Bestand
Ehrenberg, Hans; Pfarrer (Bestand)
Hans Ehrenberg, geb. 4.6.1883 in Altona, verstorben 31.3.1958 in Heidelberg, verheiratet mit Else geb. Zimmermann (1890-1970), Kinder Juliane und Andreas. 1902-06 Studium der Staatswissenschaften u.a. in München (Dr. rer.pol.); 1907-09 Philosophiestudium in Heidelberg (Dr. phil.); 1910 Habil.; 1909 Taufe; 1914-18 Krieg; 1918 Prof. in Heidelberg; 1920-23 Theologiestudium in Heidelberg und Münster; 1925-37 Pfarrer in Bochum; 1938/39 KZ Sachsenhausen; 1939-46 Emigration in England; 1947-54 Pfarrer im Volksmissionarischen Amt der EKvW.1883 in Altona als ältester von drei Brüdern geboren, wuchs Hans Ehrenberg in einer assimilierten, liberalen jüdischen Familie des Bildungsbürgertums auf. Hans empfing als Kind "nur ein geringes religiöses Erbgut". Eine prägende Freundschaft verband ihn mit seinem Vetter Franz Rosenzweig (1886-1929), dem späteren jüdischen Religionsphilosophen. Ehrenberg wandte sich von der Philosophie über die Religionsphilosophie schließlich der Theologie zu, ließ sich am 3.11.1909 in der Evangelischen Trinitatiskirche in Berlin-Charlottenburg taufen. Damals hatte er bereits zwei Studiengänge erfolgreich abgeschlossen: 1906 ein staatswissenschaftliches Studium in München mit einer Dissertation über Eisenhüttenarbeiter, 1909 ein Philosophiestudium in Heidelberg mit einer Dissertation über Kant. Daraus erwuchs 1910 seine Habilitation in Heidelberg, wo er 1918 Professor für Philosophie wurde. Diese Phase war für Ehrenberg, der sich "zugleich als orthodox wie als weltchristlich" beschrieb, durch die Abwendung vom Liberalismus und Kulturchristentum und der Hinwendung zu einem Missionschristentum gekennzeichnet. Der Erste Weltkrieg verstärkte bei dem Leutnant und Kompanieführer den Entschluss, das Pfarramt anzustreben. Als SPD-Mitglied, Vertreter in einem Arbeiter- und Soldatenrat und Mitglied im Badischen Volkskirchenbund wandte er sich sozialethischen Fragen und den Erscheinungen der industriellen Welt zu. Beeinflusst von Friedrich Naumann leitete ihn die Überwindung der Philosophie durch den Glauben und die Versöhnung von Arbeiterschaft und Kirche. Anfang der 1920er Jahre gelang Ehrenberg, begleitet von einer breiten Publikationstätigkeit, die Ausbildung zum evangelischen Pfarrer in Heidelberg und Münster. Er übernahm die 6. Pfarrstelle im Altstadtbezirk der Evangelischen Kirchengemeinde Bochum (1925-1937), fand hier seine eigentliche Berufung. Er wies die Kirche eindringlich auf ihren sozialethischen Auftrag hin, erkannte zugleich die ökumenischen Defizite der national-konservativ ausgerichteten deutschen Kirche. Die Bochumer rechtsnationale, antisemitische Szene schoss sich rasch auf den "linken" und "jüdischen" Pfarrer ein. Ehrenberg beschäftigte sich frühzeitig mit der judenchristlichen Frage, hielt Vorträge und Predigten, in deren Folge es 1927 in Hattingen zu einer ersten größeren Auseinandersetzung mit den Nationalsozialisten kam. Bereits damals zeigte sich, dass er von seiner Kirchenleitung im Ernstfall keine Solidarität zu erwarten hatte. Nach der NS-Machtübernahme sah sich Ehrenberg politischer Verfolgung ausgesetzt, agierte selbst unpolitisch. Sein Widerstehen im Glauben rührte aus einer langen jüdisch-christlichen Tradition her. So wandte er sich gegen die Aushöhlung biblisch-reformatorischer Theologie und Bekenntnisgebundenheit, wie sie die Deutschen Christen betrieben. In seinem Haus entstand das "Bochumer Pfingstbekenntnis" vom 4.6.1933, in dem sich zahlreiche Ruhrgebietspfarrer kritisch mit dem Zeitgeist des politischen Messianismus auseinandersetzten und zugleich das Wächteramt der Kirche angesichts des totalen Staates postulierten. Ehrenbergs "72 Leitsätze zur judenchristlichen Frage" (Juli 1933) unterstrichen dies. Theologisch und kirchenrechtlich zentral sei die Haltung der Kirche zu ihren Gliedern jüdischer Herkunft: "Die Kirche der Reformation in Deutschland steht und fällt 1933 bei der Versuchung, die Judenchristen - ganz oder teilweise - aus sich auszusondern". Nach den NS-Rassegesetzen galt Ehrenberg als "Volljude", entsprechend gefährdet war seine Existenz. Seine Gemeinde und viele auswärtige Freunde und Amtsbrüder stützten ihn, auf Druck der NSDAP und der Gauleitung empfahl die Kirchenbehörde Ehrenberg aber schließlich den Abschied aus dem Pfarramt. Im Juli 1937 in den Ruhestand versetzt, verblieb er in Bochum, wo er sich um die Christen jüdischer Herkunft im Rhein-Ruhr-Gebiet kümmerte. Im September 1938 wurde Ehrenberg von der Gestapo mit einem Predigt- und Redeverbot belegt, in der Reichspogromnacht wurde seine Wohnung verwüstet und Ehrenberg zusammen mit Bochumer Juden ins Konzentrationslager Sachsenhausen verbracht. Nach fünf Monaten KZ-Haft vom englischen Bischof Bell mit ökumenischen Geldern freigekauft, konnte Ehrenberg mit seiner Familie nach England emigrieren. Bis 1946 lebte und unterrichtete er in London und in Kriegsgefangenenlagern, wurde in England aber theologisch und kulturell nicht heimisch. 1947 kehrte er nach Deutschland zurück und erhielt ein Pfarramt in Westfalen, nicht jedoch seine Bochumer Pfarrstelle. Er wurde direkt der Kirchenleitung unterstellt, um für das Volksmissionarische Amt "Randmission" an den Unkirchlichen zu betreiben. Die dienstliche Reaktivierung verlief halbherzig; man bedachte keinen Weg, das an ihm begangene Unrecht zu salvieren. Dennoch treu zur westfälischen Kirche stehend, aber desillusioniert von deren geringer Solidarität ging Ehrenberg nach dem endgültigen Eintritt in den Ruhestand 1954 nach Heidelberg, wo er 1958 verstarb.Der Nachlass von Pfarrer Hans Ehrenberg befand sich bis 1980 im Besitz von Landeskirchenrat Karl Heinz Potthast (1924-2011) und wurde dann von ihm dem Landeskirchlichen Archiv der EKvW übergeben.Die erste Sichtung des ungeordneten Nachlasses von Hans Ehrenberg wurde 1982/1983 durch Archivleiter Dr. Steinberg vorgenommen. Diese Vorordnung musste vor einer endgültigen Verzeichnung erfolgen, da das übernommene Material ohne Listen oder Verzeichnisse abgegeben worden war und ein erster Überblick über die verschiedenen Stücke und den Umfang gewonnen werden musste. Bei dieser Vorordnung stellte sich als besonderes Erschwernis heraus, daß die Korrespondenzen von und mit Hans Ehrenberg zum großen Teil nicht datiert waren und die Empfänger bzw. die Absender erst ermittelt werden mußten. Die zahlreichen Manuskripte von Vorträgen, Büchern und anderen Veröffentlichungen waren nicht gebunden oder sonst zusammengeheftet, sondern waren in der Masse als Einzelblätter durcheinander geraten und mussten erst zusammengesucht werden; Zusammengehörendes musste zugleich zu geschlossenen Manuskripten gefügt werden. Zudem trugen viele Manuskripte keine Titel oder sonstige Bezeichnungen. Von einer ganzen Reihe von Veröffentlichungen existierten mehrere Fassungen bzw. Vorentwürfe, so dass die von Hans Ehrenberg vorgesehene Reihenfolge erst wieder hergestellt werden musste. Nach Abschluss der Ordnung ergab sich die Feststellung, daß die Korrespondenzen lückenhaft sind. Das Karl-Barth-Archiv in Basel stellte freundlicherweise die Serie des Briefwechsels Barth-Ehrenberg in Kopie zur Verfügung. Die endgültige Verzeichnung erfolgte 1986 und das Findbuch konnte dann im Januar 1987 vorläufig abgeschlossen werden. Im Laufe der Jahre übergab LKR i.R. Potthast dem Landeskirchlichen Archiv weitere Unterlagen für den Nachlass H.E., so dass im Jahr 2013 zur besseren Nutzung und Zitation eine Umnummerierung des Gesamtbestandes erfolgte.Der Bestand wurde unter Zugrundelegung internationaler Verzeichnungsgrundsätze nach ISAD (G) erschlossen. Bei der Verzeichnung erhielten die Akten fortlaufende Nummern, die als gültige Archivsignaturen in der Bestellsignatur jeder Verzeichnungseinheit als letzte arabische Nummer oder im Findbuch ganz links neben dem jeweiligen Aktentitel aufgeführt sind. Unterhalb des Aktentitels geben die Vermerke „Enthält, Enthält nur, Enthält u.a., Enthält v.a., Enthält auch“ eingrenzende oder weiterführende Auskünfte über den Inhalt. Unter „Darin“ sind besondere Schriftgutarten wie Druckschriften, Presseberichte, Bauzeichnungen oder Fotos aufgelistet. Nach den Erschließungsvermerken folgt die alte Archivsignatur oder das Aktenzeichen, falls sie auf der Akte vermerkt waren. Ganz rechts schließen sich die Laufzeiten der Archivalien an. Zu beachten sind hier zwei verschiedene Arten von Klammern: ( ) verweisen bei Abschriften auf das Datum des Originals, [ ] kennzeichnen erschlossene Jahresangaben undatierter Schriftstücke.Kassiert wurde nicht archivwürdiges Schriftgut im Rahmen der Aufbewahrungs- und Kassationsordnung der Evangelischen Kirche von Westfalen vom 20.02.2003 in der Fassung vom 29.10.2020 bzw. des Aufbewahrungs- und Kassationsplans der EKvW vom 29.10.2020.Sofern die Benutzung nicht zu Verwaltungszwecken erfolgt, unterliegen gemäß § 7 Abs. 1 Kirchengesetz zur Sicherung und Nutzung von kirchlichem Archivgut in der Evangelischen Kirche der Union (Archivgesetz - ArchivG) vom 6.5.2000 sämtliche Archivalien einer 30-jährigen Sperrfrist (gerechnet nach dem Ende ihrer Laufzeit). Für Archivgut, das sich nach seiner Zweckbestimmung oder nach seinem wesentlichen Inhalt auf natürliche Personen bezieht, gelten laut § 7 Abs. 2 ArchivG zusätzliche Schutzfristen. Diese Archivalien dürfen auch nach Ablauf der allgemeinen Sperrfrist frühestens 10 Jahre nach dem Tod der betroffenen Person(en) benutzt werden. Ist das Todesjahr nicht feststellbar, endet die Schutzfrist 90 Jahre nach Geburt. Ist auch das Geburtsjahr nicht bekannt, endet die Schutzfrist 60 Jahre nach Entstehung der Unterlagen.Bei der Zitierung des Archivbestandes ist anzugeben: LkA EKvW 3.17 Nr. ... (hier folgt die Archivsignatur des entsprechenden Archivales). Das Kürzel steht in dieser Reihenfolge für "Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen, Bestand 3.17 Nr. ...".Im Landeskirchlichen Archiv ist noch in anderen Beständen weiteres Quellenmaterial über Hans Ehrenberg vorhanden. In der Sammlung Wilhelm Niemöller (LkA EKvW 5.1 Nr. 328-329) befinden sich z.T. Stücke, die von H.E. stammen und seine Tätigkeit im Pfarramt in Bochum betreffen, besonders seine Beteiligung an den kirchenpolitischen Auseinandersetzungen 1933 bis 1937. Diese Stücke ergänzen die entsprechenden Dokumente im Nachlass; sie müssen für diese Zeit unbedingt herangezogen werden:Hans Ehrenberg betreffende Dokumente in der Sammlung Wilhelm Niemöller (LkA EKvW 5.1 Nr. 328-329) u.a.:- Vom Rande der Kirche aus. Ms. H.E. 12.6.1933, 8 Bl. Hs.,- Geistliche Handreichung für die Brüder in der Zeit der Selbstentmannung der Kirche. H.E. o. Dt., 1933?, 5 Bl. , MaschSchr. ,- Bekenntnisfront. Entwurf, H.E. 25.8.1933, MaschSchr.,- Vorläufige Denkschrift an den Bruderrat der westfäl. Bekenntnissynöde gerichtet. H.E., 1.10.1937, 13 S., MaschSchr.,- Die innere Lage der Bekennenden Kirche. H.E., 17.10.1937, 4 S., MaschSchr.,- Biblische Geschichte. Ms., H.E., o. Dt. 1937?, 21 S., MaschSchr.,Kopie betr. das politische Verhalten H.E. 1937,- o. Titel: Schrift und Bekenntnis?, H.E. Ms., 16.11.1935, bearb. Text, MaschSchr.,- Was uns nottut. Grundlegende Darlegung zu Bekenntnis und Verfassung. Ms. H.E., 12.9.1935, unvollständig, MaschSchr.,- Korrespondenz Professor Gerhard Kittel/Hans Ehrenberg 1933 betr. Ms. "Die Judenfrage", 2. Auflage,- Korrespondenz mit Pastor Fritz von Bodelschwingh 1933,- Korrespondenz mit dem Konsistorium Münster 1933,- An allen Fronten. Ein Schreiben an Martin Niemöller zu seinem 60. Geburtstag. Von H.E., Reinschrift 14.11.1952, 15. S. MaschSchr.,- Lebenslauf H.E. (Kopie), 13 S., o. Dt.,- Ein Wort an die Brüder im Amt. H.E. 11.3.1938, Entwurf 5 S., MaschSchr.,- Fremdherrschaft und Socialismus. Aufsatz 22.3.1919 (Abschrift von 1937) 5 S., sowie andere frühe Zeitungsaufsätze H.E. in Abschrift.Die umfangreiche Personalakte H.E. enthält besonders die Vorgänge nach 1933 bis zu seiner Entlassung aus dem Dienst der Kirchenprovinz Westfalen (LkA EKvW 1 neu Nr. 724). Ebenso zu berücksichtigen ist der Nachlass von Karl Heinz Potthast im Landeskirchlichen Archiv (LkA EKvW 3.162).Einen ersten ausführlichen Lebenslauf über Hans Ehrenberg hat Günter Brakelmann als Vortrag auf der Tagung der Kommission zur Erforschung des Kirchenkampfes in Westfalen am 24.-26. Oktober 1986 in der Evangelischen Akademie in Iserlohn gehalten; eine Veröffentlichung ist vorgesehen. Das Manuskript dieses Vortrages ist im Nachlaß unter "Persönliches" abgelegt. Eine Würdigung Hans Ehrenbergs hat Günter Brakelmann in dem Aufsatz "Hans Ehrenberg - ein judenchristliches Schicksal im 'Dritten Reich'" 1979 vorgelegt (Jahrbuch für Westfälische Kirchengeschichte, Band 72/1979, S. 125-150), ebenso Wolfram Liebscher, Ein Judenchrist beginnt den Kirchenkampf. Bemerkungen zur Geschichtsschreibung des Kirchenkampfes (JWKG, Bd. 79/1986, S. 265-286). In den Folgejahren erschienen weitere Publikationen zu Hans Ehrenberg, die z.T. Ergebnisse von Forschungen, von Tagungen und Seminare dokumentieren. Das Landeskirchliche Archiv hat 2008 gemeinsam mit Bielefelder Geschichtsstudenten eine Wanderausstellung zum Leben und Wirken Ehrenbergs erarbeitet ("Halbe Christen gibt es nicht"), die mittlerweile dauerhaft in der Hans-Ehrenberg-Schule in Sennestadt untergebracht ist.Medienliste Bibliothek des Landeskirchlichen Archivs zu Hans Ehrenberg:W 10889Brakelmann, Günter:Hans Ehrenberg - Ein Pfarrerschicksal in Bochum 1925 - 1938In: Christen an der Ruhr / Hrsg. von Alfred Pothmann und Reimund Haas., Band 1., 327 S.. ; S. 189 ff.Schriften der Hans - Ehrenberg - Gesellschaft : Hrsg. von Traugott Jähnichen und Matthias Schreiber - Waltrop : Spenner.Wz 1Brakelmann, Günter:Hans Ehrenberg ( 1883-1958 )-ein judenchristliches Schicksal im " Dritten Reich ". / Günter Brakelmann.In: Jahrbuch des Vereins für Westfälische Kirchengeschichte1979 Heft 72 ; S. 125 ff.W 4896Ahne, Lothar:Hans Ehrenberg zum Gedächtnis (Der kleine Vater) / Lothar Ahne. - S. 225 ff(aus: Junge Kirche. Protestantische Monatshefte. 19. Jg.. 1958. H. 9/10)Wz 341Begemann, Annette Marianne; Losch, Andreas:Leben und Werk Franz Rosenzweigs (1886-1929) und seine Freundschaft zu Hans Ehrenberg / Annette Marianne Begemann ; Andreas Losch.In: Kirche im Revier 21. Jg.(2008) ; S. 20 ffW 10203Jähnichen, Traugott:National-sozial - sozialdemokratisch - christlich-sozial. Der politische Weg Hans Ehrenbergs und seine theologisch-sozialethischen BegründungenIn: Belitz, Wolfgang... : Aufbruch in soziale Verantwortung / Wolfgang Belitz ; Günter Brakelmann; Norbert Friedrich.Band II, 377 S.. ; S. 71 ff.Wz 341Niemöller, Wilhelm:Hans Ehrenberg - Festansprache bei der Namensgebung des Evangelischen Gymnasiums in der Sennestadt am 16. November 1963 / Wilhelm Niemöller.In: Kirche im Revier 21. Jg.(2008) ; S. 4 ffWz 341Jähnichen, Traugott:Von der "Schwärmerei" zur "Gegenreligion" - Die Auseinandersetzung Hans Ehrenbergs mit dem Nationalsozialismus als einer "politischen Religion" / Traugott Jähnichen.In: Kirche im Revier 21. Jg.(2008) ; S. 9 ffW 5064Hans EhrenbergIn: Wagner, Johannes Volker: Hakenkreuz über Bochum. Bochum-Querenburg, 1983.472 S.. ; S. 363 ffW 10588Ehrenberg, Hans:Evangelisches Laienbüchlein / Hans Ehrenberg. - Tübingen : Mohr, 1922.Enth. u.a.: Ehrenberg, Hans: Der schmale Weg zwischen Kirche und Politik. 1922. 39 S. (Erstes Stück); Ehrenberg, Hans: Die Religion des Arbeiters. 1922. 39 S. (Zweites Stück); Ehrenberg, Hans: Die Soldaten Christi. 1922. 42 S. (Drittes Stück)W 2341Ehrenberg, Hans:Hans Ph. Ehrenberg. Von der Kirche der Union zum Bekenntnisbau der deutschen ev. Kirche aus der Heilsordnung Gottes / Hans Ehrenberg. - Witten (Ruhr) : Westdeutscher Lutherverlag, 1934. - 23 S.W 438Hans - Ehrenberg - Schule Sennestadt : Festschrift zur Einweihung des Schulgebäudes / Hg. v. Karl Heinz Potthast. - Bielefeld, 1967. - 71 S.W 438.4°Brakelmann, Günter:Vortrag am 9. November 1978 zum Gedenken an Hans Ehrenberg / Günter Brakelmann. - o.O., 1978. - 42 BlattW 5808Brakelmann, Günter:Leben und Werk von Hans Ehrenberg - eine biographische Skizze bis 1932 / Günter Brakelmann. - Bochum, 1985. - 54 S. (Fotokopie)W 9944Mayer, Erhard:Kraft und Innigkeit. Hans Ehrenberg als Gabe der Freundschaft im 70. Lebensjahr überreicht / Erhard Mayer. - Heidelberg : Schneider , 1990. - 31 Bl. (Fotokopie)W 10020Brakelmann, Günter:Hans Ehrenberg. Ein judenchristliches Schicksal in Deutschland / Günter Brakelmann. - Waltrop : Spenner.Band 1. Leben, Denken und Wirken 1883 - 1932 - 1997. - 363 S.W 12417Dr. Dr. D. Hans Ph. Ehrenberg 4.6. 1883 - 1.4. 1958 : Zum Gedenken an die 40. Wiederkehr seines Todestages. Herausgeber: Hans-Ehrenberg Schule, Bielefeld. - Bielefeld : Gemeinschafts- Werkstätten Bethel, 1998. - 32 S.W 15244Koch, Nina:Dr . Dr . D . Hans Ph . Ehrenberg 4 .6 . 1883 - 1 . 6 . 1958 : Zum Gedenken an die 40 . Wiederkehr seines Todestages / Nina Koch. - Bielefeld, 1998. - 32 S.W 10399Hans Ehrenberg. Autobiographie eines deutschen Pfarrers : mit Selbstzeugnissen und einer Dokumentation seiner Amtsentlassung / Hg. v. Günter Brakelmann. - Waltrop : Spenner, 1999. - 379 S. - (Schriften der Hans Ehrenberg - Gesellschaft ; Band 5)W 10849Potthast, Karl Heinz:Hans Ehrenbergs Emigration und Heimkehr : Zeichen einer erweiterten Ökumene. Sonderdruck aus Theologen im Exil - Theologen des Exils. Internationales Kolloquium 17. bis 19. Nov. 1999 in Mainz. / Karl Heinz Potthast. - 1999. - S. 153 - 159W 10020Brakelmann, Günter:Hans Ehrenberg. Ein judenchristliches Schicksal in Deutschland / Günter Brakelmann. - Waltrop : Spenner.Band 2. Widerstand, Verfolgung und Emigration 1933 - 1939 - 1999. - 482 S.W 13125"Halbe Christen gibt es nicht": Der evangelische Pfarrer und Christ jüdischer Herkunft Hans Ehrenberg (1883-1958).Eine Ausstellung des Landeskirchlichen Archivs der EKvW mit Geschichtsstudierenden der Universität Bielefeld - Bielefeld : Selbstdruck Landeskirchenamt, 2008. - o.P.Manfred Keller, Jens Murken (Hg.) Das Erbe des Theologen Hans Ehrenberg. Eine Zwischenbilanz Reihe: Zeitansage. Schriftenreihe des Evangelischen Forums Westfalen und der Evangelischen Stadtakademie BochumBd. 4, 2009, 272 S.
Form und Inhalt: Hans Ehrenberg, geb. 4.6.1883 in Altona, verstorben 31.3.1958 in Heidelberg, verheiratet mit Else geb. Zimmermann (1890-1970), Kinder Juliane und Andreas. 1902-06 Studium der Staatswissenschaften u.a. in München (Dr. rer.pol.); 1907-09 Philosophiestudium in Heidelberg (Dr. phil.); 1910 Habil.; 1909 Taufe; 1914-18 Krieg; 1918 Prof. in Heidelberg; 1920-23 Theologiestudium in Heidelberg und Münster; 1925-37 Pfarrer in Bochum; 1938/39 KZ Sachsenhausen; 1939-46 Emigration in England; 1947-54 Pfarrer im Volksmissionarischen Amt der EKvW.
1883 in Altona als ältester von drei Brüdern geboren, wuchs Hans Ehrenberg in einer assimilierten, liberalen jüdischen Familie des Bildungsbürgertums auf. Hans empfing als Kind "nur ein geringes religiöses Erbgut". Eine prägende Freundschaft verband ihn mit seinem Vetter Franz Rosenzweig (1886-1929), dem späteren jüdischen Religionsphilosophen. Ehrenberg wandte sich von der Philosophie über die Religionsphilosophie schließlich der Theologie zu, ließ sich am 3.11.1909 in der Evangelischen Trinitatiskirche in Berlin-Charlottenburg taufen. Damals hatte er bereits zwei Studiengänge erfolgreich abgeschlossen: 1906 ein staatswissenschaftliches Studium in München mit einer Dissertation über Eisenhüttenarbeiter, 1909 ein Philosophiestudium in Heidelberg mit einer Dissertation über Kant. Daraus erwuchs 1910 seine Habilitation in Heidelberg, wo er 1918 Professor für Philosophie wurde. Diese Phase war für Ehrenberg, der sich "zugleich als orthodox wie als weltchristlich" beschrieb, durch die Abwendung vom Liberalismus und Kulturchristentum und der Hinwendung zu einem Missionschristentum gekennzeichnet. Der Erste Weltkrieg verstärkte bei dem Leutnant und Kompanieführer den Entschluss, das Pfarramt anzustreben. Als SPD-Mitglied, Vertreter in einem Arbeiter- und Soldatenrat und Mitglied im Badischen Volkskirchenbund wandte er sich sozialethischen Fragen und den Erscheinungen der industriellen Welt zu. Beeinflusst von Friedrich Naumann leitete ihn die Überwindung der Philosophie durch den Glauben und die Versöhnung von Arbeiterschaft und Kirche. Anfang der 1920er Jahre gelang Ehrenberg, begleitet von einer breiten Publikationstätigkeit, die Ausbildung zum evangelischen Pfarrer in Heidelberg und Münster. Er übernahm die 6. Pfarrstelle im Altstadtbezirk der Evangelischen Kirchengemeinde Bochum (1925-1937), fand hier seine eigentliche Berufung. Er wies die Kirche eindringlich auf ihren sozialethischen Auftrag hin, erkannte zugleich die ökumenischen Defizite der national-konservativ ausgerichteten deutschen Kirche. Die Bochumer rechtsnationale, antisemitische Szene schoss sich rasch auf den "linken" und "jüdischen" Pfarrer ein. Ehrenberg beschäftigte sich frühzeitig mit der judenchristlichen Frage, hielt Vorträge und Predigten, in deren Folge es 1927 in Hattingen zu einer ersten größeren Auseinandersetzung mit den Nationalsozialisten kam. Bereits damals zeigte sich, dass er von seiner Kirchenleitung im Ernstfall keine Solidarität zu erwarten hatte. Nach der NS-Machtübernahme sah sich Ehrenberg politischer Verfolgung ausgesetzt, agierte selbst unpolitisch. Sein Widerstehen im Glauben rührte aus einer langen jüdisch-christlichen Tradition her. So wandte er sich gegen die Aushöhlung biblisch-reformatorischer Theologie und Bekenntnisgebundenheit, wie sie die Deutschen Christen betrieben. In seinem Haus entstand das "Bochumer Pfingstbekenntnis" vom 4.6.1933, in dem sich zahlreiche Ruhrgebietspfarrer kritisch mit dem Zeitgeist des politischen Messianismus auseinandersetzten und zugleich das Wächteramt der Kirche angesichts des totalen Staates postulierten. Ehrenbergs "72 Leitsätze zur judenchristlichen Frage" (Juli 1933) unterstrichen dies. Theologisch und kirchenrechtlich zentral sei die Haltung der Kirche zu ihren Gliedern jüdischer Herkunft: "Die Kirche der Reformation in Deutschland steht und fällt 1933 bei der Versuchung, die Judenchristen - ganz oder teilweise - aus sich auszusondern". Nach den NS-Rassegesetzen galt Ehrenberg als "Volljude", entsprechend gefährdet war seine Existenz. Seine Gemeinde und viele auswärtige Freunde und Amtsbrüder stützten ihn, auf Druck der NSDAP und der Gauleitung empfahl die Kirchenbehörde Ehrenberg aber schließlich den Abschied aus dem Pfarramt. Im Juli 1937 in den Ruhestand versetzt, verblieb er in Bochum, wo er sich um die Christen jüdischer Herkunft im Rhein-Ruhr-Gebiet kümmerte. Im September 1938 wurde Ehrenberg von der Gestapo mit einem Predigt- und Redeverbot belegt, in der Reichspogromnacht wurde seine Wohnung verwüstet und Ehrenberg zusammen mit Bochumer Juden ins Konzentrationslager Sachsenhausen verbracht. Nach fünf Monaten KZ-Haft vom englischen Bischof Bell mit ökumenischen Geldern freigekauft, konnte Ehrenberg mit seiner Familie nach England emigrieren. Bis 1946 lebte und unterrichtete er in London und in Kriegsgefangenenlagern, wurde in England aber theologisch und kulturell nicht heimisch. 1947 kehrte er nach Deutschland zurück und erhielt ein Pfarramt in Westfalen, nicht jedoch seine Bochumer Pfarrstelle. Er wurde direkt der Kirchenleitung unterstellt, um für das Volksmissionarische Amt "Randmission" an den Unkirchlichen zu betreiben. Die dienstliche Reaktivierung verlief halbherzig; man bedachte keinen Weg, das an ihm begangene Unrecht zu salvieren. Dennoch treu zur westfälischen Kirche stehend, aber desillusioniert von deren geringer Solidarität ging Ehrenberg nach dem endgültigen Eintritt in den Ruhestand 1954 nach Heidelberg, wo er 1958 verstarb.
Der Nachlass von Pfarrer Hans Ehrenberg befand sich bis 1980 im Besitz von Landeskirchenrat Karl Heinz Potthast (1924-2011) und wurde dann von ihm dem Landeskirchlichen Archiv der EKvW übergeben.
Die erste Sichtung des ungeordneten Nachlasses von Hans Ehrenberg wurde 1982/1983 durch Archivleiter Dr. Steinberg vorgenommen. Diese Vorordnung musste vor einer endgültigen Verzeichnung erfolgen, da das übernommene Material ohne Listen oder Verzeichnisse abgegeben worden war und ein erster Überblick über die verschiedenen Stücke und den Umfang gewonnen werden musste. Bei dieser Vorordnung stellte sich als besonderes Erschwernis heraus, daß die Korrespondenzen von und mit Hans Ehrenberg zum großen Teil nicht datiert waren und die Empfänger bzw. die Absender erst ermittelt werden mußten. Die zahlreichen Manuskripte von Vorträgen, Büchern und anderen Veröffentlichungen waren nicht gebunden oder sonst zusammengeheftet, sondern waren in der Masse als Einzelblätter durcheinander geraten und mussten erst zusammengesucht werden; Zusammengehörendes musste zugleich zu geschlossenen Manuskripten gefügt werden. Zudem trugen viele Manuskripte keine Titel oder sonstige Bezeichnungen. Von einer ganzen Reihe von Veröffentlichungen existierten mehrere Fassungen bzw. Vorentwürfe, so dass die von Hans Ehrenberg vorgesehene Reihenfolge erst wieder hergestellt werden musste. Nach Abschluss der Ordnung ergab sich die Feststellung, daß die Korrespondenzen lückenhaft sind. Das Karl-Barth-Archiv in Basel stellte freundlicherweise die Serie des Briefwechsels Barth-Ehrenberg in Kopie zur Verfügung. Die endgültige Verzeichnung erfolgte 1986 und das Findbuch konnte dann im Januar 1987 vorläufig abgeschlossen werden. Im Laufe der Jahre übergab LKR i.R. Potthast dem Landeskirchlichen Archiv weitere Unterlagen für den Nachlass H.E., so dass im Jahr 2013 zur besseren Nutzung und Zitation eine Umnummerierung des Gesamtbestandes erfolgte.
Der Bestand wurde unter Zugrundelegung internationaler Verzeichnungsgrundsätze nach ISAD (G) erschlossen. Bei der Verzeichnung erhielten die Akten fortlaufende Nummern, die als gültige Archivsignaturen in der Bestellsignatur jeder Verzeichnungseinheit als letzte arabische Nummer oder im Findbuch ganz links neben dem jeweiligen Aktentitel aufgeführt sind. Unterhalb des Aktentitels geben die Vermerke ”Enthält, Enthält nur, Enthält u.a., Enthält v.a., Enthält auch“ eingrenzende oder weiterführende Auskünfte über den Inhalt. Unter ”Darin“ sind besondere Schriftgutarten wie Druckschriften, Presseberichte, Bauzeichnungen oder Fotos aufgelistet. Nach den Erschließungsvermerken folgt die alte Archivsignatur oder das Aktenzeichen, falls sie auf der Akte vermerkt waren. Ganz rechts schließen sich die Laufzeiten der Archivalien an. Zu beachten sind hier zwei verschiedene Arten von Klammern: ( ) verweisen bei Abschriften auf das Datum des Originals, [ ] kennzeichnen erschlossene Jahresangaben undatierter Schriftstücke.
Kassiert wurde nicht archivwürdiges Schriftgut im Rahmen der Aufbewahrungs- und Kassationsordnung der Evangelischen Kirche von Westfalen vom 20.02.2003 in der Fassung vom 29.10.2020 bzw. des Aufbewahrungs- und Kassationsplans der EKvW vom 29.10.2020.
Sofern die Benutzung nicht zu Verwaltungszwecken erfolgt, unterliegen gemäß § 7 Abs. 1 Kirchengesetz zur Sicherung und Nutzung von kirchlichem Archivgut in der Evangelischen Kirche der Union (Archivgesetz - ArchivG) vom 6.5.2000 sämtliche Archivalien einer 30-jährigen Sperrfrist (gerechnet nach dem Ende ihrer Laufzeit). Für Archivgut, das sich nach seiner Zweckbestimmung oder nach seinem wesentlichen Inhalt auf natürliche Personen bezieht, gelten laut § 7 Abs. 2 ArchivG zusätzliche Schutzfristen. Diese Archivalien dürfen auch nach Ablauf der allgemeinen Sperrfrist frühestens 10 Jahre nach dem Tod der betroffenen Person(en) benutzt werden. Ist das Todesjahr nicht feststellbar, endet die Schutzfrist 90 Jahre nach Geburt. Ist auch das Geburtsjahr nicht bekannt, endet die Schutzfrist 60 Jahre nach Entstehung der Unterlagen.
Bei der Zitierung des Archivbestandes ist anzugeben: LkA EKvW 3.17 Nr. ... (hier folgt die Archivsignatur des entsprechenden Archivales). Das Kürzel steht in dieser Reihenfolge für "Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen, Bestand 3.17 Nr. ...".
Im Landeskirchlichen Archiv ist noch in anderen Beständen weiteres Quellenmaterial über Hans Ehrenberg vorhanden. In der Sammlung Wilhelm Niemöller (LkA EKvW 5.1 Nr. 328-329) befinden sich z.T. Stücke, die von H.E. stammen und seine Tätigkeit im Pfarramt in Bochum betreffen, besonders seine Beteiligung an den kirchenpolitischen Auseinandersetzungen 1933 bis 1937. Diese Stücke ergänzen die entsprechenden Dokumente im Nachlass; sie müssen für diese Zeit unbedingt herangezogen werden:
Hans Ehrenberg betreffende Dokumente in der Sammlung Wilhelm Niemöller (LkA EKvW 5.1 Nr. 328-329) u.a.:
- Vom Rande der Kirche aus. Ms. H.E. 12.6.1933, 8 Bl. Hs.,
- Geistliche Handreichung für die Brüder in der Zeit der Selbstentmannung der Kirche. H.E. o. Dt., 1933?, 5 Bl. , MaschSchr. ,
- Bekenntnisfront. Entwurf, H.E. 25.8.1933, MaschSchr.,
- Vorläufige Denkschrift an den Bruderrat der westfäl. Bekenntnissynöde gerichtet. H.E., 1.10.1937, 13 S., MaschSchr.,
- Die innere Lage der Bekennenden Kirche. H.E., 17.10.1937, 4 S., MaschSchr.,
- Biblische Geschichte. Ms., H.E., o. Dt. 1937?, 21 S., MaschSchr.,
Kopie betr. das politische Verhalten H.E. 1937,
- o. Titel: Schrift und Bekenntnis?, H.E. Ms., 16.11.1935, bearb. Text, MaschSchr.,
- Was uns nottut. Grundlegende Darlegung zu Bekenntnis und Verfassung. Ms. H.E., 12.9.1935, unvollständig, MaschSchr.,
- Korrespondenz Professor Gerhard Kittel/Hans Ehrenberg 1933 betr. Ms. "Die Judenfrage", 2. Auflage,
- Korrespondenz mit Pastor Fritz von Bodelschwingh 1933,
- Korrespondenz mit dem Konsistorium Münster 1933,
- An allen Fronten. Ein Schreiben an Martin Niemöller zu seinem 60. Geburtstag. Von H.E., Reinschrift 14.11.1952, 15. S. MaschSchr.,
- Lebenslauf H.E. (Kopie), 13 S., o. Dt.,
- Ein Wort an die Brüder im Amt. H.E. 11.3.1938, Entwurf 5 S., MaschSchr.,
- Fremdherrschaft und Socialismus. Aufsatz 22.3.1919 (Abschrift von 1937) 5 S., sowie andere frühe Zeitungsaufsätze H.E. in Abschrift.
Die umfangreiche Personalakte H.E. enthält besonders die Vorgänge nach 1933 bis zu seiner Entlassung aus dem Dienst der Kirchenprovinz Westfalen (LkA EKvW 1 neu Nr. 724).
Ebenso zu berücksichtigen ist der Nachlass von Karl Heinz Potthast im Landeskirchlichen Archiv (LkA EKvW 3.162).
Einen ersten ausführlichen Lebenslauf über Hans Ehrenberg hat Günter Brakelmann als Vortrag auf der Tagung der Kommission zur Erforschung des Kirchenkampfes in Westfalen am 24.-26. Oktober 1986 in der Evangelischen Akademie in Iserlohn gehalten; eine Veröffentlichung ist vorgesehen. Das Manuskript dieses Vortrages ist im Nachlaß unter "Persönliches" abgelegt. Eine Würdigung Hans Ehrenbergs hat Günter Brakelmann in dem Aufsatz "Hans Ehrenberg - ein judenchristliches Schicksal im 'Dritten Reich'" 1979 vorgelegt (Jahrbuch für Westfälische Kirchengeschichte, Band 72/1979, S. 125-150), ebenso Wolfram Liebscher, Ein Judenchrist beginnt den Kirchenkampf. Bemerkungen zur Geschichtsschreibung des Kirchenkampfes (JWKG, Bd. 79/1986, S. 265-286). In den Folgejahren erschienen weitere Publikationen zu Hans Ehrenberg, die z.T. Ergebnisse von Forschungen, von Tagungen und Seminare dokumentieren. Das Landeskirchliche Archiv hat 2008 gemeinsam mit Bielefelder Geschichtsstudenten eine Wanderausstellung zum Leben und Wirken Ehrenbergs erarbeitet ("Halbe Christen gibt es nicht"), die mittlerweile dauerhaft in der Hans-Ehrenberg-Schule in Sennestadt untergebracht ist.
Medienliste Bibliothek des Landeskirchlichen Archivs zu Hans Ehrenberg:
W 10889
Brakelmann, Günter:
Hans Ehrenberg - Ein Pfarrerschicksal in Bochum 1925 - 1938
In: Christen an der Ruhr / Hrsg. von Alfred Pothmann und Reimund Haas., Band 1., 327 S.. ; S. 189 ff.
Schriften der Hans - Ehrenberg - Gesellschaft
: Hrsg. von Traugott Jähnichen und Matthias Schreiber - Waltrop : Spenner.
Wz 1
Brakelmann, Günter:
Hans Ehrenberg ( 1883-1958 )-ein judenchristliches Schicksal im " Dritten Reich ". / Günter Brakelmann.
In: Jahrbuch des Vereins für Westfälische Kirchengeschichte
1979 Heft 72 ; S. 125 ff.
W 4896
Ahne, Lothar:
Hans Ehrenberg zum Gedächtnis (Der kleine Vater) / Lothar Ahne. - S. 225 ff
(aus: Junge Kirche. Protestantische Monatshefte. 19. Jg.. 1958. H. 9/10)
Wz 341
Begemann, Annette Marianne; Losch, Andreas:
Leben und Werk Franz Rosenzweigs (1886-1929) und seine Freundschaft zu Hans Ehrenberg / Annette Marianne Begemann ; Andreas Losch.
In: Kirche im Revier 21. Jg.(2008) ; S. 20 ff
W 10203
Jähnichen, Traugott:
National-sozial - sozialdemokratisch - christlich-sozial. Der politische Weg Hans Ehrenbergs und seine theologisch-sozialethischen Begründungen
In: Belitz, Wolfgang... : Aufbruch in soziale Verantwortung / Wolfgang Belitz ; Günter Brakelmann; Norbert Friedrich.
Band II, 377 S.. ; S. 71 ff.
Wz 341
Niemöller, Wilhelm:
Hans Ehrenberg - Festansprache bei der Namensgebung des Evangelischen Gymnasiums in der Sennestadt am 16. November 1963 / Wilhelm Niemöller.
In: Kirche im Revier 21. Jg.(2008) ; S. 4 ff
Wz 341
Jähnichen, Traugott:
Von der "Schwärmerei" zur "Gegenreligion" - Die Auseinandersetzung Hans Ehrenbergs mit dem Nationalsozialismus als einer "politischen Religion" / Traugott Jähnichen.
In: Kirche im Revier 21. Jg.(2008) ; S. 9 ff
W 5064
Hans Ehrenberg
In: Wagner, Johannes Volker: Hakenkreuz über Bochum. Bochum-Querenburg, 1983.
472 S.. ; S. 363 ff
W 10588
Ehrenberg, Hans:
Evangelisches Laienbüchlein / Hans Ehrenberg. - Tübingen : Mohr, 1922.
Enth. u.a.: Ehrenberg, Hans: Der schmale Weg zwischen Kirche und Politik. 1922. 39 S. (Erstes Stück); Ehrenberg, Hans: Die Religion des Arbeiters. 1922. 39 S. (Zweites Stück); Ehrenberg, Hans: Die Soldaten Christi. 1922. 42 S. (Drittes Stück)
W 2341
Ehrenberg, Hans:
Hans Ph. Ehrenberg. Von der Kirche der Union zum Bekenntnisbau der deutschen ev. Kirche aus der Heilsordnung Gottes / Hans Ehrenberg. - Witten (Ruhr) : Westdeutscher Lutherverlag, 1934. - 23 S.
W 438
Hans - Ehrenberg - Schule Sennestadt
: Festschrift zur Einweihung des Schulgebäudes / Hg. v. Karl Heinz Potthast. - Bielefeld, 1967. - 71 S.
W 438.4°
Brakelmann, Günter:
Vortrag am 9. November 1978 zum Gedenken an Hans Ehrenberg / Günter Brakelmann. - o.O., 1978. - 42 Blatt
W 5808
Brakelmann, Günter:
Leben und Werk von Hans Ehrenberg - eine biographische Skizze bis 1932 / Günter Brakelmann. - Bochum, 1985. - 54 S. (Fotokopie)
W 9944
Mayer, Erhard:
Kraft und Innigkeit. Hans Ehrenberg als Gabe der Freundschaft im 70. Lebensjahr überreicht / Erhard Mayer. - Heidelberg : Schneider , 1990. - 31 Bl. (Fotokopie)
W 10020
Brakelmann, Günter:
Hans Ehrenberg. Ein judenchristliches Schicksal in Deutschland / Günter Brakelmann. - Waltrop : Spenner.
Band 1. Leben, Denken und Wirken 1883 - 1932 - 1997. - 363 S.
W 12417
Dr. Dr. D. Hans Ph. Ehrenberg 4.6. 1883 - 1.4. 1958
: Zum Gedenken an die 40. Wiederkehr seines Todestages. Herausgeber: Hans-Ehrenberg Schule, Bielefeld. - Bielefeld : Gemeinschafts- Werkstätten Bethel, 1998. - 32 S.
W 15244
Koch, Nina:
Dr . Dr . D . Hans Ph . Ehrenberg 4 .6 . 1883 - 1 . 6 . 1958 : Zum Gedenken an die 40 . Wiederkehr seines Todestages / Nina Koch. - Bielefeld, 1998. - 32 S.
W 10399
Hans Ehrenberg. Autobiographie eines deutschen Pfarrers
: mit Selbstzeugnissen und einer Dokumentation seiner Amtsentlassung / Hg. v. Günter Brakelmann. - Waltrop : Spenner, 1999. - 379 S. - (Schriften der Hans Ehrenberg - Gesellschaft ; Band 5)
W 10849
Potthast, Karl Heinz:
Hans Ehrenbergs Emigration und Heimkehr : Zeichen einer erweiterten Ökumene. Sonderdruck aus Theologen im Exil - Theologen des Exils. Internationales Kolloquium 17. bis 19. Nov. 1999 in Mainz. / Karl Heinz Potthast. - 1999. - S. 153 - 159
W 10020
Brakelmann, Günter:
Hans Ehrenberg. Ein judenchristliches Schicksal in Deutschland / Günter Brakelmann. - Waltrop : Spenner.
Band 2. Widerstand, Verfolgung und Emigration 1933 - 1939 - 1999. - 482 S.
W 13125
"Halbe Christen gibt es nicht": Der evangelische Pfarrer und Christ jüdischer Herkunft Hans Ehrenberg (1883-1958).
Eine Ausstellung des Landeskirchlichen Archivs der EKvW mit Geschichtsstudierenden der Universität Bielefeld - Bielefeld : Selbstdruck Landeskirchenamt, 2008. - o.P.
Manfred Keller, Jens Murken (Hg.)
Das Erbe des Theologen Hans Ehrenberg. Eine Zwischenbilanz
Reihe: Zeitansage. Schriftenreihe des Evangelischen Forums Westfalen und der Evangelischen Stadtakademie Bochum
Bd. 4, 2009, 272 S.
- Bestandssignatur
-
3.17
- Kontext
-
Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen (Archivtektonik) >> 07. Nachlässe
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Brakelmann, Günter "Hans Ehrenberg. Ein judenchristliches Schicksal in Deutschland.", 2 Bände, Schriften der Hans Ehrenberg - Gesellschaft 4, Verlag Hartmut Spenner, Waltrop 1999
- Bestandslaufzeit
-
1892 - 2009
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
23.06.2025, 08:11 MESZ
Datenpartner
Evangelische Kirche von Westfalen. Landeskirchliches Archiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1892 - 2009