Bestand

Evangelisch-theologische Fakultät, Fakultätsexamen (Bestand)

Bestandsbeschreibung: Vorbemerkung
1. Theologische Examania und Dienstprüfungen
Am Abschluss des Studiums stand für die evangelischen Theologen in Württemberg seit 1829 die Erste theologische Dienstprüfung durch die Evangelisch-theologische Prüfungskommission. Diese Prüfung, zunächst Kandidatenprüfung genannt, trat an die Stelle der seit 1818 vorgeschriebenen Fakultätsprüfung. Seit 1928 ist das Erste theologische Dienstexamen eine kirchliche Prüfung.
Kandidaten, die sich aus bestimmten Gründen nicht einem theologischen Dienstexamen unterziehen könne oder wollen, konnten seither eine "Akademische Abschlussprüfung für evangelische Theologen" ablegen, wobei die Prüfungsordnung derjenigen für die kirchliche Prüfung entsprach. Dabei bildeten anstelle der landeskirchlichen Prüfungskommission die Mitglieder der Fakultät unter Vorsitz des Dekans die Prüfungskommission.
Aufgrund der bestandenen Akademischen Abschlussprüfung wird nach der Prüfungsordnung von 1994 der Grad eines Diplomtheologen verliehen. Außerdem ist die Fakultät danach berechtigt, erfolgreichen Absolventen der Ersten theologischen Dienstprüfung der Evangelischen Landeskirche in Württemberg ebenfalls den Titel eines Diplomtheologen zu verleihen.
··Ordnung der Akademischen Abschlußprüfung im Fachbereich Evangelische Theologie der Universität Tübingen vom 31. August 1976 (KuU 1976, S. 2387) bzw. vom 8. November 1985 (WuK 1895, 520).
·Prüfungsordnung der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen für die Akademische Abschlußprüfung (Diplomprüfung) vom 6. Juni 1994 (WuF 1994 S. 293-298).
2. Zum Bestand
Das vorliegende Repertorium weist die Unterlagen zu den Fakultätsprüfungen bzw. der Akademischen Abschlussprüfung aus der Zeit seit 1960 nach, die dem Universitätsarchiv in den Jahren 1981 und 2004 übergeben wurden. Unterlagen aus früherer Zeit sind im Bestandsrepertorium 162: Evangelisch-theologische Fakultät (IV) (1819-)1919-1960)-1993), bearb. von Michael Wischnath, 2000 nachgewiesen.
Die Abgabe des Jahres 1981 umfasste die Prüfungsunterlagen aus der Zeit vom Sommersemesters 1960 bis zum Sommersemester 1970 (0,70 Regalmeter). Dafür wurde noch im gleichen Jahr aufgrund des Aussonderungsverzeichnisses von Helmut Petersen ein provisorisches Repertorium erstellt. Kassationen wurden dabei nicht vorgenommen.
Die Abgabe des Jahres 2004 umfasste die Prüfungsunterlagen aus der Zeit vom Wintersemester 1970/71 bis zum Wintersemester 1989/90. Es handelte sich um Einzelfallakten in alphabetischer Folge (0,90 lfm) sowie Klausuren, Hausarbeiten und andere Unterlagen in chronologischer Folge nach Semestern. Von diesen semesterweisen Unterlagen wurden nur die Akten jedes fünften Prüfungsjahrgangs (UAT 294/39-164) aufbewahrt. Aus den Unterlagen der übrigen Semester wurden Hausarbeiten, Klausuren sowie die Prüfungsniederschriften der mündlichen Prüfungen ausgeschieden (UAT 294/569-574). Kandidatenverzeichnisse, Prüfungsaufgaben, Ergebnislisten wurden also stets aufbewahrt. Außerdem wurden auch die Akten zu den einzelnen Prüflingen vorständig übernommen (UAT 294/165-568).
Die Neuzugänge wurden im Frühjahr 2004 von Herrn Peter Maier erfasst und signiert. Anschließend wurden das vorliegende konventionelle Repertorium in maschinenlesbare Form überführt und die Daten dann dem ARTUS-Datenformat des Universitätsarchivs angepasst. Der Bestand hat jetzt einen Gesamtumfang von 2,6 lfm.
$Der Bestand bietet nicht nur Unterlagen zu einzelnen Prüfungskandidaten, sondern gestattet es auch, die Veränderungen der Prüfung und der darin gestellten Anforderungen nachzuvollziehen. Allerdings ist dabei zu beachten, daß die Mehrzahl der Studierenden sich nicht der universitären Abschlußprüfung sondern den landeskirchlichen Dienstprüfungen unterzog. Die Zahl der Prüfungskandidaten schwankte daher im Verlauf der Jahre sehr stark. Aus der Zeit vor 1933 sind lediglich zwei Prüfungen belegt. Von 1933 bis 1944 wurden 81, von 1946 bis 1950 wurden 20 und von 1951 bis 1961 wurden 68 Prüfungen abgenommen. Dabei schwankte die Zahl der Bewerber stark. So fanden allein zwischen 1960 und 1970 in den folgenden Semestern keine Prüfungen statt, weil keine Anmeldungen vorlagen: WS 1961/62, WS 1962/63, SS 1963, WS 1963/64, WS 1964/65, SS 1966. Auch in der Folgezeit war dies immer wieder der Fall. Der Grund ist nicht nur in der Abnahme bzw. in der Zunahme der Studierendenzahlen, sondern auch in Veränderungen der Einstellungspraxis der evangelischen Landeskirchen zu sehen.
3. Ergänzende Überlieferung
Bestand 130a: Evangelisch-theologische Prüfungskommission
Bestand 162: Evangelisch-theologische Fakultät (IV). Fakultätsprüfungen 1923-1960
Tübingen, den 17. Mai 2004
Dr. Michael Wischnath
Übernommen: 1981, 2004.
Bestandsstruktur, -geschichte: Die Prüfungsakten enthalten in der Regel Zulassungsgesuch mit Lebenslauf und Lichtbild, Prüfungszeugnis.
Vermerk: Ältere Prüfungsakten siehe Bestand UAT 162.
Inhalt:
Prüfungen und Prüfungskandidaten nach Prüfungsterminen (UAT 294/1-14: 14 Nrn, 1960-1970).
Prüfungen nach Prüfungsterminen (UAT 294/53, 61-62, 69, 93, 97, 128-129, 138, 140-141, 153-154: 13 Nrn, 1970-1990).
Klausuren, Hausarbeiten 1960-1970 und in Auswahl 1971-1990 (UAT 294/15-52, 54-60, 63-68, 70-92, 94-96, 98-127, 130-137, 139, 142-152, 155-164: 137 Nrn, 1960-1990).
Prüfungskandidaten A-Z (UAT 294/165-568:414 Nrn, 1970-1990).

Bestandssignatur
UAT 294/
Umfang
578 Nrn; 2,60 lfm

Kontext
Universitätsarchiv Tübingen (Archivtektonik) >> C Fakultäten >> Ca Evangelisch-Theologische Fakultät >> Evangelisch-Theologische Fakultät (seit 1477/1535)

Bestandslaufzeit
1960-1990

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Letzte Aktualisierung
02.07.2025, 11:32 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1960-1990

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