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Unterschiede zwischen Wertorientierungen nach Geschlecht, Alter, Berufsgruppe, Parteienpräferenz und Bundesland: Ergebnisse der Standardisierung des Österreichischen Wertefragebogens

'Ein neu entwickeltes österreichisches Werteinventar, welches die Skalen Intellektualität, Harmonie, Religiosität, Materialismus sowie Konservatismus und 13 Subskalen umfasst, wurde in einer explorativen Studie von einem Umfrageinstitut einer hinsichtlich der wichtigsten soziodemographischen Variablen repräsentativen, österreichischen Stichprobe (N = 421) vorgegeben. In nahezu allen Teilstichproben wurden Harmonie, Materialismus und Intellektualität deutlich stärker bevorzugt als religiöse und politische Werte. Frauen erzielten gegenüber Männern höhere Ausprägungen für Intellektualität, Harmonie und Religiosität und niedrigere Werte auf der Materialismusskala. Die Ergebnisse zu verschiedenen Altersgruppen widersprechen Ronald Ingleharts Theorie des Materialismus vs. Postmaterialismus, weil jüngere Personen im Vergleich zu älteren signifikant materialistischere Werte vertreten. Bei multivariater Signifikanzprüfung zeigten sich mit dem Alter zunehmende Religiositätswerte, während für Konservatismus keine signifikanten Unterschiede nach Altersgruppen gefunden wurden. Während Arbeiterinnen und Arbeiter gegenüber Angestellten Intellektualität niedriger bewerteten, unterschieden sich die beiden Gruppen nicht hinsichtlich Konservatismus, Beamtinnen und Beamte waren hingegen deutlich konservativer. Arbeiter, Angestellte und Selbständige orientierten sich im Vergleich zu Hausfrauen(-männern) und Pensionistinnen und Pensionisten stärker an materiellen Werten. Befürworter von ÖVP, SPÖ und FPÖ unterschieden sich nicht hinsichtlich Konservatismus. Wählerinnen und Wähler der ÖVP waren aber durch hohe Ausprägungen von Religiosität, Intellektualität und Materialismus gekennzeichnet, jene der Grünen durch hohe Intellektualität neben geringem Konservatismus, Materialismus sowie niedriger Religiosität. Wien und Tirol sind durch ein hohes Maß an intellektueller Aufgeschlossenheit gekennzeichnet, auffallend sind für Tirol auch hohe Ausprägungen von Religiosität und niedrige von Materialismus. Aus den Ergebnissen wird gefolgert, dass soziodemographische Variablen einen ausgeprägt moderierenden Einfluss auf Wertorientierungen haben. Es wird vorgeschlagen, den neu entwickelten Fragebogen als zusätzliches Instrument in der Werteforschung weiter zu erproben.' (Autorenreferat)

Unterschiede zwischen Wertorientierungen nach Geschlecht, Alter, Berufsgruppe, Parteienpräferenz und Bundesland: Ergebnisse der Standardisierung des Österreichischen Wertefragebogens

Urheber*in: Renner, Walter; Salem, Ingrid

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Weitere Titel
Differences between value-orientations according to gender, age, occupational group, party preference and Bundesland: results of the standardization of the Austrian value questionnaire
Umfang
Seite(n): 89-112
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet

Erschienen in
ZA-Information / Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung(54)

Thema
Sozialwissenschaften, Soziologie
Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften
Wertorientierung
psychische Faktoren
Skalierung
politische Einstellung
Österreich
soziale Einstellung
Geschlecht
Partei
Religiosität
Materialismus
Bundesland
Konservatismus
Lebensalter
Fragebogen
Berufsgruppe
Wert
Postmaterialismus
Präferenz
Standardisierung
empirisch
empirisch-quantitativ
Grundlagenforschung
deskriptive Studie
Theorieanwendung
Methodenentwicklung

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Renner, Walter
Salem, Ingrid
Ereignis
Veröffentlichung
(wo)
Deutschland
(wann)
2004

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-198799
Rechteinformation
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Letzte Aktualisierung
21.06.2024, 16:26 MESZ

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Objekttyp

  • Zeitschriftenartikel

Beteiligte

  • Renner, Walter
  • Salem, Ingrid

Entstanden

  • 2004

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