Bestand
NL (alph.): Müller, Nikolaus (Bestand)
Der Bestand wurde von 2017 bis 2019 neu
überarbeitet.
Die 2017 vorgefundene Ordnung beruht weitgehend
auf dem alten Ablieferungs- bzw. Archivalienverzeichnis aus dem 20.
Jahrhundert. Dort werden Inhalte des "Kastens 1" bzw. der "Konvolute II
bis XIV" aufgelistet. Es ist zu vermuten, dass dieses Verzeichnis den
Zustand des Nachlasses, wie er sich bei der Abgabe ins Archiv darstellte,
abbildet. Leider ist über den Zeitpunkt der Abgabe und den Weg, wie der
Nachlass ins Stadtarchiv kam, nichts mehr bekannt.
Im Laufe
der Zeit oder schon direkt nach der Abgabe der Unterlagen ins Archiv
wurden die die Konvolute mit Aktenumschlägen versehen, die auch Titel
bzw. Schlagworte zu den enthaltenen Dokumenten aufwiesen. Diese Titel
findet man auch im alten Archiv- bzw. Abgabeverzeichnis (z. B. Konv. 3
"Dramen") wieder. Da das alte Verzeichnis nicht mehr in allen Belangen
dem vorgefundenen Zustand entsprach, müssen in den letzten Jahrzehnten
undokumentierte Umordnungsarbeiten bzw. versehentliche falsche
Einordnungen von Unterlagen vorgekommen sein.
Das Bündel VIII
(Nr. 1-10) mit Mainzer Themen (Frauenlob, Maler Georg Schneider, Künstler
in Mainz, Mainzer Gemäldegalerie, Maler Kaspar Schneider, Mainzisches),
das im alten Verzeichnis aufgeführt wird, lässt sich im realen Bestand
nicht mehr wiederfinden. Der Verbleib der Stücke lässt sich nicht klären.
Das vorgefundene Bündel VIII enthält dagegen Abhandlungen aus
verschiedenen Gebieten, Philosophie, Kunst, Kultur, Religion. Auch das
Archivale "Gedichte, Anekdoten aus der Jugendzeit" (auss Konvolut 5)
lässt sich mit dem beschriebenen Inhalt so nicht mehr auffinden. Die zwei
Dramen von Eduard Müller (ohne Titel und "Mira") aus Kasten 1 (Nr. 11)
befinden sich inzwischen im Nachlass Eduard Müller.
Im alten
Verzeichnis nicht aufgeführt, jedoch im Nachlass vorhanden, ist dagegen
eine Version der Chronik des Stephanstürmers von 1770 bis 1812.
Die vorgefundenen alten Archivalienbündel wurden bei der Neuordnung
2017/18 aufgelöst, die alten Bündelumschläge wurden dabei kassiert, da
sie von schlechter Papierqualität waren. Erkennbare Einheiten innerhalb
der Bündel wurden so belassen und mit dem alten Verzeichnis abgeglichen.
Diese Einheiten wurden jeweils in eine neue säurefreie Archivmappe gelegt
und mit einer fortlaufenden Nummer, der neuen Signatur, versehen. Die
Mappen werden nun in Archivkartons verwahrt.
Grundlage des
neuen Archivalientitels ist der Titel, der im alten Verzeichnis des
Stadtarchivs zu finden ist und der anhand der Überschriften bzw. anhand
von Stichworten in den Schriftstücken verifiziert wurde. Sofern die
Schriftstücke im alten Verzeichnis nicht dokumentiert oder nicht
aufzufinden waren, wurde ein neuer Titel gebildet, der sich an den
Überschriften oder an erkennbaren Stichworten innerhalb der Schriftstücke
orientiert. Die Handschrift von Nikolaus Müller ist sehr schwierig zu
lesen und auch inhaltlich sind die von Müller behandelten Themen oft
äußerst komplex und anspruchsvoll, so dass eine genauere Durchsicht und
fundiertere Bezeichnung der Archivalien einem Müller-Experten vorbehalten
bleibt.
Im Bestand sind mehrere Ordnungsmerkmale, die aus
verschiedenen Zeiträumen stammen, zu erkennen. Zum Beispiel sind Nummern
in roter Tinte auf Schriftstücken bzw. Umschlägen zu finden. Leider sind
die vorgefundenen alten Signaturen fragmentarisch und nicht durchgängig
vorhanden, so dass die alten Stukturen nicht in Gänze rekonstruiert
werden können. Vermutlich stellte Müller zu Lebzeiten schon eine erste
Ordnung seiner Schriftstücke her bzw. unternahm verschiedene
Ordnungsversuche. Diese sind an zeitgenössischen Umschlägen mit Titeln zu
erkennen.
Die Klassifikation orientiert sich an den ehemaligen
Konvoluten, die inhaltlich zusammengestellt waren. Einige nicht oder
falsch zugeordnete Schriftstücke wurden passenden Gliederungspunkten
zugewiesen.
Dezember 2019, Ramona Weisenberger
Zu Nikolaus Müller (ausführliche
Biographie in: Scriba, Biographisch-literarisches Lexikon der
Schriftsteller des Großherzogtums Hessen im ersten Viertel des
neunzehnten Jahrhunderts):
Nikolaus Müller wurde am 14. Mai
1770 als Sohn eines Kaufmanns in Mainz geboren. Er führte ein bewegtes
Leben. Schon in seiner Jugend betätgte er sich als Schauspieler und
Theaterdekorateur. Auch seine ersten (veröffentlichten) Gedichte und
Stücke schrieb er bereits in seiner Schulzeit. Er besuchte das Mainzer
Gymnasium, im Anschluss studierte er Philosophie, wurde 1788 Baccalaureus
und hörte danach noch juristische und anatomische Vorlesungen. 1789
verließ er die Universität und widmete sich der Malerei. As die Franzosen
1792 in Mainz einrückten, wurde er ein Anhänger der neuen Ideen und ging
1793 nach Ende der Mainzer Republik als französischer Soldat nach Paris.
Dort widmete er sich künstlerischen Arbeiten, die er 1794 neben
literarischen in Straßburg fortsetzte. 1798 kehrte er nach Mainz zurück
und wurde 1802 Professor der artistischen Ästhetik und Zeichenkunst am
Lyceum, ab 1805 war er zudem Konservator der städtischen Gemäldegalerie
und 1814 wurde er Professor der Zeichenkunst am neu organisierten
Gymnasium. 1824 gründete er den Mainzer Verein für Kunst und Literatur
und 1825 eine Akademie für Zeichnung nach dem Leben. 1844 war er eines
der Gründungsmitglieder des Mainzer Altertumsvereins. Nikolaus Müller war
zweimal verheiratet. Die erste Ehe mit Marianne, geb. Fachinger, aus der
4 Kinder erwuchsen, wurde 1826 geschieden. 1837 heiratete er Anna Maria
Achenbach. Sein Sohn Eduard heiratete 1839 die Nichte und Zieh-Tochter
von Anna Maria Achenbach, die Malerin Rosa Achenbach. Nikolaus Müller
starb am 14. Juni 1851.
Müller, Nikolaus (1770-1851),
Schriftsteller, Kunstmaler, Zeichenlehrer, Professor ==> Erwähnung bei
"Mommsen"
geordnet, verzeichnet nach
Ablieferungsverzeichnis
Scriba, Heinrich Eduard:
Biographisch-literarisches Lexikon der Schriftsteller des Großherzogtums
Hessen im ersten Viertel des neunzehnten Jahrhunderts, Band 1, Darmstadt
1831
Goedeke, Karl: Grundriß zur Geschichte der deutschen
Dichtung aus den Quellen, 7. Buch, zweite Abteilung, S. 236-238
Gertrud Rösch: Müller, Nikolaus. In: Neue Deutsche Biographie (NDB).
Band 18, Duncker & Humblot, Berlin 1997, S. 460 f.
Form und Inhalt: Müller, Nikolaus
(1770-1851), Schriftsteller, Kunstmaler, Zeichenlehrer, Professor ==>
Erwähnung bei "Mommsen"
Der Bestand wurde von 2017
bis 2019 neu überarbeitet.
Die 2017 vorgefundene Ordnung
beruht weitgehend auf dem alten Ablieferungs- bzw. Archivalienverzeichnis
aus dem 20. Jahrhundert. Dort werden Inhalte des "Kastens 1" bzw. der
"Konvolute II bis XIV" aufgelistet. Es ist zu vermuten, dass dieses
Verzeichnis den Zustand des Nachlasses, wie er sich bei der Abgabe ins
Archiv darstellte, abbildet. Leider ist über den Zeitpunkt der Abgabe und
den Weg, wie der Nachlass ins Stadtarchiv kam, nichts mehr bekannt.
Im Laufe der Zeit oder schon direkt nach der Abgabe der Unterlagen
ins Archiv wurden die die Konvolute mit Aktenumschlägen versehen, die
auch Titel bzw. Schlagworte zu den enthaltenen Dokumenten aufwiesen.
Diese Titel findet man auch im alten Archiv- bzw. Abgabeverzeichnis (z.
B. Konv. 3 "Dramen") wieder. Da das alte Verzeichnis nicht mehr in allen
Belangen dem vorgefundenen Zustand entsprach, müssen in den letzten
Jahrzehnten undokumentierte Umordnungsarbeiten bzw. versehentliche
falsche Einordnungen von Unterlagen vorgekommen sein.
Das
Bündel VIII (Nr. 1-10) mit Mainzer Themen (Frauenlob, Maler Georg
Schneider, Künstler in Mainz, Mainzer Gemäldegalerie, Maler Kaspar
Schneider, Mainzisches), das im alten Verzeichnis aufgeführt wird, lässt
sich im realen Bestand nicht mehr wiederfinden. Der Verbleib der Stücke
lässt sich nicht klären. Das vorgefundene Bündel VIII enthält dagegen
Abhandlungen aus verschiedenen Gebieten, Philosophie, Kunst, Kultur,
Religion. Auch das Archivale "Gedichte, Anekdoten aus der Jugendzeit"
(auss Konvolut 5) lässt sich mit dem beschriebenen Inhalt so nicht mehr
auffinden. Die zwei Dramen von Eduard Müller (ohne Titel und "Mira") aus
Kasten 1 (Nr. 11) befinden sich inzwischen im Nachlass Eduard
Müller.
Im alten Verzeichnis nicht aufgeführt, jedoch im
Nachlass vorhanden, ist dagegen eine Version der Chronik des
Stephanstürmers von 1770 bis 1812.
Die vorgefundenen alten
Archivalienbündel wurden bei der Neuordnung 2017/18 aufgelöst, die alten
Bündelumschläge wurden dabei kassiert, da sie von schlechter
Papierqualität waren. Erkennbare Einheiten innerhalb der Bündel wurden so
belassen und mit dem alten Verzeichnis abgeglichen. Diese Einheiten
wurden jeweils in eine neue säurefreie Archivmappe gelegt und mit einer
fortlaufenden Nummer, der neuen Signatur, versehen. Die Mappen werden nun
in Archivkartons verwahrt.
Grundlage des neuen
Archivalientitels ist der Titel, der im alten Verzeichnis des
Stadtarchivs zu finden ist und der anhand der Überschriften bzw. anhand
von Stichworten in den Schriftstücken verifiziert wurde. Sofern die
Schriftstücke im alten Verzeichnis nicht dokumentiert oder nicht
aufzufinden waren, wurde ein neuer Titel gebildet, der sich an den
Überschriften oder an erkennbaren Stichworten innerhalb der Schriftstücke
orientiert. Die Handschrift von Nikolaus Müller ist sehr schwierig zu
lesen und auch inhaltlich sind die von Müller behandelten Themen oft
äußerst komplex und anspruchsvoll, so dass eine genauere Durchsicht und
fundiertere Bezeichnung der Archivalien einem Müller-Experten vorbehalten
bleibt.
Im Bestand sind mehrere Ordnungsmerkmale, die aus
verschiedenen Zeiträumen stammen, zu erkennen. Zum Beispiel sind Nummern
in roter Tinte auf Schriftstücken bzw. Umschlägen zu finden. Leider sind
die vorgefundenen alten Signaturen fragmentarisch und nicht durchgängig
vorhanden, so dass die alten Stukturen nicht in Gänze rekonstruiert
werden können. Vermutlich stellte Müller zu Lebzeiten schon eine erste
Ordnung seiner Schriftstücke her bzw. unternahm verschiedene
Ordnungsversuche. Diese sind an zeitgenössischen Umschlägen mit Titeln zu
erkennen.
Die Klassifikation orientiert sich an den ehemaligen
Konvoluten, die inhaltlich zusammengestellt waren. Einige nicht oder
falsch zugeordnete Schriftstücke wurden passenden Gliederungspunkten
zugewiesen.
Dezember 2019, Ramona Weisenberger
Zu
Nikolaus Müller (ausführliche Biographie in: Scriba,
Biographisch-literarisches Lexikon der Schriftsteller des Großherzogtums
Hessen im ersten Viertel des neunzehnten Jahrhunderts):
Nikolaus Müller wurde am 14. Mai 1770 als Sohn eines Kaufmanns in
Mainz geboren. Er führte ein bewegtes Leben. Schon in seiner Jugend
betätgte er sich als Schauspieler und Theaterdekorateur. Auch seine
ersten (veröffentlichten) Gedichte und Stücke schrieb er bereits in
seiner Schulzeit. Er besuchte das Mainzer Gymnasium, im Anschluss
studierte er Philosophie, wurde 1788 Baccalaureus und hörte danach noch
juristische und anatomische Vorlesungen. 1789 verließ er die Universität
und widmete sich der Malerei. As die Franzosen 1792 in Mainz einrückten,
wurde er ein Anhänger der neuen Ideen und ging 1793 nach Ende der Mainzer
Republik als französischer Soldat nach Paris. Dort widmete er sich
künstlerischen Arbeiten, die er 1794 neben literarischen in Straßburg
fortsetzte. 1798 kehrte er nach Mainz zurück und wurde 1802 Professor der
artistischen Ästhetik und Zeichenkunst am Lyceum, ab 1805 war er zudem
Konservator der städtischen Gemäldegalerie und 1814 wurde er Professor
der Zeichenkunst am neu organisierten Gymnasium. 1824 gründete er den
Mainzer Verein für Kunst und Literatur und 1825 eine Akademie für
Zeichnung nach dem Leben. 1844 war er eines der Gründungsmitglieder des
Mainzer Altertumsvereins. Nikolaus Müller war zweimal verheiratet. Die
erste Ehe mit Marianne, geb. Fachinger, aus der 4 Kinder erwuchsen, wurde
1826 geschieden. 1837 heiratete er Anna Maria Achenbach. Sein Sohn Eduard
heiratete 1839 die Nichte und Zieh-Tochter von Anna Maria Achenbach, die
Malerin Rosa Achenbach. Nikolaus Müller starb am 14. Juni 1851.
Scriba, Heinrich Eduard: Biographisch-literarisches Lexikon der
Schriftsteller des Großherzogtums Hessen im ersten Viertel des
neunzehnten Jahrhunderts, Band 1, Darmstadt 1831
Goedeke,
Karl: Grundriß zur Geschichte der deutschen Dichtung aus den Quellen, 7.
Buch, zweite Abteilung, S. 236-238
Gertrud Rösch: Müller,
Nikolaus. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 18, Duncker &
Humblot, Berlin 1997, S. 460 f.
- Bestandssignatur
-
NL Müller, Nik.
- Umfang
-
1,5 lfm.
- Kontext
-
Bestände des Stadtarchivs Mainz >> Nachlässe >> Nachlässe, alphabetisch geordnet
- Indexbegriff Person
-
Müller, Nikolaus ; Schneider, Hermann Kaspar
- Bestandslaufzeit
-
1770 - 1851
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
23.05.2025, 08:02 MESZ
Datenpartner
Stadtarchiv Mainz. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1770 - 1851