Archivale
Körperverletzung an Ursula Hörmann in Hirschbach, begangen durch den dortigen Papierer Johann Bierdümpfel
Enthält:
1777 Februar 4: Protokoll, Artelshofen.
Ursula Hörmann, Tochter des früheren Hammermüllers in Hirschbach, klagt gegen den dortigen Papierer Johann Bierdümpfel wegen Körperverletzung. Sie war durch den Amtsknecht nach Artelshofen zitiert worden. Bei der Rückkehr warf ihr Bierdümpfel den Gang nach Artelshofen vor. Er selber hatte ihretwegen an seinen Bruder (Johann Peter?) in Etzelwang geschrieben, er solle sich in Sicherheit begeben. Ursula Hörmann steht im Verdacht, schwanger zu sein, und Bierdümpfel befürchtete, sein Bruder könne damit in Verbindung gebracht werden.
Am selben Tag sagt der Amtsknecht Johann Bartholomäus Heinz aus, Bierdümpfel habe auch ihm gegenüber den Gang der Hörmann als unsinnig bezeichnet; darüber hinaus sagte er, hätte es ihn betroffen, so hätte er den Amtsknecht mit einem Messer über den Haufen geworfen. Bierdümpfel war zwar wie alle Tage also auch dießmalen von Brandwein gänzlich vollgesofen, aber seine unstatthaften Reden mussten dennoch angezeigt werden.
1777 Februar 11: Schreiben des Verwalters L(orenz) Hagendorn aus Artelshofen an Herrn (Ulrich Nikolaus) Volland in Nürnberg.
Die Versteigerung des Gutes des Fischers (Wolf) Deinzer steht bevor (s.u.).
Vor 14 Tagen kam das Gerücht über eine erneute Schwangerschaft (! s. Bemerkungen) der Ursula Hörmann, bis Lichtmeß bei dem Hammermüller (Hans) Prechtel in Hirschbach in Diensten, auf, weswegen sie zitiert und verhört wurde. Sie konnte nachweisen, dass eine Schwangerschaft nicht vorliegt. Zur Sicherheit ließ Schreiber aber ihre Habe bei ihrem bisherigen Dienstherrn beschlagnahmen.
Anbei obiges Protokoll.
1777 Febraur 26: Schreiben Hagendorns an Volland, wie vor.
In der Sache Hörmann wurde die Frau des Prechtel als Zeugin vernommen. Sie konnte die Schläge bezeugen, wusste aber nichts über den Anlass auszusagen. Der Amtsknecht benannte für seinen Teil den Wirt (Konrad) Meyer in Hirschbach und den Voit von Reicheneck als Zeugen.
Mit der Subhastation des Deinzerischen Guts wurde am Sonntag begonnen, indem man sie von 3 Kanzeln abkündigen ließ (der Fall in Nr. 1521).
- Reference number
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E 49/II Nr. 2313
- Further information
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Indexbegriff Person: Bierdümpfel, Johann
Indexbegriff Person: Bierdümpfel, Johann Peter
Indexbegriff Person: Deinzer, Wolf
Indexbegriff Person: Hagendorn, Lorenz
Indexbegriff Person: Heinz, Johann Bartholomäus
Indexbegriff Person: Hörmann, Ursula
Indexbegriff Person: Meyer, Konrad (Hirschbach)
Indexbegriff Person: Prechtel, Hans (Hammermüller Hirschbach)
Indexbegriff Person: Volland, Ulrich Nikolaus
Indexbegriff Sache: Klassifikation E/F-Bestände: Vogteiliche Rechte
- Context
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Holzschuher/Akten und Rechnungen
- Holding
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E 49/II Holzschuher/Akten und Rechnungen
- Indexbegriff subject
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Protokoll
Müller, Hirschbach
Papierer, Hirschbach
Klage
Körperverletzung
Schwangerschaft Gerücht
Schwangerschaft Verdacht
Amtsknecht Artelshofen
Bedrohung
Trunkenheit
Verwalter Artelshofen
Sekretär, Ebnerischer
Fischer
Versteigerung
Gut
Dienstmagd
Beschlagnahme
Zeuge
Wirt, Hirschbach
Vogt, Reicheneck
Kanzelabkündigung
- Indexentry place
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Artelshofen
Etzelwang
Hirschbach, Hammermühle
Hirschbach, Papiermühle
Reicheneck
- Date of creation
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04.02.1777 - 26.02.1777
- Other object pages
- Rights
- Last update
-
05.06.2025, 1:01 PM CEST
Data provider
Stadtarchiv Nürnberg. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Archivale
Time of origin
- 04.02.1777 - 26.02.1777