Bestand
Gebr. Stumm GmbH, Neunkirchen (Saar) (Bestand)
Bergbau: Gewerkschaft Minister Achenbach: Schriftwechsel des Grubenvorstands 1899-1943 (4) Arbeiter- und Sozialangelegenheiten 1900-1958 (41) Absatz 1901-1940 (26) Grundstücksfragen 1900-1945 (6) Bilanzunterlagen 1897-1931 (9) Finanzbuchhaltung 1897-1931 (74) Rechnungswesen 1903-1941 (59) Ausgliederung aus der Gebr. Stumm GmbH 1953-1975 (14) Wohnungswirtschaft 1952-1975 (7) Handelsgesellschaft Minister Achenbach 1923-1927 (1) Essener Bergwerks-Verein König Wilhelm AG 1930-1975 (20) Aplerbecker Aktien-Verein mit der Zeche Margarethe 1857-1887, 1902-1966 (42) Familie Stumm und Führung der GmbH bis 1945: Familienakten Stumm 1798-1960 (19) Werke Fischbach und Halberger Hütte 1792-1893 (10) Neunkirchener Eisenwerk 1828-1957 (14) Gebr. Stumm GmbH 1901-1955 (19) Gebr. Stumm GmbH nach 1945 und Stumm AG: Satzungen 1936-1977 (11) Aktionäre / Gesellschafter 1955-1977 (22) Generalversammlungen 1957-1977 (55) Aufsichtsrat 1956-1977 (58) Vergleichsverfahren 1974-1977 (16) Beteiligungen: Neunkirchen 1956-1977 (15) Eisenverarbeitung 1937-1977 (13) Handel 1927-1977 (21) Bergbau 1948-1974 (9) Stumm-Hafen / Stumm-Hilfe 1942-1984 (4) Saar-Industrie-Bank 1966-1978 (13) Sonstige Beteiligungen 1971-1976 (4) Verwaltung der Gebr. Stumm GmbH und der Stumm AG: Handelsregister 1941-1977 (10) Rundschreiben / Vermerke der Geschäftsführung 1960-1977 (30) Öffentlichkeitsarbeit 1954-1977 (10) Vergleichsverfahren / Wirtschaftsprüfer 1974-1978 (11) Verwaltung Marquard & Bahls 1973-1976 (7) Grundstücke 1939-1977 (13) Rechtsstreitverfahren 1963-1978 (34) Kaufmännische Verwaltung / Finanzen 1914-1924, 1961-1977 (52) Karten / Pläne / Risse
Beschreibung: Die Gewerkschaft Minister Achenbach wurde 1896 in (Lünen-) Brambauer gegründet. Hinter der 1 000-teiligen Gewerkschaft neuen Rechts stand mit 990 Kuxen die Nationalbank für Deutschland. Repräsentant in der Gründungsphase war Carl Lange aus Berlin mit zehn Kuxen. Der 1900 erfolgten Aufnahme der Förderung waren das Abteufen von Schacht 1 (1897) und Schacht 2 (1899, Wetterschacht) sowie die Inbetriebnahme der Zechenanschlussbahn zum Bahnhof (Dortmund-) Mengede (1900) und einer Hafenanlage am Dortmund-Ems-Kanal vorangegangen.Bereits 1901 übernahm die Gebr. Stumm KG (ab 1903 GmbH), Neunkirchen (Saar), die Gewerkschaftsanteile - unter Beibehaltung der Selbstständigkeit der Gewerkschaft -, um den Kohlen- und Koksbedarf ihrer Eisenwerke längerfristig zu sichern. Die Schachtanlage erfuhr in den folgenden beiden Jahrzehnten beträchtliche bauliche und förderungsmäßige Erweiterungen: 1902 Kokerei mit 50 Öfen, 1903 bereits 74 Öfen, im selben Jahr Bau der Ammoniakfabrik, 1914 Inbetriebnahme des Schachtes 3 als Wetterschacht, 1912 Benzolfabrik, 1924 Aufnahme der Förderung über Schacht 4.Die im Stumm'schen Besitz befindliche Gewerkschaft gehörte seit 1904 dem Rheinisch-Westfälischen Kohlen-Syndikat (RWKS) und der Deutschen Ammoniak-Verkaufs-Vereinigung an und verdankte zum großen Teil ihre technische und wirtschaftliche Expansion der Leitung von Carl Haarmann (seit 1907), nach dem 1925 die Schachtanlage 3/4 benannt wurde.1936 wurde die bis dahin selbstständig geführte Gewerkschaft Minister Achenbach in die Gebr. Stumm GmbH eingebracht, die zur Verwaltung des Bergwerksbesitzes eine Zweigniederlassung in Essen einrichtete. Immerhin konnte mitten in den Kriegsjahren der Förderschacht 5 in Altlünen (1942) abgeteuft werden.Der bereits 1856 gegründete Aplerbecker Aktien-Verein für Bergbau in (Dortmund-) Sölde diente ausschließlich der Ausbeutung der Zeche Ver. Margarethe, die drei Jahre später die Förderung aufnahm und 1887 eine eigene Brikettfabrik baute. Darüber hinaus hat der Aplerbecker Aktien-Verein nicht expandiert. Die Gebr. Stumm GmbH übernahm 1919 die Aktienmehrheit. Die Schachtanlage Margarethe wurde 1926 stillgelegt.1923 wurde die Handelsgesellschaft Minister Achenbach mbH von der Gewerkschaft Minister Achenbach und vom Aplerbecker Aktien-Verein mit einem Stammkapital von 500 000 RM gegründet. An diesem Kapital waren Achenbach mit vier Fünftel und der Aplerbecker Aktien-Verein mit einem Fünftel beteiligt. Über die Entwicklung dieser Holding ist nichts bekannt, sie hat mindestens bis März 1927 bestanden.Der Essener Bergwerks-Verein König Wilhelm AG wurde 1872 von Friedrich Grillo gegründet. Seine Vorläufer waren die Schächte Neu-Cöln (1852) und Christian Levin (1857) der Kölner Bergwerks-Verein AG. Zusammen mit diesem rief der Kaufmann Friedrich Grillo 1870 die Gewerkschaft König Wilhelm ins Leben, die die Schachtanlagen Neu-Cöln und Christian Levin von der Kölner Bergwerks-Verein AG kaufte. Diese Übereinkunft mündete ein Jahr später in die Konzentration sämtlicher Kuxe der Gewerkschaft in den Händen von Friedrich Grillo, der die derart konsolidierte Gewerkschaft 1872 in die Essener Bergwerks-Verein König Wilhelm AG umwandelte. Nachfolger Grillos wurde 1875 der Gewerke Friedrich von Born. Nach dem Ankauf der Zechen Wolfsbank und Neu-Wesel vom Schalker Gruben- und Hüttenverein (1889) standen in den nächsten zwei Jahrzehnten Vertreter der Gewerkenfamilie Funke der Gesellschaft vor.Einen besonderen Einschnitt in die Unternehmensentwicklung stellte der 1921 mit Stumm geschlossene Betriebs- und Interessengemeinschaftsvertrag dar, in den die Betriebsanlagen Christian Levin, Neu-Cöln und Wolfsbank eingebracht wurden. 1936 ging das Vermögen der Essener Bergwerks-Verein König Wilhelm AG auf die Gebr. Stumm GmbH über. Vorher waren die Beteiligungen an den Gewerkschaften Catharina und König Wilhelm an die Bergwerksgesellschaft Dahlbusch verkauft worden. 1943 schließlich übernahm die Fried. Krupp AG von der Gebr. Stumm GmbH die Grubenfelder der ehemaligen Essener Bergwerks-Verein König Wilhelm AG mit den Schachtanlagen Christian Levin und Wolfsbank.1976 erhielt das Bergbau-Archiv durch einen Registrator der damaligen Bergbau AG Dortmund/Bergbau AG Westfalen Kenntnis von diesem Restbestand des ehemaligen Stumm'schen Bergbaubesitzes, der - in einigen Randteilen durch Granatsplitter verletzt - seit Kriegsende nur durch Zufall der Vernichtung bzw. Auszehrung durch äußere Umstände wie Feuchtigkeit oder Staub entgangen war. Nach der Übernahme und ersten Sichtung stellte sich bald heraus, dass damit nicht nur eine Vielzahl sondern auch eine Vielfalt von Quellen des Dortmunder Bergbaus gesichert werden konnten.Kernstück der Übernahme von 1976 bildeten die Archivalien der Gewerkschaft Minister Achenbach, (Lünen-) Brambauer. Hinzu kamen Registraturteile des Aplerbecker Aktien-Vereins für Bergbau für die Zeche Margarethe, (Dortmund-) Sölde, der Handelsgesellschaft Minister Achenbach mbH und der Essener Bergwerks-Verein König Wilhelm AG. Die Registraturteile der drei Letztgenannten sowie der überwiegende Teil der Akten Achenbach stammen aus der Zeit der Zugehörigkeit zur Gebr. Stumm GmbH, Neunkirchen (Saar).Ein für diesen Bestand besonders gravierendes Problem bei der Erschließung und Verzeichnung lag in der Ermittlung der Provenienzen, zumal der Großteil der Geschäftsbücher - wie in vielen ähnlichen Fällen - außer dem Aufdruck auf dem Vorblatt 'Mit Gott' den Registraturbildner nicht erkennen ließ. Durch eine im Einzelnen mühevolle Identifizierung konnten dann insgesamt vier Registraturbildner ermittelt werden.Nachdem bereits 1988 aus Privatbesitz Akten der Geschäftsführung der Gebr. Stumm GmbH aus den 60er Jahren zum Bestand hinzukamen, ergab sich 1990 eine Vergrößerung des Bestandes um zwei Drittel seines bisherigen Umfangs. Die in Hamburg ansässige und vorwiegend im Oiltanking tätige Mineralölgruppe Marquard & Bahls AG hatte am 11. August 1975 die Stumm AG erworben. Der Stumm-Konzern war 1974 zusammengebrochen: Am 25. Oktober 1974 war in Essen das Vergleichsverfahren für die Holding Stumm AG und deren Tochterunternehmen wegen Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit eröffnet worden. Es folgte der so genannte Stumm-Prozess, das bis dahin größte Wirtschaftsstrafverfahren gegen drei Manager der Stumm Handel GmbH. Marquard & Bahls übereignete dem Bergbau-Archiv die in einem Container im Hamburger Freihafen lagernden Altakten der ehemaligen Stumm'schen Unternehmensgruppe mit bergbau- und energiebezogenem Inhalt.
- Reference number of holding
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BBA 21
- Extent
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58,6 m
- Context
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Bergbau-Archiv Bochum (Archivtektonik) >> Unternehmen des Steinkohlebergbaus
- Related materials
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Literaturhinweise: Hildebrand: Die elektrisch betriebene Lokomotivstreckenförderung auf der Zeche Minister Achenbach bei Dortmund, in: Glückauf 42, 1906, S. 1505-1511.
Aplerbecker Aktien-Verein für Bergbau (Zeche Ver. Margarethe), Sölde i. Westf. (Jubiläumsbericht) 1856-1906, Hoerde 1907.
Heinrich Weber: Die Schlagwetterexplosion auf dem Steinkohlenbergwerk Minister Achenbach 1/2 bei Dortmund am 30. Januar 1914, in: Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen 62, 1914, S. 428-442.
Gerhard Gebhardt: Ruhrbergbau. Geschichte, Aufbau und Verflechtung seiner Gesellschaften und Organisationen, Essen 1957, S. 137 ff., S. 461-466.
Wolfram Fischer: Herz des Reviers, Essen 1965, S. 62.
- Date of creation of holding
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1792 - 1984
- Delivered via
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- Last update
-
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Data provider
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Object type
- Bestand
Time of origin
- 1792 - 1984