Neurobiologie als Hilfswissenschaft der Strafjustiz? Zur Psychopathologisierung terroristischer Taten

Abstract: Im aktuellen Diskurs über "Psychopathie", Neuro-Biologie und bildgebende Verfahren spiegeln sich Machtverhältnisse. Schon lange existiert zwischen Forensischer Psychiatrie und Strafjustiz ein funktionales Einverständnis: die meisten schweren Gewalt- und Sexualdelikte werden zwar als Symptom schwerwiegender Persönlichkeitsstörung diagnostiziert. Gleichwohl wird Schuldfähigkeit attestiert. Gefährlichkeitsdiagnostik und -prognostik sollen nun mit Hilfe der Neurobiologie bzw. bildgebender Verfahren effektiviert werden. Unter Einbeziehung der Erkenntnis, dass auch hochgradig sozial-schädliche, jedoch systemkonforme Verhaltensweisen von Manageinnen und Politikern in diesem Sinne symptomatisch sein können ("successful psychopaths"), wird diese Tendenz kritisiert. Mit schlichten Anlage-Umwelt-Theorien, auf denen solche Verfahren beruhen, können Persönlichkeitsstörungen nicht hinreichend erklärt werden. Die komplexen neuro-biologischen Funktionszusammenhänge interagieren im Lebenslängsschni

Weitere Titel
Neuro-Biology Supporting Criminal justice? About Psychopathologizing Terrorist Acts
Standort
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
Umfang
Online-Ressource
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Veröffentlichungsversion
begutachtet
In: Psychologie und Gesellschaftskritik ; 38/39 (2015) 4/1 ; 25-51

Schlagwort
Meinhof, Ulrike Marie
Strafjustiz
Abnorme Persönlichkeit
Neurobiologie
Hilfswissenschaft
Paranoide Schizophrenie

Ereignis
Veröffentlichung
(wo)
Mannheim
(wann)
2015
Urheber

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-56881-1
Rechteinformation
Open Access; Open Access; Der Zugriff auf das Objekt ist unbeschränkt möglich.
Letzte Aktualisierung
15.08.2025, 07:27 MESZ

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Beteiligte

Entstanden

  • 2015

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