Verrat

Abstract: Als Verrat wird eine aktive Handlung eines oder mehrerer Akteure dann bezeichnet, wenn eine Gemeinschaft die entsprechende Handlung entweder moralisch als Vertrauensmissbrauch interpretiert oder als Treuebruch normiert hat. Als soziokulturelles Zuschreibungsphänomen markiert Verrat folglich nicht nur die Grenzen des Norm- und Wertgefüges einer Gemeinschaft, sondern auch die Zugehörigkeit zu dieser Gemeinschaft selbst. Damit tritt die Figur des Verräters in jenes Feld der Erinnerung an heroische Figuren, Märtyrer, Opfer und Schurken ein, in welchem sich diese in ständigen Aushandlungsprozessen und Konkurrenzbeziehungen befinden. Entsprechend bildet die Figur des Verräters nicht nur eine Spielart der Negation des Heroischen; vielmehr birgt der Vorwurf des Verrats auch ein kaum zu unterschätzendes Potenzial zur Dekonstruktion heroischer Figuren

Location
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
Extent
Online-Ressource
Edition
1.0, zuletzt bearbeitet am 6. März 2020
Language
Deutsch

Classification
Geschichte Europas
Keyword
Pétain, Philippe
Verrat
Erster Weltkrieg
Moderator
Erinnerung
Kollektives Gedächtnis
Familienkonflikt
Heldenverehrung
Verrat
Vertrauen
Treue
Held
Heroisierung
Kollektives Gedächtnis
Gemeinschaft
Spion
Whistleblowing
Erster Weltkrieg
Dolchstoßlegende
Madrid
Deutschland

Event
Veröffentlichung
(where)
Freiburg
(who)
Universität
(when)
2020
Creator

DOI
10.6094/heroicum/vd1.0.20200306
URN
urn:nbn:de:bsz:25-freidok-1550335
Rights
Der Zugriff auf das Objekt ist unbeschränkt möglich.
Last update
14.08.2025, 11:00 AM CEST

Data provider

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Time of origin

  • 2020

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