Münze

Münze, Kippertaler (= 120 Kreuzer), 1622

Vorderseite: MONETA NOVA - BAVARICA - Im Innenkreis vierfeldiger, ovaler Wappenschild mit Herzogshut und Vließkette. Außen Schriftkreis zwischen Linienkreis und Perlkreis.
Rückseite: SIT NOMEN DNI BENEDTM - Im doppelten Innenkreis frontal sitzender Löwe, eine verzierte (heraldische) Krücke mit der Wertzahl 120 in querovaler Kartusche haltend, unten seitlich Jahreszahl. Außen Schriftkreis im Perlkreis.
Erläuterungen: Herzog Maximilian I. von Bayern übernahm die Herrschaft nach der Abdankung seines Vaters Wilhelms V. des Frommen 1597. Dabei übernahm er einen enormen Schuldenberg, den er durch Reformen des Wirtschaftslebens im Herzogtum und Steigerung der Einnahmen abtragen konnte. Während des Dreißigjährigen Kriegs stand Maximilian immer auf der kaiserlich katholischen Seite. Im Jahr 1623 konnte er vom Kaiser sogar die erbliche Belehnung mit der Kurwürde erreichen. Dieses Recht einer der sieben Kurfürsten zu sein, die den König wählen dürfen, hatte vorher Friedrich V. von der Pfalz, aus einer wittelsbachischen Nebenlinie, inne. Auch in den Verhandlungen zum Westfälischen Frieden von 1648 konnte Maximilian die Kurfürstenwürde für Bayern bewahren. Die vorliegende Münze ist ein Kippertaler aus der sogenannten Kipper- und Wipperzeit, einer Zeit großer und rapider Geldentwertung von 1619 bis 1622. In diesen drei Jahren wurde nahezu in allen Territorien des Reiches der Silbergehalt der Münzen immer weiter reduziert, bis die Verhältnisse im Jahr 1622 wirtschaflich kaum noch tragbar waren. Erst eine einschneidende Münzreform konnte die Inflation 1623 stoppen.
Authentizität: Original

Münze, Kippertaler (= 120 Kreuzer), 1622 | Fotograf*in: Nicolai Kästner

Namensnennung - Nicht kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International

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Originaltitel
Kippertaler zu 120 Kreuzern Herzog Maximilians I. von Bayern
Alternativer Titel
Kippertaler (= 120 Kreuzer), 1622 Bayern Maximilian I., Bayern, Kurfürst
Standort
Staatliche Münzsammlung München
Inventarnummer
6-04084
Maße
Durchmesser: 41,8 mm Gewicht: 25,09 g Stempelstellung: 12 h
Material/Technik
Silber; geprägt

Verwandtes Objekt und Literatur
Literatur zum Stück: Dietrich O. A. Klose, Neuzeit - Geldgeschichte. In: Michael G. L. Herrmann, Leonard Königer, Dietrich O. A. Klose, Valeria Selke, Vom Regenbogenschüsselchen zum Euro. Geldgeschichte des Landkreises Garmisch-Partenkirchen, München 2014, S. 87-160. Seite/Nr.: 97
Standardzitierwerk: J. P. Beierlein, „Die Medaillen und Münzen des Gesammthauses Wittelsbach“. Straub, München, 1897. Seite/Nr.: 841 Witt. Seite/Nr.: 841
Standardzitierwerk: W. Hahn und Hahn-Zelleke, A., „Die Münzen der baierischen Herzöge und Kurfürsten 1506 - 1806 : [mit Typenkatalog und Bewertungen]“. Money-Trend-Verl., Wien, 2007. Seite/Nr.: 78 Hahn / Hahn-Zelleke Seite/Nr.: 78

Klassifikation
Taler (120 Kreuzer) (Spezialklassifikation: Nominalangabe)
Original (Spezialklassifikation: Authentizität)
Bezug (was)
Taler

Ereignis
Auftrag
(wer)
Ereignis
Herstellung
(wer)
Bayern (Münzstand)
(wo)
Bayern (Land)
München (Münzstätte)
(wann)
1622

Geliefert über
Letzte Aktualisierung
09.08.2024, 09:29 MESZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Münze

Beteiligte

Entstanden

  • 1622

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