Bestand
Burgfrieden (Bestand)
Vom Tag der Besetzung durch Bayerische Truppen 1806 an galt Nürnberg mit seinen Festungswerken als Festung bzw. Waffenplatz in der bayerischen Festungspolitik. Mit der Festungseigenschaft war die Ausweisung eines Gebietes um die Stadt verbunden, in dem aus militärtechnischen Gründen u.a. besondere Vorschriften über die Bebauung (Freihaltung der Schusslinie) galten. Dieser "Burgfrieden" (topographisch identisch mit dem Gebiet innerhalb der im Dreißigjährigen Krieg entstandenen, durch Schanzen und Wälle markierten Circumvallationslinie, das unter preußischer Verwaltung 1796-1806 das Gebiet "innerhalb der Linien um die Stadt" genannt wurde) umfasste die Vorstädte Wöhrd, Gostenhof, St. Johannis, die Gärten bei Wöhrd und hinter der Veste, sowie die Weiler, Gärten und Höfe, Schweineställe vor dem Spittlertor, Himpfelshof, Deutschherrenwiese, Hohegarten, Spitzgarten, Groß- und Kleinweidenmühle, Kontumazgarten, Schänzlein, Tafelhof, Galgenhof, Vogelsgarten, Glockenhof, Dürrenhof, Hadermühle, Gleißbühl, Scherleinsgarten, Neubleiche, St. Peter, Wälle vor dem Frauentor, Flaschenhof, Judenbühl, Wöhrder Kirchhof und Schmausengarten. Dieses Gebiet, dass nach 1806 zunächst zum Landgerichtsbezirk Nürnberg gehörte, wurde 1825 in die Stadt Nürnberg eingemeindet.
1885 wurden die offenbar schon vorher an die Stadt gelangten, auf die Orte des Burgfriedens bezüglichen Akten des Landgerichts, wohl gemeinsam mit den entsprechenden Vorakten der preußischen Kammerämter Wöhrd und Gostenhof, von der städtischen Registratur an das StadtAN abgegeben und bildeten dort den Bestand "Burgfrieden". Eine erste Verzeichnung war bereits 1900 abgeschlossen. Für 1936 wird eine abermalige Verzeichnung erwähnt. Die Archivalien wurden 1988 technisch aufgearbeitet, die vorliegende Findliste unter Beibehaltung der alten Titelformulierungen und Überprüfung der Laufzeiten neu geschrieben. 1999 wurde die Liste über OCR in eine WORD-Datei umgewandelt und für den Ausdruck bearbeitet. 2006 wurden die Titel in einer Datenbank erfasst.
Es handelt sich um einen Bestand von zentraler Bedeutung für die Geschichte der Stadt Nürnberg. Neben Unterlagen zum Gebiet, zu Organisation, Verwaltung und zum Personal der Provenienzen findet sich Material zu Finanzen, Steuern, Liegenschaften, Polizeiangelegenheiten (Bau-, Straßen-, Wasser-, Feuer-, Fremden-, Gewerbe-, Sitten-, Gesundheitspolizei), Landwirtschaft und Forsten, Stiftungen, Militärwesen. Auch Armensachen, Dokumente zum Postwesen, zu Münzen, Maßen und Gewichten sowie zum Einwohnerwesen (Schutzaufnahmen, Auswanderungssachen) sind vorhanden.
2006 wurde das bisherige Findbuch für die Beständedatenbank erfasst und auf Grundlage der Word-Datei verschlagwortet.
- Bestandssignatur
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C 8
- Umfang
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lfd. Meter: 14,00; Einheiten: 2067
- Sprache der Unterlagen
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Deutsch
- Kontext
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Stadtarchiv Nürnberg (Archivtektonik) >> Stadtarchiv Nürnberg >> Bestandsgruppe C: Amtliche Provenienzen der bayerischen Zeit >> C 8 - Burgfrieden
- Indexbegriff Sache
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Burgfrieden (Bestand); Festungseigenschaft; Gärten bei Wöhrd; Gärten hinter der Veste; Gostenhof; Landgerichtsbezirk Nürnberg; Preußen, Verwaltung durch; Wöhrd
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- Rechteinformation
- Letzte Aktualisierung
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05.06.2025, 11:18 MESZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand