Münze

Groschen von Domkapitel und Stadt

Die Wirren des Dreißigjährigen Krieges verschonten auch Halberstadt nicht. Die Stadt wurde von beiden Parteien mehrfach besetzt und belagert, geplündert, terrorisiert, verwüstet und ausgehungert sowie immer wieder zu hohen Kriegskontributionen gezwungen. Während dieser Schreckenszeit wechselten auch wiederkehrend die Konfessionen des Bistums, der Kleriker und der Stadt. Die protestantischen Bischöfe des Bistums verfügten weiterhin nicht über das Münzprivileg und ließen keine Münzen in Halberstadt schlagen. 1648 ging das Bistum als weltliches Fürstentum in brandenburgischen Besitz über. Nach der langen Prägepause in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts entstehen auch sogenannte Gemeinschaftsmünzen, also gemeinsame Prägungen von Stadt und Domkapitel. Die Münzen tragen jeweils auf einer Seite das Stiftswappen des Domkapitels und das Stadtwappen des Halberstädter Magistrates. Im kurzen Zeitraum 1622-1623 werden Groschen, Körtlinge und Dreier in dieser Art ausgemünzt. Dieser Groschen zeigt auf der Vorderseite das im unten und oben durchbrochenen Reif stehende behelmte Stiftswappen. Auf der Rückseite ist der Reichsapfel mit der Wertzahl Z4 sowie dem Lilienkreuz dargestellt, darunter befindet sich das unbehelmte Stadtwappen mit punktiertem ersten Feld. (C. Heinevetter)

Standort
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Domschatz und Dom St. Stephanus und St. Sixtus zu Halberstadt
Sammlung
Münzen
Inventarnummer
ds595-176
Maße
Gewicht: 1,4 g, Durchmesser: 22,79 mm
Material/Technik
Silber, geprägt
Inschrift/Beschriftung
Vorderseite:MO NO - HALBE 16 - 22 Rückseite: FERD II - D G RO IM.

Verwandtes Objekt und Literatur
Besser, Rolf/Brämer, Hermann/Bürger, Volker, 2001: Halberstadt. Münzen und Medaillen. Im Spiegel der Geschichte., Magdeburg, Seite 106f.
Mülverstedt, George Adalbert von, 1869: Die Münzen der Stadt Halberstadt. Mit einigen Notizen über das ältere Halberstädtische Münzwesen., in: Zeitschrift des Harz-Vereins für Geschichte und Altertumskunde, Quedlinburg, Seite 11?, Katalog Nr. 116
Tornau, Otto, 1929: Halberstädter Münzen der neueren Zeit, Halberstadt, Seite 12
Zepernick, Karl Friedrich, 1848: Die Münzen und Medaillen der ehemaligen Capitel und Sedisvacanzen bei den Cathedralen und Kirchen der Deutschen Erz-, Hoch- und unmittelbaren Reichs-Stifter., Halle, Seite 130, Katalog Nr. 117?

Bezug (was)
Wappen
Numismatik
Reichsapfel
Wappenschild
Lilienkreuz

Ereignis
Auftrag
(wer)
Magistrat der Stadt Halberstadt
(wo)
Halberstädter Diözese
(wann)
1622
(Beschreibung)
Beauftragt

Ereignis
Auftrag
(wer)
Domkapitel Halberstadt
(wo)
Halberstädter Diözese
(wann)
1622
(Beschreibung)
Beauftragt

Rechteinformation
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Domschatz und Dom St. Stephanus und St. Sixtus zu Halberstadt
Letzte Aktualisierung
17.05.2024, 11:25 MESZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Münze

Beteiligte

  • Magistrat der Stadt Halberstadt
  • Domkapitel Halberstadt

Entstanden

  • 1622

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