Bestand
Nachlass Karl Fraaß, Verleger (1900-1962) (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Karl Fraaß (1900-1962) war nach Friseurlehre als Elektromonteur tätig, kam während des Ersten Weltkriegs in Stuttgart zur Spartakusbewegung, nahm an der Novemberrevolution 1918 teil und trat der KPD bei, der er bis 1933 angehörte. 1933 emigrierte er in die Schweiz (Basel), wo er für die Universum-Bücherei arbeitete, und nach Frankreich. 1940 kehrte er nach Deutschland zurück und war an der Ostfront für die Organisation Todt im Einsatz. 1944 wurde er unabkömmlich (u.k.) gestellt, um bei der Elektrofirma Ziegler in Stuttgart arbeiten zu können. 1946 gründete Fraaß in Stuttgart den Verlag Karl M. Behrendt und die Stuttgarter Büchergilde. Der Verlag wurde nach Fraaß' Tod aufgelöst, und die Stuttgarter Büchergilde vom Bertelsmann Verlag übernommen.
Inhalt und Bewertung
Der 1981 eingekommene Bestand enthält Tagebücher 1918-1922, 1924, 1929-1940, Fotos und sonstige persönliche Unterlagen.
Im Jahre 2020 schenkte Herr Peter Fraaß weiteres Material aus dem Nachlass seines Vaters (siehe Zugangs-Buch Nr. 2020/055). Dabei handelt es sich um Fotos, von dem Verlag Karl M. Behrendt und von der Stuttgarter Büchergilde herausgegebene Bücher, künstlerische Entwürfe zu den Schutzumschlägen der Bücher, Material über Karl Fraaß und andere Mitglieder der Familie Fraaß, gelaufene Postkarten an Fraaß. Die 2020 eingekommenen Archivalien bilden die Büschel 15 bis 88 des vorliegenden Bestandes.
Bei der Erschließung des Nachlasses Karl Fraaß 2022 wurden aus den Büscheln 1 bis 14 einzelne Dokumente entnommen und den Büschelnummern 89 bis 103 zugewiesen.
1. Biographie: Karl Max Fraaß (vereinzelt auch Fraass) wurde am 28. August 1900 als Sohn des Schlossers Andreas Fraaß (gest. 1935) und der Rosa Fraaß, geb. Hohloch, (gest. 1937) in Wannweil (Landkreis Reutlingen) geboren. Karl Fraaß benutzte zuweilen seinen zweiten Vornamen Max, teilweise ausgeschrieben, teils auch mit dem Anfangsbuchstaben M. abgekürzt. So hieß etwa der von ihm nach dem Zweiten Weltkrieg in Stuttgart gegründete Verlag Behrendt Karl M. Fraaß. In den Beschreibungen der Unterlagen im Findmittel und hier in der Einleitung des Bestandes PL 7 wird aber in der Regel nur der erste Vorname Karl, der eigentliche Rufname Fraaß`, genannt. Der Nachname des Nachlassers wird prinzipiell Fraaß geschrieben, wie in seinem Reisepass angegeben. Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte Karl Fraaß ab 1915 eine Lehre als Friseur bei Koelble und Brunotte, dem Hoffriseur des württembergischen Königs in Stuttgart. In dem Beruf eines Friseurs hat Fraaß aber offensichtlich nicht die Erfüllung gefunden, denn er besuchte als Gasthörer Vorlesungen im Fach Elektrotechnik an der Technischen Hochschule Stuttgart. Danach arbeitete er bei der Stuttgarter Firma Elektro Ziegler als Elektrotechniker. Dort war er v. a. mit der Umrüstung von Mühlen auf Elektromotor betraut. Im Jahre 1918 entging Karl Fraaß dem Kriegsdienst aufgrund eines Schreibfehlers, den Ausführungen seines Sohnes in Büschel 41 des vorliegenden Bestandes zufolge: Gegen Ende des Ersten Weltkrieges sollte Fraaß noch eingezogen werden und musste sich deswegen in der Moltke-Kaserne in Stuttgart melden. Auf dem Kasernenhof wurden seinerzeit alle Namen der Wehrpflichtigen vorgelesen. Als am Schluss nur noch Karl Fraaß übrig war, fragte ihn der Feldwebel, wie er denn heiße. Daraufhin nannte Fraaß seinen Namen. Der Feldwebel entgegnete ihm, auf seiner Liste stehe kein Mann namens Fraaß, nur ein Herr Fraab. Daher könne er nach Hause gehen. Während der Novemberrevolution 1918 wurde Karl Fraaß Mitglied der Spartakisten und ließ sich auch in deren Uniform fotografieren (Foto in PL 7 Bü 49). Als Spartakist nahm er an der Revolution 1918 in Stuttgart teil und wurde dabei Zeuge, wie einzelne Revolutionäre am 9. November 1918 in das Wilhelmspalais in Stuttgart, die damalige Residenz des letzten württembergischen Königs Wilhelm II. und das heutige Stadtpalais und Stadtmuseum von Stuttgart, eindrangen und das dortige Wachpersonal aufforderten, anstelle des Banners des württembergischen Königshauses die rote Fahne zu hissen. Über diese Ereignisse und über die Zeit der Revolution hat Fraaß Tagebuchaufzeichnungen hinterlassen, welche sicherlich die interessanteste und bedeutendste Quelle in diesem Bestand darstellen (PL 7 Bü 1). Nach der Revolution wurde Fraaß Mitglied der KPD, die Ende 1918 aus dem Zusammenschluss des Spartakusbundes mit anderen linken Gruppierungen entstanden war. In dieser Eigenschaft reiste er auch mehrmals, unter anderem im Jahre 1931, in die Sowjetunion. Karl Fraaß lernte auch den führenden kommunistischen Politiker und Theoretiker Leo Trotzki kennen, wie das Foto in Büschel 12 beweist. Es zeigt Trotzki zusammen mit Karl Fraaß und anderen namentlich nicht identifizierten Personen, die an einem Tisch sitzen und miteinander diskutieren. Allerdings ist dieses Foto wohl nicht in der Sowjetunion entstanden, da Trotzki bereits in den 1920er Jahren bei Stalin in Ungnade fiel und daher 1929 die Sowjetunion verlassen musste. Wahrscheinlich fand die Begegnung während Trotzkis Exil statt. Nach der sog. Machtergreifung der Nationalsozialisten verließ Fraaß am 11. März 1933 Deutschland und emigrierte zunächst in die Schweiz. Mit der Emigration wollte Fraaß einer drohenden Verfolgung als Kommunist durch die Nationalsozialisten entgehen. Später begab er sich nach Frankreich, wo er in Belfort lebte, ohne allerdings eine Arbeitserlaubnis zu bekommen (Schreiben des Karl Fraaß vom 26. März 1958 in PL 7 Bü 9). Fraaß ging wieder in die Schweiz zurück, wo er für die Universum Buchgemeinschaft bzw. Universum Bücherei, einem 1936 in der Schweiz gegründeten linksorientierten Buchverlag, der dem kommunistischen Verleger Willi Münzenberg nahestand, im Inkasso-Bereich arbeitete. Münzenberg hatte sich aufgrund der sogenannten politischen Säuberungen Stalins in der Sowjetunion 1936 bis 1937 von der Kommunistischen Internationale (Komintern) losgesagt und geriet deswegen innerhalb der KPD unter Druck. Im März 1939 trat Münzenberg aus der KPD aus. Betrachtet man die Zugehörigkeit des Karl Fraaß zur Kommunistischen Partei und seine dadurch begründete Emigration 1933 in die Schweiz und nach Frankreich, verwundert einem völlig sein Eintrag vom 12. Februar 1940 in Band 6 seines Tagebuches bzw. in Büschel 6 dieses Bestandes: "Der neue Krieg, der als eine Fortsetzung des [Ersten] Weltkriegs anzusprechen ist, überraschte uns nicht. Dieser Krieg von 1939, in dem Deutschland u[nd] England um die Entscheidung ringen, findet uns nicht auf der falschen u[nd] hoffnungslosen Seite, er findet uns da, wo alle Menschen stehen sollten, die für einen wahren Fortschritt stehen sollten, auf der Seite Deutschlands." Wie ist diese Aussage des Karl Fraaß zu erklären, die seiner bisherigen politischen Überzeugung völlig widerspricht? Es ist offensichtlich, dass Fraaß in den 1930er Jahren sich innerlich vom Stalinismus und Kommunismus zunehmend distanzierte und schließlich lossagte. Die Tagebucheinträge des Karl Fraaß geben über den Prozess der Distanzierung und schließlich der völligen Abkehr vom Kommunismus leider nur ganz vereinzelt und verschlüsselt Auskunft. Auch nahm Fraaß in dem Zeitraum 1936 bis 1940 nur noch sporadisch Einträge vor. Vielleicht hatte er Angst, dass sein Tagebuch in falsche Hände geraten und ihn damit ans Messer liefern könnte. In den wenigen Tagebucheinträgen dieser Zeit ist aber immer wieder von der Universum Buchgemeinschaft bzw. Bücherei (U.B.) und von Fraaß` Einsatz für diesen Verlag die Rede. Sehr auffallend ist eine starke Verbitterung und Wut des Karl Fraaß, die in seinen Einträgen der Jahre 1938 und 1939 zum Ausdruck kommen. So schreibt er etwa in dem o.g. Tagebuch in Büschel 6 am 15. August 1938 von den finanziellen Problemen der Universum Bücherei und von Geld, das ihm vorenthalten werde. In den Einträgen dieser Zeit gebraucht er auch immer wieder die Worte "Feinde" und "Verfolgung" gegen ihn und "Verrat", ohne dass die näheren Hintergründe ersichtlich sind. Fraaß vermeidet auch die Nennung von Namen. Er kürzt diese mit den Anfangsbuchstaben ab oder nennt Kosenamen bzw. Vornamen, die leider keinen Personen zugeordnet werden können. In dem bereits erwähnten Eintrag vom 12. Februar 1940 schreibt er außerdem: "Menschen, die uns als Freunde galten, hatten [in] unseren Schweren Tage[n] aus der U[niversums]-B[uchgemeinschaft]-Zeit an unsrer Seite, aus Mitleid und nicht aus in[n]erer Kampfentschlossenheit gegen das Unrecht mitgemacht. Sie vielen (sic!) ab und verrieten uns noch dazu. Es blieben aber Menschen um uns, welche, wie es sich heute erst klar zeigt, zu uns standen, weil auch sie von dem Gift loskommen wollten, das sie ebenfalls zu töten versuchte. So standen wir nie allein." Eine genaue Einordung dieser Tagebucheinträge und Konflikte, von denen Fraaß spricht, ist ohne eine umfangreiche Kenntnis der Verlagsgeschichte der Universum Buchgemeinschaft bzw. Bücherei und der Anhänger der Kommunisten im Exil nicht möglich. Fest steht jedoch, dass es innerhalb der Universum Buchgemeinschaft Streitigkeiten gab, in die Karl Fraaß und seine spätere Ehefrau Olga Fraaß, geb. Trefzer, verwickelt waren. Der Eintrag ist wohl auch so zu interpretieren, dass es außer Karl Fraaß und seiner späteren Ehefrau Olga Fraaß, geb. Trefzer, noch weitere Personen in seinem Umkreis gab, die sich von dem Gift, möglicherweise des Stalinismus, losgesagt haben. Darauf deutet wohl die Formulierung "Es blieben aber Menschen um uns, welche, wie es sich heute erst klar zeigt, zu uns standen, weil auch sie von dem Gift [des Stalinismus und Kommunismus] loskommen wollten", hin. Neben diesen doch sehr verschlüsselten Tagebucheinträgen gibt es noch weitere Indizien dafür, dass sich Karl Fraaß vom Stalinismus, von der Kommunistischen Internationale (Komintern) und damit von der offiziellen Linie der KPD entfernt hat. Dazu gehören der bereits genannte Kontakt zu Leo Trotzki und Fraaß' Arbeit für die Universum Buchgemeinschaft bzw. Bücherei, die ja dem ebenfalls "vom Stalinismus abgefallenen" Willi Münzenberg nahestand. Für viele Kommunisten in dieser Zeit führten die von Stalin 1936 und 1937 vorgenommenen sogenannten politischen Säuberungen und die Schauprozesse in Moskau zu einer Distanzierung oder völligen Abkehr vom Stalinismus und auch vom Kommunismus. Prominente Beispiele für Intellektuelle, die sich aufgrund der sogenannten Säuberungen vom Kommunismus abwandten, sind etwa der Schriftsteller Arthur Koestler, von dem Fraaß in der Zeit nach 1945 ein Buch in seinem Verlag veröffentlichte, Margarete Buber-Neumann und George Orwell. Auch die Eindrücke, die Fraaß auf seiner Reise in die Sowjetunion 1931 sammeln konnte, haben wohl zur Abkehr vom Kommunismus beigetragen. Im Oktober 1940 verließ Fraaß die Schweiz und kehrte nach Deutschland zurück. Dem o.g. Brief vom 26. März 1958 zufolge wurde Fraaß von den Schweizer Behörden gezwungen, das Land zu verlassen, weil er keine Aufenthaltserlaubnis hatte. Bei seiner Rückkehr wurde er von der Gestapo in Stuttgart verhört. Fraaß erschien wohl den Behörden in Deutschland als verdächtig, da er einst Mitglied und Anhänger der KPD war. Andererseits entging er jedoch einer Verhaftung. In einem in der "Vaihinger Kreiszeitung" veröffentlichten Artikel über Karl Fraaß (in Büschel 39) erklärt sein Sohn Peter Fraaß, dass sein Vater einst bei einer Saalschlacht zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten einem SS-Mann das Leben gerettet habe. Möglicherweise habe sich dieser SS-Mann als Dank für Karl Fraaß während des Verhörs eingesetzt. Nähere Informationen dazu sind in dem Nachlass nicht zu erwarten. In Stuttgart arbeitete Fraaß zunächst bei der Firma Elektro Ziegler, wo er bereits in den 1920er Jahren tätig war. Am 1. März 1942 wurde Fraaß zum Baustab Speer der Organisation Todt eingezogen und in der heutigen Ukraine und im heutigen Russland eingesetzt. Auf Betreiben der Firma Elektro Ziegler wurde Fraaß am 9. März 1944 aus der Organisation Todt entlassen und unabkömmlich (U.K.) gestellt. Fraaß nahm daraufhin seine Tätigkeit bei der Elektro-Firma Ziegler wieder auf und arbeitete dort bis zum 22. März 1946. Im Juli 1945 erlitt Karl Fraaß angeblich bei einem Unfall eine schwere Kopfverletzung, durch die er von Juli 1945 bis März 1946 arbeitsunfähig war. Anderen vertraulichen Äußerungen des Karl Fraaß gegenüber Familienangehörigen zufolge wurde er von einem Bekannten, der wie er ebenfalls Kommunist war, bei einem Anschlag in Stuttgart mit einem Bleirohr schwer verletzt. Ob diesem Anschlag politische Motive, die mit Fraaß' Distanzierung vom Kommunismus zusammenhingen, oder persönliche Gründe zugrunde lagen, lässt sich nicht mehr sagen. Karl Fraaß hat jedenfalls den Vorfall nie zur Anzeige gebracht. Durch die schwere Kopfverletzung war er jedoch von Juli 1945 bis März 1946 arbeitsunfähig und konnte danach seine Arbeit bei der Firma Elektro Ziegler nicht mehr ausüben. Karl Fraaß stieg fortan in das Verlagswesen ein. Am 5. Mai 1946 erhielt er von der amerikanischen Militärregierung die Zulassung ("license") für die Gründung des Behrendt Verlages Karl Fraaß in Stuttgart zur Herausgabe von Zeitschriften und Büchern (Büschel 65). Im Verlagswesen hatte Fraaß, wie bereits dargelegt, Erfahrungen während seiner Arbeit für die Universum Bücherei sammeln können. In den Jahren 1946 bis zu seinem Ableben 1962 führte Fraaß als Eigentümer und Verleger den Behrendt Verlag, der v. a. Romane, vereinzelt auch Sachbücher, herausbrachte. Mit dem Verlag war auch die Stuttgarter Büchergilde verbunden, die eine Buchgemeinschaft bzw. ein Buchclub war, bei dem die Mitglieder zu Vorzugspreisen oder exklusiv Bücher erwerben konnten. Nach dem Tod des Karl Fraaß wurde der Behrendt Verlag Karl Fraaß aufgelöst und die Stuttgarter Büchergilde an den Bertelsmann Buchclub verkauft. Karl Fraaß stellte als politisch Verfolgter in den 1950er Jahren beim Landesamt für Wiedergutmachung einen Antrag auf Wiedergutmachung. Die entsprechende Akte wird im Bestand EL 350 im Staatsarchiv Ludwigsburg verwahrt (siehe unten). Politisch stand Fraaß nach dem Zweiten Weltkrieg der FDP/DVP um den späteren ersten Bundespräsidenten Theodor Heuß nahe, wie in einem Zeitungsartikel in PL 7 Bü 39 erwähnt wird. Karl Fraaß war zweimal verheiratet. 1922 hat er sich mit Emma Purps (geb. 1901) vermählt. Aus dieser Ehe ging die Tochter Hannelore (auch "Lore" genannt), verh. Kaufmann, (1926-1956) hervor, die nach der Scheidung bei ihrer Mutter und deren zweiten Ehemann aufwuchs. In zweiter Ehe heiratete Fraaß die in Basel geborene schweizerische Damenschneiderin Olga Trefzer (1911-1982). Sie war die Mutter des Peter Fraaß (geb. 1941). Kennengelernt hat Fraaß Olga Trefzer während seines Exils in der Schweiz. Beide arbeiteten bei der Universum Bücherei in Basel. Olga Trefzer ging auch gemeinsam mit Karl Fraaß 1940 nach Deutschland. Karl Fraaß starb am 11. Juni 1962 in Stuttgart. Er wurde auf dem Pragfriedhof in Stuttgart begraben.
2. Inhalt des Bestandes: Von besonderer Bedeutung sind die oben bereits genannten Tagebücher (Bü 1 bis 6), v. a. wegen ihrer Einträge über die Vorfälle während der Novemberrevolution vor dem Wilhelmspalais (heute Stadtpalais) in Stuttgart. Die Tagebücher sind auch das interessante Zeugnis eines Anhängers der Kommunisten, der sich aufgrund des Stalinismus von der kommunistischen Idee und Bewegung lossagte. Für die Geschichte der deutschen Kommunisten im Exil können die Nachlassunterlagen ebenso herangezogen werden. Außerdem enthält der Nachlass Unterlagen eines Mitarbeiters der NS-Organisation Todt in der Sowjetunion. Für die Verlagsgeschichte von Belang sind die Materialien aus Fraaß' Tätigkeit als Verleger des Behrendt Verlags Karl Fraaß und der Stuttgarter Büchergilde.
3. Ordnung und Verzeichnung des Bestandes: Der erste Teil des schriftlichen Nachlasses des Karl Fraaß wurde im Jahre 1981 von seinem Sohn Peter Fraaß dem Staatsarchiv Ludwigsburg als Depositum unter Eigentumsvorbehalt übergeben. Darin befanden sich v. a. die oben bereits genannten Tagebücher Fraaß' der Jahre 1918 bis 1924 und 1929 bis 1933, persönliche Papiere und Fotos und Schreiben zu seinem Einsatz bei der Organisation Todt in der Sowjetunion (Ukraine und Russland). Bei der Erschließung des Bestandes durch Dr. Wolfgang Schmierer im Jahr 1982 erhielten die Unterlagen die Signaturen PL 7 Bü 1 bis 14. Im Jahre 2020 schenkte Herr Peter Fraaß weiteres Material aus dem Nachlass seines Vaters (siehe Zugangs-Buch Nr. 2020/055). Dabei handelt es sich um die Büschel 15 bis 88 des vorliegenden Bestandes. Bei der Erschließung des Nachlasses Karl Fraaß 2022 wurden aus den Büscheln 1 bis 14 einzelne Dokumente entnommen und den Büschelnummern 89 bis 103 zugewiesen. Der Bestand PL 7 wurde im Jahre 2022 vom Unterzeichneten erschlossen. Im Februar 2023 Eberhard Merk
4. Literatur und Quellen: Die o.g. Unterlagen dieses Bestandes EL 18 I (Bestand Staatsarchiv Ludwigsburg) Bü 221 EL 350 (Landesamt für Wiedergutmachung) Bü 35539 Wiedergutmachungsakte Karl-Max Fraass FL 300/31 (Amtsgericht Stuttgart: Handelsgericht) Bü 244 Behrendt Verlag Karl M. Fraaß Wikipedia-Artikel über Margarete Buber-Neumann, Arthur Koestler, Willi Münzenberg Äußerungen des Peter Fraaß über seinen Vater Karl Fraaß
- Reference number of holding
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, PL 7
- Extent
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103 Büschel (ca. 1 lfd. m)
- Context
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik) >> Deposita, nichtstaatliche Archive und Nachlässe >> Deposita
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rights
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Last update
-
18.04.2024, 10:40 AM CEST
Data provider
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Object type
- Bestand