von der Müllerin die folgenden Worte gehört: Es ist halt ein Jammer, wenn ein Mensch mehr als einen Kerl hat, und wenn es nicht bald annderst wird, so muß man etwann doch den rechten Vatter zum Kind sagen (= den Namen nennen). Hofmann fand Vogel zuhause in Gedanken versunken vor. Er gab die obige Aussage der Hammermüllerin wieder, um Vogels Bedenken zu zerstreuen, welcher nun aus den genannten Gründen keinen Anlass mehr sieht, mit der Hörmann verheiratet zu werden.

Reference number
E 49/II Nr. 1616
Further information
Indexbegriff Person: Grötsch, Johann Georg Albrecht

Indexbegriff Person: Hofmann, Georg

Indexbegriff Person: Hörmann, Johann Konrad

Indexbegriff Person: Hörmann, Ursula

Indexbegriff Person: Pillenhöfer, Stefan

Indexbegriff Person: Vogel, Konrad

Indexbegriff Person: Vogel, Michael

Indexbegriff Person: Völckel, Johann

Indexbegriff Person: Zwick, Jakob

Indexbegriff Sache: Klassifikation E/F-Bestände: Fornikationen

Context
Holzschuher/Akten und Rechnungen
Holding
E 49/II Holzschuher/Akten und Rechnungen

Indexbegriff subject
Protokoll
Maurermeister, Hirschbach
Müller, Hirschbach
Hammermüller, Hirschbach
Wochenbett
Wirt
Mahlknecht
Fensterln
Zimmermann
Bach
Verhör
Geburt
Verhältnisse mehrere
Heirat abgelehnt
Schwangerschaft
Amtsknecht Artelshofen
Verhaftung
Flucht
Schloss
Trunkenheit
Indexentry place
Achtel
Artelshofen
Hartmannshof, Vollmühle
Hirschbach (Gewässer)
Hirschbach, Hammermühle
Hirschbach, Schloss
Hirschbach, Staffelmühle

Date of creation
17.08.1769 - 03.02.1770

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Rights
Last update
05.06.2025, 1:02 PM CEST

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Object type

  • Archivale

Time of origin

  • 17.08.1769 - 03.02.1770

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