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Familienarchiv Zwehl (Bestand)

Vorwort: Geschichte und Formierung des Bestandes Das Familienarchiv Zwehl in der vorliegenden Form setzt sich aus zwei Abgaben zusammen: Die ältere Abgabe der Familie von Zwehl von 1929 wurde ursprünglich in der Abt. I des Bayerischen Hauptstaatsarchivs verwahrt (Repertorium des Bestandes in: FA Zwehl 392) und wurde zuständigkeitshalber 2016 an die Abt. V Nachlässe und Sammlungen abgegeben. Die jüngere Abgabe der Familie von Zwehl wurde von Ella Dunkley, geb. von Zwehl, 2008 als Schenkung an das Bayerische Hauptstaatsarchiv übergeben. Beide Abgaben wurden bei einer Strukturierung und Verzeichnung 2016 zum Bestand "Familienarchiv Zwehl" zusammengeführt. ein Archivale (Altsignatur: FA Zwehl 26) wurde 2005 an das Staatsarchiv Würzburg abgegeben. Der Bestand gliedert sich in zwei Teile. Der erste Teil umfasst Archivalien zu einzelnen Familienmitgliedern in der Reihenfolge ihrer Geburt. Dabei ist zu beachten, das die Familienmitglieder nicht als Provenienzbildner aufgefasst werden dürfen, sondern dass unter den entsprechenden Gliederungspunkten die einschlägig personenbezogenen Archivalien aller Gattungen (z.B. Urkunden, Amtsbücher, Akten, Fotos) versammelt sind. Der zweite Teil gliedert sich nach sachthematischen Gesichtspunkten. Hier sind v.a. solche Archivalien zu finden, die mehrere Familienmitglieder betreffen, aber auch Unterlagen zu Immobilien und Besitzstand der Familie. Familiengeschichte und Inhalt des Bestandes Die im Bestand dokumentierte Familiengeschichte beginnt mit Johann von Zwehl (1580-1652), erster Landschreiber des Eichsfelds und Stadtschultheiß in Heiligenstadt (Lkr. Eichsfeld, Thüringen), der 1633 durch Kaiser Ferdinand II. in den Adelsstand erhoben wurde. Die Familie war in erster Linie im Eichsfeld begütert. Den Besitzschwerpunkt bildete Heiligenstadt, wo die Familie von Zwehl mehrere Freihäuser sowie die Papier- und Leinemühle besaß. Die Vermögens- und Besitzverwaltung dieser Güter ist im Bestand sehr gut mit Akten und Originalsiegelurkunden überliefert. Die Familie teilte sich im 18. Jahrhundert in drei Linien. Carl Herwig von Zwehl (1737-1816) wurde der Stammvater der katholisch-bayerischen Linie, die im vorliegenden Bestand dokumentiert ist. Aus ihr ging auch der bayerische Innenminister und Regierungspräsident von Oberfranken Theodor von Zwehl (1800-1875) hervor, dessen persönliche Dokumente, Korrespondenzen (u.a. mit Justus Liebig), Handakten aus seiner Dienstzeit und diverse Fotografien die behördliche Überlieferung seiner Diensttätigkeit ergänzen. Gewissen historische Bedeutung erlangten auch der General der Infanterie Theodor von Zwehl (1849-1915), der Jurist und Dramatiker Hans Fritz von Zwehl (1883-1966) oder der Chemiker Gustav von Zwehl (1899-1979), der mit Elisabeth Pschorr (1900-1994) verheiratet war. Der Bestand umfasst neben der urkundenmäßigen Überlieferung und persönlichen Dokumenten insbesondere auch eine große Anzahl an Fotografien. Besonders was die Fotoüberlieferung anbelangt, ist das Familienarchiv Zwehl nicht nur für Forschungen zur Familie von Zwehl relevant, sondern auch zu den eingeheirateten Familien Lenk von Wolfsberg und von Polzer. Daneben finden sich darin Unterlagen zur Erforschung der Familiengeschichte, um die sich verschiedene Generationen bemüht haben. Des Weiteren enthält das Familienarchiv Orden und Medaillen, einige Originalgemälde sowie Publikationen, z.T. mit Exlibris oder Widmungen. Ein großer Teil des Bestandes wurde vor der Angabe von Ella Dunkley digitalisiert; die Digitalisate wurden auf DVD gespeichert und können unter FA Zwehl 382 und FA Zwehl 384 bestellt werden. Insgesamt umfasst der Bestand 485 Archivalieneinheiten und rund sechs laufende Regalmeter. München, Februar 2016 Lina Hörl, Daniela Kraus, Teresa Massinger, Andreas Schmidt, Susanne Wanninger, Alexander Wolz Literaturhinweise Karl Joseph von Zwehl: Urkundenbuch der Familie von Zwehl nebst Kunstbeilagen, Textbildern, Stammbäumen und einem Anhang, enthaltend Beiträge zu einer Familiengeschichte, Bremen 1898 (abgekürzt UB Zwehl). Hans Karl von Zwehl: Zwischen Natur und Kultur. Die Autobiographie eines Diplomaten und Malers. Hrsg. v. Ella Dunkley, Wadhurst 1992. Michael Stephan: Theodor von Zwehl (1864-1868), in: Stefan Nöth und Klaus Rupprecht (Hg.): Die Präsidenten. 200 Jahre Regierung von Oberfranken in Bayreuth, Bamberg 2010, S. 234-247.

Bestandssignatur
FA Zwehl
Umfang
485
Sprache der Unterlagen
ger

Kontext
Bayerisches Hauptstaatsarchiv (Archivtektonik) >> Beständetektonik des Bayerischen Hauptstaatsarchivs >> 5 Abteilung V: Nachlässe und Sammlungen >> 5.1 Nachlässe und Familienarchive >> 5.1.1 Familienarchive

Provenienz
Familienarchiv Zwehl
Vorprovenienz
N.N.
Bestandslaufzeit
1600-2008

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Letzte Aktualisierung
03.04.2025, 11:04 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand
  • Akten

Beteiligte

  • Familienarchiv Zwehl
  • N.N.

Entstanden

  • 1600-2008

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