Artikel

Die Messung bankbetrieblicher Risikokosten unter Berücksichtigung von Risikoverbundeffekten

Die Messung bankbetrieblicher Risikokosten unter Berücksichtigung von Risikoverbundeffekten Der vorliegende Beitrag zielte auf die Quantifizierung der aus den bankbetrieblichen Risiken hervorgehenden, ertragsmäßigen Konsequenzen ab. Um die Erfolgswirkungen systematisch ableiten zu können, wurden dabei zunächst die Risikoarten isoliert betrachtet. Das Ausfallrisiko konnte in Abhängigkeit von den Kapital- und Zinsausfallraten und das Zinsänderungsrisiko unter Beachtung des Elastizitätsungleichgewichts und der erwarteten Zinsniveauveränderung quantifiziert werden. Die Messung des Kursänderungsrisikos erfolgte daneben im Hinblick auf die währungsbezogenen Überhänge und die Devisenkursanpassungen. Nach der isolierten Messung wurden die Risikoarten zusammenfassend analysiert. Es wurde untersucht, welche Konsequenzen mit dem gemeinsamen Auftreten der verschiedenen Risiken verbunden sind. Dabei stellte sich heraus, daß die Summe der isoliert quantifizierten Erfolgsrisiken nicht mit dem effektiven Gesamtrisiko übereinstimmt. Es konnten vielmehr aus dem gleichzeitigen Auftreten der Risiken hervorgehende Verbundeffekte identifiziert werden. Bei der Zusammenfassung des Ausfallund des Zinsänderungsrisikos resultieren sie daraus, daß auch die Zinsänderung dem Ausfallrisiko unterliegt. Innerhalb des Ausfall- und des Kursänderungsrisikos entstehen Verbundeffekte aus der nicht doppelt zu erfassenden Abschreibung (bei einer Aufwertung). In bezug auf das Zins- und das Kursänderungsrisiko gehen sie aus den Kursrisiken der Zinsänderungen hervor. Obwohl rein abbildungstechnisch die Verbundeffekte jeweils jeder Risikoart zugeordnet werden können, zeigte sich unter Steuerungsaspekten darüber hinaus, daß die mit Engagements in Inlandswährung verbundenen Interdependenzen sinnvollerweise dem Zinsänderungsrisiko und die aus Fremdwährungsgeschäften hervorgehenden Verbundeffekte dem Kursänderungsrisiko zugeordnet werden sollten. Zur Steuerung des Zinsänderungsrisikos ist daher eine Orientierung an den effektiven Zinselastizitäten, zur Steuerung des Kursänderungsrisikos eine Ausrichtung auf die tatsächlich abzusichernden Beträge erforderlich.

Sprache
Deutsch

Erschienen in
Journal: Kredit und Kapital ; ISSN: 0023-4591 ; Volume: 20 ; Year: 1987 ; Issue: 4 ; Pages: 522-558

Klassifikation
Wirtschaft

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Hölscher, Reinhold
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Duncker & Humblot
(wo)
Berlin
(wann)
1987

DOI
doi:10.3790/ccm.20.4.522
Letzte Aktualisierung
10.03.2025, 11:42 MEZ

Datenpartner

Dieses Objekt wird bereitgestellt von:
ZBW - Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.

Objekttyp

  • Artikel

Beteiligte

  • Hölscher, Reinhold
  • Duncker & Humblot

Entstanden

  • 1987

Ähnliche Objekte (12)