Bestand

Oberemsdepartement u.a. französische Behörden (Bestand)

Geschichte des Bestandsbildners: Das Oberemsdepartement wurde durch einen Senatsbeschluss vom 13. Dezember 1810 gegründet. Seine Einrichtung - sowie diejenige der zwei weiteren neu gegründeten hanseatischen Departements - sollte zunächst von einer durch das kaiserliche Dekret vom 18. Dezember 1810 errichteten Regierungskommission in Hamburg vorbereitet und unterstützt werden. Der Präfekt des Oberemsdepartements, Karl Ludwig von Keverberg, trat sein Amt im März 1811 an und wurde darin von einem Stab assistiert, der neben dem Generalsekretariat aus vier Abteilungen bestand. Die erste Division war mit der allgemeinen Verwaltung (u.a. mit Fragen der Gebietseinteilung, Steuerregistern, Wahlversammlungen, Ernennung der Kommunalbeamten, Zivilstand) betraut, die zweite Division mit dem Rechnungswesen und den Finanzen (v.a. Rechnungswesen der Kommunen, öffentliche Einrichtungen und Besitztümer und das Steuerwesen), die dritte Division mit Militärverwaltung und Konskription, die vierte Division mit Polizei und Generalstatistik.
Zu beachten ist, dass die endgültige territoriale Organisation des Oberemsdepartements, gegliedert in die Arrondissements Osnabrück, Lingen, Quakenbrück und Minden, erst durch das Dekret vom 4. Juli 1811 festgelegt wurde und die Einteilung des zum ehemaligen Weserdepartement gehörigen Gebiets in Kantone und Kommunen mit der Einteilung nach der Eingliederung in das Oberemsdepartement nicht identisch ist.
1813 endete die französische Herrschaft und das Fürstentum Osnabrück wurde am 9. November 1813 unter die Aufsicht einer provisorischen Regierungskommission gestellt.

Bestandsgeschichte: Neben den Präfekturakten enthält der Bestand Akten verschiedener anderer französischer Behörden in Osnabrück: Auf departementaler Ebene Akten der Domänendirektion, der Inspektion der Forsten und Gewässer und der Direction des droits réunis (indirekte Steuern); auf unterer Ebene Akten der Unterpräfektur Osnabrück, zu der die Kantone Bramsche, Dissen, Essen, Iburg, Melle, Ostercappeln, Osnabrück-Stadt sowie Lengerich, Ostbevern, Tecklenburg und Versmold gehörten. Außerdem befinden sich im Bestand auch einige Register der Verwaltung der Dotationen 4. und 5. Klasse, d. h. der Gesellschaft kaiserlicher Donatäre von Losen (bis zu 4000 Franken) in Westfalen, sowie Akten des Grafen Chaban als Generalintendant der Finanzen beim Generalgouvernement des Hanseatischen Departements in Hamburg.
Die Registratur des Oberemsdepartements ist zwischen den Nachfolgestaaten Hannover und Preußen aufgeteilt worden und hauptsächlich über die Landdrostei Osnabrück ins Staatsarchiv gelangt.

Bestandssignatur
NLA OS, Rep 240
Umfang
1129 Akten

Kontext
Nds. Landesarchiv, Abt. Osnabrück (Archivtektonik) >> Gliederung >> 1 Behörden des Staates und der kommunalen Verwaltung >> 1.1 Regionale Verwaltung >> 1.1.2 Napoleonische Zeit >> 1.1.2.3 Bergische, westphälische und französische Verwaltung
Verwandte Bestände und Literatur
Literatur: - M. Bär, Abriss einer Verwaltungsgeschichte des Reg.-Bezirkes Osnabrück. Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens, Band V, Hannover 1901. - Statistisches Jahrbuch des Ober-Ems-Departements für die Jahre 1812 und 1813. - Bulletin der Beschlüsse der Regierungs-Commission, Hamburg 1811. - Sammlung der Präfektur-Akten des Ober-Ems-Departements, 1812, 1813. - Antoinette Joulia, Ein französischer Verwaltungsbezirk in Deutschland: Das Oberems-Departement (1810-1813) in: Osnabrücker Mitteilungen Bd. 80 (1973), S. 21-102. - Jean Vidalenc, Les départements hanséatiques et l'administration napoléonienne in: Francia Bd. 1 (1973), S. 414-450. - Helmut Stubbe da Luz, "Franzosenzeit" in Norddeutschland 1803-1814, Bremen 2003. - Veit Veltzke (Hg.), Napoleon: Trikolore und Kaiseradler über Rhein und Weser, Köln 2007.

Bestandslaufzeit
1780-1815

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Letzte Aktualisierung
16.06.2025, 10:42 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1780-1815

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