Bestand

Selekt des Nürnberger Patriziats (Bestand)

Angesichts der Aufgaben und Bestrebungen der Kaiserlichen Subdelegationskommission war das Nürnberger Patriziat ab 1797 bestrebt, seine eigenen Interessen zu wahren. Ihm ging es um die Kapitalien, die die patrizischen Familien und ihre Stiftungen der Stadt geliehen hatten, um die Verhinderung eventueller Benachteiligungen bei der Einführung eines neuen Steuersatzes und um ihre eigenherrschaftlichen Rechte sowie die Jurisdiktion. Den Anstoß zur Errichtung des Selekts des Nürnberger Patriziats gab der Assessor am Stadt- und Ehegericht Christoph Wilhelm Friedrich Stromer v. Reichenbach (1737-1805). Ihm schwebte zunächst eine rein juristische Vertretung in Form eines Patrons des Patriziats vor, wofür sich aber keine geeignete Person fand. Deshalb entschloss man sich 1799, drei besonders rechtskundige Patrizier (außer Stromer waren dies der Losungsrat Johann Christoph Sigmund Kreß v. Kressenstein und der Pfleger des Landalmosenamts Martin Carl Wilhelm v. Woelckern) per Urkunde als Interessenvertreter zu benennen, womit der Selekt des Nürnberger Patriziats ins Leben gerufen war. 1800 wurde mit Christoph Karl Sigmund v. Holzschuher (1777-1861) auch der erste Patron des Selekts benannt. Stimmberechtigt im Selekt des Nürnberger Patriziats waren alle männlichen Angehörigen des Patriziats, die entweder 24 Jahre alt oder verheiratet waren oder ein Amt bekleideten. Seit 1803 bestand er aus sieben gewählten Mitgliedern, 1806 wurde die Anzahl wieder auf drei reduziert. Von Anfang an vertrat der Selekt v.a. das Anliegen der patrizischen Familienstiftungen gegenüber der Subdelegationskommission, ein Anliegen, das sich im Kampf gegen die Bestimmungen des bayerischen Fideikommißedikts von 1808 fortsetzte und seitdem ausschließlich auf die Familienstiftungen ausgerichtet blieb. Der Selekt des Nürnberger Patriziats hat die Umbrüche von 1918 und 1945 überdauert und besteht bis heute als Vereinigung der patrizischen Familien Nürnbergs. (Michael Diefenbacher, in: Stadtlexikon Nürnberg, S. 973)Der vorliegende Bestand wurde dem StadtAN am 6.10.1962 als Dauerleihgabe übergeben.

Bestandssignatur
E 23
Umfang
lfd. Meter: 1,50
Sprache der Unterlagen
Deutsch

Kontext
Stadtarchiv Nürnberg (Archivtektonik) >> Stadtarchiv Nürnberg >> Bestandsgruppe E: Dokumentationsgut privater Provenienz >> E 23 - Selekt des Nürnberger Patriziats

Indexbegriff Sache
Patriziat, Selekt des Nürnberger (Bestand)
Selekt des Nürnberger Patriziats (Bestand)
Vereinigung der patrizischen Familien Nürnbergs

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Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
05.06.2025, 11:18 MESZ

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