Bestand
Gewerkschaft Kunst (Bestand)
Bestandsbeschreibung: Der FDGB
war nach dem Produktionsprinzip in Einzelgewerkschaften gegliedert,
die sämtliche Arbeiter und Angestellten eines Bereichs oder
Wirtschaftszweigs vereinigte. Die Überlieferung der Einzelgewerkschaft
Kunst umfasst den Zeitraum 1946-1990 für Künstler und Kulturschaffende
aller Richtungen sowie Mitarbeiter des Ministeriums für Kultur und
weiterer gesellschaftlicher Organisationen.
I.
Geschichtlicher Rahmen
I.1 Bezeichnungen
Gewerkschaft Kunst, Schrifttum und freie Berufe
(Juni-Aug. 1946)
Gewerkschaft Kunst und
Schrifttum (1946-1949)
Gewerkschaft
Bühne-Film-Funk-Musik-Artistik (1949-1951)
Gewerkschaft Kunst (1951-1990)
Gewerkschaft Kunst, Kultur, Medien (1990)
I.2 Mitgliederzahlen
Juli 1946: ca.
20.000
Mai 1947: ca. 38.000
Aug. 1947: ca. 51.000
1972: ca.
60.000
(1967-1971): ca. 65.000
1982: ca. 70.000
1983: ca.
73.000
1989: 82.557
Nach
der vorstehenden Übersicht ist ein steter Anstieg der Mitgliederzahlen
der Gewerkschaft Kunst zu verzeichnen. Insgesamt gehörte die
Gewerkschaft Kunst zu den eher mitgliederschwachen Gewerkschaften des
FDGB.
I.3 Bedeutung
In
der Gewerkschaft Kunst der DDR, die zu den Gewerkschaften des FDGB
gehörte, waren Künstler- und Kulturschaffende der DDR organisiert. Wie
alle Gewerkschaften der DDR war auch die Gewerkschaft Kunst nach dem
Grundsatz "Ein Betrieb - eine Gewerkschaft" aufgebaut. Die Aufnahme in
die Gewerkschaft erfolgte durch die Mitgliederversammlung, nachdem ein
entsprechender Aufnahmeantrag gestellt wurde.
Der Gewerkschaft Kunst waren folgende Einrichtungen zuzuordnen:
Theater, Orchester, Filmstudios, Kinos, Deutscher Fernsehfunk,
Rundfunksender, Museen, Varietes und Kabaretts, Zirkusse,
künstlerische Hoch- und Fachschulen, Musikschulen und
Schallplattenproduktionsbetriebe. Zudem gehörten der Gewerkschaft
Kunst die Mitarbeiter des Ministeriums für Kultur und anderer
gesellschaftlicher Organisationen an. Neben den Grundorganisationen in
den Betrieben existierten Grundorganisationen für freischaffende
Mitglieder, z.B. Musiker, Musikerzieher, Artisten, Schauspieler und
Sänger.
Aufgabe der Gewerkschaft war die
Vertretung der materiellen und sozialen Interessen der Mitglieder. Es
wurden Tarifverträge mit dem Ministerium für Kultur und den
Staatlichen Komitees für Rundfunk und Fernsehen abgeschlossen. Eine
wichtige Rolle in der Gewerkschaftsarbeit spielten ferner die
verschiedenen Formen des sozialistischen Wettbewerbs, der in
Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Kultur entwickelt und
durchgeführt wurde. Als bedeutendster Wettbewerb im künstlerischen
Bereich kann der Wettbewerb um den Hans-Otto-Preis in den Theatern
betrachtet werden, der 1958 zum ersten Mal durchgeführt wurde.
In einer Geschäftsordnung des ZV der Gewerkschaft
Kunst von 1958 ist die Aufgabe der Gewerkschaft Kunst so definiert:
"[...] die in ihren Reihen organisierten Künstler, Kulturschaffenden,
Arbeiter und Angestellten unter Führung der Partei der Arbeiterklasse
zur sozialistischen Parteilichkeit in ihrem künstlerischen Schaffen
sowie in der kulturellen Massenarbeit zu erziehen, ihre Verantwortung
für die Weiterentwicklung der sozialistischen Kunst zu erhöhen und
ihre soziale und kulturelle Betreuung zu sichern."
I.4 Organisationsaufbau und Arbeitsweise der Gewerkschaft
Kunst
Die Gewerkschaften der DDR waren
Fachabteilungen des FDGB. Sie waren in der Organisation, der
Personalbesetzung und dem Finanzwesen dem Bundesvorstand des FDGB
gegenüber weisungsgebunden.
Das
gewerkschaftliche Mitgliederleben erfolgte in den Betrieben in den
Gewerkschaftsgruppen sowie in regelmäßig stattfindenden
Mitgliederversammlungen.
Auf Beschluss des
Bundesvorstands des FDGB von 1951 wurden in den Gewerkschaften Grund-
und Zentralschulen gebildet, um Nachwuchs-Gewerkschaftsfunktionäre
auszubilden. Zu diesem Zweck verfügte die Gewerkschaft Kunst ab 1952
über die Grundschule der Gewerkschaft Kunst "Martin Andersen Nexö" in
Radebeul. Zudem wurden Kurzlehrgänge in Berggiesshübel
abgehalten.
Oberstes Organ der Gewerkschaft
Kunst war die Zentraldelegiertenkonferenz, die alle vier bis fünf
Jahre stattfand. Auf der Zentraldelegiertenkonferenz wurde der
Zentralvorstand (um 1976: 90 Mitglieder und 20 Kandidaten) sowie die
Revisionskommission (um 1976: 7 Mitglieder und 2 Kandidaten) gewählt.
Der Zentralvorstand leitete die Tätigkeit der Gewerkschaft Kunst
zwischen den Delegiertenkonferenzen. Er tagte drei bis viermal
jährlich. Aus seiner Mitte wählte er den Vorsitzenden, den
stellvertretenden Vorsitzenden, das Präsidium (um 1970: 18 Mitglieder,
um 1976: 21 Mitglieder) sowie das Sekretariat (um 1976: 6 Mitglieder).
Er berief außerdem die zentralen Fachkommissionen, welche die Leitung
entsprechend der unterschiedlichen beruflichen Zusammensetzung der
Mitgliedschaft berieten. Die Revisionskommission wählte ebenfalls
einen Vorsitzenden.
Alle 2 1/2 Jahre fanden die
Bezirksdelegiertenkonferenzen statt, die Delegierte zur
Zentraldelegiertenkonferenz entsandten. Auf den
Bezirksdelegiertenkonferenzen wurden die Bezirksvorstände (um 1970: je
nach Größe des Bezirkes 25 bis 40 Mitglieder)
sowie die Bezirksrevisionskommissionen gewählt. Jeder
Bezirksvorstand wählte einen Vorsitzenden und sein Sekretariat (um
1970: 5-10 Mitglieder), welches die laufende Arbeit zwischen den
Tagungen des Bezirksvorstands leitete und diesem
rechenschaftspflichtig war. Ebenso wählte die
Bezirksrevisionskommission einen Vorsitzenden.
Die Delegierten der Bezirksdelegiertenkonferenzen wurden von der
Vertrauensleute-Vollversammlung der Betriebsgewerkschaftsorganisation
entsandt. Je Bezirk existierten 20 bis 100
Betriebsgewerkschaftsorganisationen. Hier wurden auch die jeweiligen
Betriebsgewerkschaftsleitungen und Revisionskommissionen gewählt, die
wiederum jeweils einen Vorsitzenden benannten. In Klein- und
Mittelbetrieben erfolgte die Wahl dieser Organe in den
Mitgliederversammlungen. Eine Betriebsgewerkschaftsorganisation setzte
sich bei größeren Betrieben aus Abteilungsgewerkschaftsorganisationen
zusammen. Dies entspricht einem Betriebsteil mit ca. 200 Mitgliedern.
Je Großbetrieb gab es 2 bis 30 Abteilungsgewerkschaftsorganisationen.
Die Mitgliederversammlung der Abteilungsgewerkschaftsorganisation
wählte alle 2 \'bd Jahre die Abteilungsgewerkschaftsleitung und die
Revisionskommission. Beide Organe wählten jeweils einen Vorsitzenden.
Die kleinste Einheit der betrieblichen Gewerkschaftsorganisation
bildeten die Gewerkschaftsgruppen. Sie entsprachen einem
Arbeitskollektiv mit durchschnittlich 15 Mitgliedern. Je nach Größe
des Betriebsteils existierten 2 bis 10 Gewerkschaftsgruppen. Die
Gewerkschaftsgruppen wählten alle 2 Jahre 5 Gruppenfunktionäre:
Vertrauensmann, Kulturobmann, Arbeitsschutzobmann,
Sozialversicherungs-Bevollmächtiger und Sportorganisator.
I.5 Geschichte der Gewerkschaft Kunst sowie ihres
Zentralvorstands
I.5.1 Gewerkschaft Kunst und
Schrifttum (1946-1949)
Zentraldelegiertenkonferenzen
1.
Zonen-Delegiertenkonferenz am 17. und 18. Juni 1946 in
Berlin-Pankow
2. Zentraldelegiertenkonferenz am
26. und 27. Nov. 1947 in Berlin
Vorsitzender:
Amandus Prietzel
(1946-1949)
Stellvertretender
Vorsitzender:
Hermann Fischer (1946-1949)
Auf der ersten Zonen-Delegiertenkonferenz am 17. und
18. Juni 1946 in Berlin erfolgte die Gründung der Gewerkschaft für
Kunst, Schrifttum und freie Berufe. Die erste Zentralvorstandssitzung
fand am 16. Juli 1946 statt. Am 17. Juni 1946 wurde die Gewerkschaft
als Gewerkschaft 17 beim vorbereitenden Ausschuss des FDGB
registriert. Im August 1946 erfolgte die Umbenennung in Gewerkschaft
Kunst und Schrifttum. Dieser Name wurde in der Satzung nach den
Beschlüssen der 2. Zentraldelegiertenkonferenz vom 26. und 27.
November 1947 bestätigt. Zudem wurde hier die fachliche Gliederung der
Gewerkschaft in Sparten festgelegt, und zwar: Bühne, Film, Funk
(GDBA), Artisten (IAL), Musik (Deutscher Musikerverband), Technik und
Verwaltung, Schriftsteller (Schutzverband Deutscher Autoren),
Journalisten (Verband der deutschen Presse) und Bildende Kunst
(Schutzverband der bildenden Künstler).
Eine
besondere Rolle in der Geschichte der Gewerkschaft Kunst nimmt
Groß-Berlin ein. Auf Vorschlag des "Schutzverbandes Deutscher Autoren"
(SDA) wurde 1947 das "Kartell Kunst- und Schrifttum im FDGB
Groß-Berlin" gegründet, in dem sich sieben Fachverbände
zusammenschlossen. In Groß-Berlin wurde zunächst an der
Eigenständigkeit der einzelnen Fachverbände festgehalten, 1953 wurde
jedoch auch hier eine einheitliche Gewerkschaft Kunst gebildet.
I.5.2 Gewerkschaft Bühne-Film-Funk-Musik-Artistik
(1949 - Febr. 1951)
Zentraldelegiertenkonferenzen
1.
Zentraldelegiertenkonferenz am 15. und 16. Juni 1949 in Berlin
2. Zentraldelegiertenkonferenz vom 1. bis 3. Aug.
1950 in Eisenach
Vorsitzende:
Amandus Prietzel (1946-1949)
Kurt
Pfannschmidt (1950-1953)
Stellvertretende
Vorsitzende:
Heinrich Allmeroth (ehrenamtlich)
(1950-)
Hermann Fischer (1950-)
1949 wurde die Gewerkschaft Kunst und Schrifttum in
zwei Gewerkschaften aufgeteilt, zum einen in die Gewerkschaft 17 -
Bühne, Film, Artistik, Musik mit den Sparten Genossenschaft Deutscher
Bühnenangehöriger, Internationale Artisten-Loge, Deutscher
Musiker-Verband sowie Technik und Verwaltung. Zum anderen in die
Gewerkschaft 19 - Kunst und Schrifttum mit den Sparten Schutzverband
Deutscher Autoren, Schutzverband Bildender Künstler und Verband der
Deutschen Presse. 1950 erfolgte die Namensänderung der "Gewerkschaft
17 - Bühne, Film, Artistik, Musik" in Gewerkschaft
Bühne-Film-Funk-Musik-Artistik.
I.5.3
Gewerkschaft Kunst (Febr. 1951- März 1990)
Zentraldelegiertenkonferenzen
Außerordentliche Zentraldelegiertenkonferenz vom 20. bis 21.
Febr. 1951 in Leipzig
3. ZDK vom 3. bis 5. Mai
1955 in Weimar
4. ZDK vom 23. und 24. Sept.
1959 in Leipzig
5. ZDK am 25. und 26. Sept.
1963 in Berlin
6. ZDK am 3. und 4. April 1968
in Berlin
7. ZDK am 24. und 25. Mai 1972 in
Berlin
8. ZDK am 18. und 19. April 1977 in
Berlin
9. ZDK am 29. und 30. März 1982 in
Berlin
10. ZDK am 23. und 24. März 1987 in
Berlin
Vorsitzende:
Kurt
Pfannschmidt (1950-1953)
Heinrich Allmeroth
(1953-1959)
Konrad Wolf (1959-1966)
Hans-Peter Minetti (1966-1974)
Herbert Bischoff (1975-03. Nov. 1989)
Horst Singer (kommissarisch) (3. Nov. 1989-1. Dez. 1989)
Walfriede Schmitt (1. Dez. 1989-19. März 1990)
Stellvertretende Vorsitzende:
Walter Maschke (1953-1957)
Heinz Schnabel
(1957-1968-)
Herbert Bischoff
(1970-1972-)
Hans Grunow (1976/77)
Horst Singer (1982-2. Nov. 1989)
Ute Mattuschka (Jan. 1990-März 1990)
Auf
der außerordentlichen Zentraldelegiertenkonferenz am 20. und 21.
Februar 1951 wurden die Bereiche der Gewerkschaft Kunst und Schrifttum
mit der Gewerkschaft Bühne-Film-Funk-Musik-Artistik zusammengelegt und
es erfolgte die Gründung der Gewerkschaft Kunst. Zudem erfolgte auf
dieser Konferenz die Bildung von Zentralen Fachkommissionen für die
Bereiche Bühne, Film, Funk, Musik und Artistik. Diese sollten die
fachlichen, kulturellen und sozialen Interessen der Mitglieder
bearbeiten.
I.5.4 Gewerkschaft Kunst, Kultur,
Medien (März bis Oktober 1990)
Zentraldelegiertenkonferenzen
Außerordentliche ZDK am 22. Jan. 1990 in Berlin
Außerordentliche ZDK am 19. März 1990 in Berlin
Außerordentlicher Gewerkschaftstag am 10. Sept. 1990 in
Berlin
Vorsitzende:
Ruth
Martin (19. März 1990-31. Okt. 1990)
Stellvertretende Vorsitzende:
Hans-Joachim
Lesching (19. März 1990-31. Okt. 1990)
Im Zuge
der politischen Wende 1989 erfolgte auf der außerordentlichen ZDK am
19. März 1990 die Umbenennung der Gewerkschaft Kunst. Der Name war nun
Gewerkschaft Kunst, Kultur, Medien. Diese Gewerkschaft erfuhr am 31.
Oktober 1990 ihre Auflösung, denn im
Oktober
1990 fusionierten die IG Druck und Papier und die Gewerkschaft Kunst
im FDGB der DDR mit der IG Medien im DGB zur IG Medien
Deutschlands.
II. Aufbau des Zentralvorstands
der Gewerkschaft Kunst
Zunächst sollen einige
Ausführungen den Aufbau und die Arbeitsweise des Zentralvorstands der
Gewerkschaft Kunst verdeutlichen. Hieran schließt sich die Auflistung
der einzelnen Abteilungen und Kommissionen an.
Struktur: Der Zentralvorstand setzte sich aus dem Sekretariat,
dem Präsidium und den einzelnen Abteilungen zusammen. Unterhalb der
Abteilungsebene wurden vom Sekretariat berufene Kommissionen
eingesetzt, die auf der Grundlage hoher Fachkompetenz das Sekretariat
berieten und unterstützten.
Auf der
Sekretariatssitzung am 8. April 1951 wurden Beschlüsse zur
Organisation des Zentralvorstands gefasst: Das Sekretariat konnte laut
Satzung nur aus Mitgliedern des Zentralvorstands gebildet werden. Die
Fachkommissionen wurden jeweils von einem Sekretariatsmitglied
geleitet. Beschlüsse der Fachkommissionen bedurften der Bestätigung
des Sekretariats. Die Mitglieder der Fachkommissionen wurden vom
Sekretariat berufen.
Das Sekretariat des
Zentralvorstands wurde vom Zentralvorstand gewählt und war diesem
gegenüber rechenschaftspflichtig. Es setzte sich zusammen aus dem
Vorsitzenden und Sekretariatsmitgliedern (1958: 9), die hauptamtlich
oder ehrenamtlich tätig waren. Die einzelnen Abteilungen waren
Hilfsorgane des Zentralvorstands und seines Sekretariats. Das
verantwortliche Sekretariatsmitglied war gleichzeitig
Abteilungsleiter. Zur Unterstützung und Hilfe der untergeordneten
Vorstände und Leitungen wurden Instrukteureinsätze durchgeführt. Das
Büro des Sekretariats unterstand dem Vorsitzenden und unterstützte
diesen.
Ein Organigramm des Zentralvorstands
(1974-1977) lässt folgenden Aufbau erkennen:
Dem Vorsitzenden direkt unterstellt waren der Persönliche
Referent sowie die Abt. Internationale Verbindungen. Eine Ebene
darunter waren vier Sekretäre sowie der stellvertretende Vorsitzende
angesiedelt. Ein Sekretär leitete die Abt. Bildung und Jugend mit den
Bereichen Bildung, Jugend, Hoch- und Fachschulen. Ein Sekretär leitete
die Abt. Arbeit und Löhne mit den Bereichen Lohn und Tarife,
Arbeitsrecht, Planung, Neuererwesen, Sozialpolitik und Arbeitsschutz.
Weiterhin wurde die Abt. Film, Funk, Fernsehen mit den Bereichen
Filmproduktion, Rundfunk, Fernsehen und Lichtspielwesen von einem
Sekretär geleitet. Ebenso verhielt es sich mit der Abt. Darstellende
Kunst mit ihren Bereichen Theater, Orchester, Musikschulen,
Unterhaltung und Museen.
Berichtswesen: Das
Sekretariat des Zentralvorstands verkörperte die kollektive Leitung
der hauptamtlichen und gewählten Funktionäre und war verantwortlich
für die grundsätzlich politisch-organisatorische Gestaltung der
Tätigkeit der Abteilungen und Mitarbeiter. Auf der Grundlage des
Arbeitsplanes des Präsidiums und des Sekretariats arbeitete jede
Abteilung ihren Arbeitsplan aus. Für deren Einhaltung waren die
Abteilungsleiter voll verantwortlich. Die Ergebnisse und Erfahrungen,
welche die Mitarbeiter des Zentralvorstands bei
Betriebsgewerkschaftsorganisationen, Leitungen und Vorständen
sammelten, waren in der jeweiligen Abteilung auszuwerten und die
Berichte an die Abt. Org./Kader zu geben. Das Präsidium beschloss den
Arbeitsplan des Zentralvorstands, des Präsidiums und des Sekretariats.
Die Abteilungsleiter arbeiteten für den stellvertretenden
Abteilungsleiter und jeden Mitarbeiter der Abteilung Funktionspläne
aus, in denen die Verantwortungsbereiche jedes einzelnen festgelegt
und vom Sekretariat bestätigt wurden. Die Mitarbeiter des
Zentralvorstands nahmen an der Arbeit der Bezirksvorstände und
Betriebsgewerkschaftleitungen teil. Das bedeutete u.a., dass die
Mitarbeiter in Versammlungen auftraten, um die Politik der Partei, der
Regierung und des FDGB zu erläutern. Alle an den Zentralvorstand
gerichteten Informationen waren grundsätzlich der Abt. Org./Kader zur
Auswertung zuzuleiten. Der Leiter der Abt. Org./Kader sicherte die
kurzfristige Weiterleitung der Informationen an die entsprechenden
Abteilungen des Zentralvorstands. Nach erfolgter Auswertung in den
Abteilungen waren die Informationen an die Abteilung Org./Kader
zurückzugeben.
II.1 Abteilungen
Innerhalb des Sekretariats des Zentralvorstands war
die operative Arbeit in Abteilungen gegliedert. Ständige Umbenennungen
und Kompetenzverschiebungen erschweren eine klare Beschreibung der
Struktur. Da wenig Schriftgut zur Organisation der Gewerkschaft Kunst
vorhanden ist, kann die folgende Aufstellung nur lückenhaft
sein.
Im folgenden werden die verschiedenen
Abteilungen nach Bereichen gegliedert aufgeführt, zudem erfolgt ggf.
die Nennung der Abteilungsleiter, in Klammern wird das jeweilige Jahr
der Erwähnung der entsprechenden Abteilung in den Unterlagen
festgehalten.
Sekretariat, Büro des
Vorsitzenden
Vorsitzender und Büro des
Sekretariats (1951)
Leitung des ZV und seines
Sekretariats (1958)
Abt. I Sekretariat des ZV
(1959)
Abt. I Sekretariat, Präsidium, Büro des
Vorsitzenden (1961-1962)
Büro des Vorsitzenden
(1983)
Bereich Organisation/Kader
Abt. Schulung (1951)
Abt.
kulturelle Massenarbeit (1951)
Abt. Kader
(1951)
Abt. Finanzen (1951)
Organisationsmassenarbeit (1958)
Kader
(1958)
Abt. II Org.-Massenarbeit (1959)
Abt. III Kader (1959)
Abt. II
Organisation (1961/62)
Abt. VII Finanzwesen
(1961/62)
Abt. Organisation und Kader (Bereiche
Organisation, Information, Dokumentation und Kader) (1974-1977)
Allgemeine Verwaltung, Material, Kasse,
Kraftfahrzeuge (1974-1977)
Abt.
Org./Kader/Finanzen (1983)
Bereich Arbeit und
Löhne
Abt. Arbeit und Sozialpolitik
(1951)
Arbeit und Löhne (1958)
Abt. V Arbeit und Löhne (1959), Hans Grunow
(1959)
Abt. V/VI Arbeit und Löhne
(1961/62)
Abt. Arbeit und Löhne (Bereiche Lohn
und Tarife, Arbeitsrecht, Planung, Neuererwesen, Sozialpolitik und
Arbeitsschutz) (1974-1977), Rosemarie Märker (1976/77)
Abt. Arbeit/Löhne/Sozialpolitik (1983)
Abt. Arbeit und Löhne, Sozialpolitik, Uta Mattuschka
(1982-1990)
Bereich Kultur und Bildung,
Agitation und Propaganda
Abt.
Gewerkschaftsagitation (1951)
Pressestelle
(1951)
Propaganda/Presse/Agitation (1958)
Jugend und Sport (1958)
Abt.
IV Prop.-Agit.-Presse (1959)
Abt. Bildung und
Jugend (Bereiche Bildung, Jugend, Hoch- und Fachschulen)
(1974-1977)
Abt. Kultur und Bildung,
Hans-Joachim Barthel (1976/77)
Agitation/Propaganda, Gabriele Mylius (1982-)
Abt. Agitation/Propaganda/Kultur/Bildung (1983)
Bereich Internationale Verbindungen
Büro
für Internationale Verbindungen (1951)
Internationale Verbindungen/gesamtdeutsche Arbeit (1958)
Bereich Westdeutschland
Büro
für deutsche Gewerkschaftseinheit (1951)
Abt.
VI Gew.-Einheit-Gesamtdeutsche Arbeit (1959)
Bereich Kunst
Sektionen Bühne, Film, Funk,
Musik, Artistik (1951)
Abt. Künstlerische
Produktion, Sektor Artistik, Hellas (1958-1961)
Abt. VIII Künstlerische Produktion (1961/62)
Abt. Darstellende Kunst, Sektor Heitere Muse (Fachkommission
Heitere Muse),
Horst Gaap (1964)
Abt. Film, Funk, Fernsehen (Bereiche Filmproduktion,
Rundfunk, Fernsehen und Lichtspielwesen) (1974-1977)
Abt. Film-Funk-Fernsehen, Hans-Peter Enderlein
(-1968-1977-)
Abt. Film-Funk-Fernsehen: Ingrid
Merkel (?)
Abt. Darstellende Kunst: Raimund
Wölbing (?), Werner Thomas (1968)
Abt.
Darstellende Kunst (Bereiche Theater, Orchester, Musikschulen,
Unterhaltung und Museen) (1983)
Theater,
Orchester, Museen, künstlerische Lehranstalten, Hans-Peter-Enderlein
(1982 -)
Abt. Kunstpolitik (Theater, Orchester,
Museen, künstlerische Hoch- und Fachschulen/Musikschulen) (1983)
Abt. Film/Funk/Fernsehen (1983)
Abt. Unterhaltungskunst (1983)
Weitere
Abteilungen
II.2 Kommissionen
Die Arbeit des Zentralvorstands der Gewerkschaft Kunst war durch
die Mitarbeit der Kommissionen gekennzeichnet, die beratend und
unterstützend tätig waren.
Es erfolgt eine
Aufzählung der einzelnen Kommissionen, zudem werden ggf. die
Vorsitzenden der Kommissionen, in Klammern das Jahr der Erwähnung in
den Unterlagen genannt. Ebenso wie bei den Abteilungen ist auch hier
aufgrund der Aktenlage nur eine lückenhafte Darstellung möglich. Die
Abkürzung ZFK steht für Zentrale Fachkommission.
Bereich Kunst
ZFK Bühne (um 1955, 1983),
Vera Knaup (1958), Dr. Klaus Pfützner (1968), Sigrid Busch (1977,
1982)
mit den Arbeitsgruppen Sprechtheater,
Musiktheater, Ausstattung und Bühnentechnik, Ballett, Kinder- und
Jugendtheater, Puppentheater (um 1968)
ZFK
Orchester (um 1955, 1983), Prof. Werner Scholz (1977, 1982)
ZFK Musik, Kurt Weitthauer (1958), Prof. Horst
Förster (1968)
mit den Fachgruppen Orchester,
Musikschulen/Musikerzieher, Tanz- und Unterhaltungsmusik (um
1968)
ZFK Musikschulen (1955, 1983), Manfred
Uhlmann (1977, 1982)
ZFK künstlerischer und
journalistischer Nachwuchs (um 1955)
Kommission
Nachwuchsfragen, Eberhard Esche (1968)
ZFK
Künstlerische Lehranstalten (1973), Prof. Dr. Armin-Gerd Kuckhoff
(1973)
ZFK Nachwuchs, Prof. Dr. Wilfried Adling
(1977)
ZFK künstlerischer und journalistischer
Nachwuchs, Wilfried Adling (1982)
ZFK
Künstlerischer Nachwuchs (1983)
ZFK Museen (um
1955, 1983), N.N. Krawutschke oder N.N. Mandel (1958), Harri Nündel
(1968), Evelyn Klengel (1977)
ZFK
Lichtspielwesen (um 1955, 1983), Heinz Marohn (1968), Rolf Illgen
(1973, 1977)
ZFK Lichtspielwesen (Vertrieb und
Kino) (1983)
Zentrale Arbeitsgemeinschaft
Filmproduktion (um 1955)
ZFK Film, Janos Veiczi
(1968, 1977)
ZFK Filmproduktion (1983)
ZFK Rundfunk, Wilhelm Schebaum (1968)
ZFK Unterhaltungskunst (um 1955, 1983), Hella
Kleinschmidt (1982)
ZFK Heitere Muse, Heinz
Quermann (1968)
ZFK Unterhaltung-Artistik,
Heinz Quermann (1977)
ZFK Tanzmusik, Heinz
Quermann (1977)
ZFK Veranstaltungswesen (um
1955, 1983), Heinz Quermann (1982)
Agitation,
Propaganda, Kultur und Bildung
Zentrale
Kommission Agitation und Propaganda (um 1955, 1983), Willi Schebaum
(1982)
Zentrale Kommission Kultur und Bildung
(um 1955, 1983), Peter Scheel (1982)
Jugend,
Frauen, Veteranen
Zentrale Jugendkommission (um
1955)
Jugendausschuß, Dieter Mann (1976/77),
Mathias Rank (1982), Christine Carlowitz (1985)
Jugendkommission (1983)
Zentrale
Frauenkommission (um 1955, 1983), Christine Laszar (1968-1977),
Angelika Waller (1982)
Veteranenkommission (um
1955), Ernst Hoffmann (1976/77), Erika Wendland (1982)
Arbeitsrecht und Sozialpolitik
Zentrale Kommission für Gesundheits- und Arbeitsschutz (um 1955,
1983), Konrad Müller (-1982-)
Zentrale
Arbeitsrechtskommission (um 1955), Hans Höschel (1973), Hans Grunow
(1982)
Kommission Arbeitsrecht (1983)
Zentrales Neuereraktiv (um 1955, 1983), Gerhard
Lehmann (1982)
Zentrale Revisionskommission,
Charlotte Bühring (1968-1976/77), Ilse Jäger (1982)
II.3 Landes-, Bezirks- und Kreisvorstände
Landesvorstände
Nach der Gründung der
Gewerkschaft Kunst und Schrifttum war diese zunächst in
Landesvorständen organisiert. Es werden die Landesvorstände mit ihrem
Sitz und ihren Vorsitzenden genannt.
Sachsen
(Sitz in Dresden)
N.N. Grunwald (-1951-)
Sachsen-Anhalt (Sitz in Halle)
N.N. Thomas bis 1.11.1951, danach Robert Braun
Thüringen (Sitz in Erfurt)
N.N. Rogge
(-1951-)
Mecklenburg-Vorpommern (Sitz in
Schwerin)
Ernst Otto (-1951-)
Brandenburg (Sitz in Potsdam)
N.N. Wolter
(-1951-)
Kartell Kunst und Schrifttum
Gross-Berlin
Max Schlichting (1948/49)
Rudi Kostka (-1951-)
Bezirksvorstände
Auf der
Sekretariatssitzung am 2. September 1952 erging der Beschluss, die
Organisation der Gewerkschaft Kunst umzustrukturieren. Anstelle der
bisherigen 5 Landesvorstände sollten 15 Bezirksvorstände treten. Im
folgenden werden die Bezirksvorstände mit ihren Vorsitzenden genannt.
Aufgrund der Aktenlage ließen sich nur vereinzelt die Vorsitzenden der
einzelnen Bezirksvorstände ermitteln.
Berlin
Willi A. Kleinau
Gisela May (1961-65)
Alfred Müller
Cottbus
Conrath (1952-)
Dresden
Burghardt
(1952-)
Erfurt
Böhm
(1952-)
Burghardt (-1955)
Böhm (1955-)
Frankfurt/Oder
Skiba (1952-)
Gera
Säuger (1952-)
Halle
Braun (1952-)
Karl-Marx-Stadt
Brettschneider
(1952-)
Leipzig
Bruno
Apitz (1951)
N.N. Poland (1952-)
Magdeburg
N.N. Weitthauer
(1952-)
Neubrandenburg
N.N. Löper (-Nov. 1952)
N.N. Briese (Nov.
1952-)
Potsdam
N. N.
Brünisch (1952-)
Rostock
N.N. Wilius (1952-)
Schwerin
N.N. Fichthars (1952-)
Suhl
Kreisvorstände
Die Gewerkschaft war in den Anfangsjahren unterhalb der
Landesvorstände in Kreis- und Ortsvorständen organisiert, teilweise
bestanden auch Gebietsvorstände, die für größere Gebiete (einzelne
oder mehrere Kreise) zuständig waren. Am 2. Februar 1955 wurde auf der
Sekretariatssitzung des Zentralvorstands der Beschluss gefasst, die
Kreisvorstände auf Grundlage eines Beschlusses des Bundesvorstandes
des FDGB aufzulösen.
Nachfolgend werden die
Kreisvorstände aufgelistet. Für die Kreisvorstände des Landes
Thüringen konnten zusätzlich die Vorsitzenden von 1951 ermittelt
werden. Diese stehen in Klammern hinter den Städtenamen.
Altenburg (Arthur Menthe), Angermünde, Arnstadt (Paul
Görmer), Aschersleben, Aue (Sachsen), Bad Salzungen (Herbert Kley),
Ballenstedt, Bernau, Bitterfeld, Borna, Chemnitz,
Cottbus, Dresden, Dessau, Döbeln, Eisenach (Erich Prause),
Eisleben, Erfurt (Werner Böhm), Flöha, Finsterwalde, Frankfurt/Oder,
Freiberg, Fürstenberg (Oder), Spremberg/Weißwasser,
Fürstenwalde/Spree, Genthin, Gera (Fritz Büttner), Glauchau,
Greifswald, Greiz (Franz Riedel), Halle-Saalkreis, Heiligenstadt
(Eduard Schupp), Hildburghausen (Erich Lorey), Jena, Kamenz, Köthen,
Leipzig, Liebenwalde, Luckenwalde, Ludwigslust, Magdeburg, Meiningen
(Heinrich Kannen), Meerane, Meissen, Mühlhausen (Ulrich Olk),
Naumburg, Neubrandenburg, Neustrelitz, Nordhausen, Oelsnitz
(Vogtland), Oschersleben/Bode, Plauen, Pirna, Quedlinburg, Rathenow,
Rostock/Mecklenburg, Rudolstadt (Alfred Buch), Saalfeld (Erich Roth),
Salzwedel, Sangerhausen, Schleitz (Adolf Kutscher), Schwerin,
Sondershausen (Rudolf Reim), Sonneberg (Ernst Jörg), Spremberg,
Stendal, Stralsund, Suhl (Hans Finken), Torgau, Usedom, Weimar,
Wittenberg/Lutherstadt, Zeitz, Zeulenroda, Zittau
III. Bestandsgeschichte
Die heute im
Bundesarchiv vorliegende Überlieferung des Zentralvorstands der
Gewerkschaft Kunst wurde größtenteils vom Zentralarchiv des FDGB
übernommen. Es existieren Zugangslisten von 1958-1981. Die
Abgabelisten enthalten Aktenzeichen, welche die Abteilungen des ZV
bezeichnen:
I Sekretariat des ZV
II Org.-Massenarbeit
III Abt.
Kader
IV Abt. Prop.-Agit.-Presse
V Abt. Arbeit und Löhne
VI
Abt. Gew.-Einheit - Gesamtdeutsche Arbeit
Das
Archivgut des Zentralvorstands der Gewerkschaft Kunst wurde erstmals
am 7. August 1958 dem Archiv des FDGB-Bundesvorstandes übergeben. Eine
Analyse von 1960 über die Abgabe des Schriftguts der Gewerkschaft
Kunst an das Zentralarchiv ergab, dass die Abgabe für den Zeitraum
1945-1956 als vollständig betrachtet werden kann.
Neben der Übernahme des Bestands aus dem FDGB-Zentralarchiv
wurden Unterlagen von der Johannes-Sassenbach-Stiftung übernommen. Die
Gewerkschaft Kunst, Kultur, Medien hatte nach 1990 Schriftgut an die
Johannes-Sassenbach-Stiftung, Bibliothek und Archiv der
Gewerkschaftsbewegung Berlin abgegeben, darunter z.B.
Personalunterlagen von Künstlern, die sich heute im Bestand DY 43
befinden (Alt-Signaturen 1102-1115).
IV.
Archivische Bearbeitung
Zur bisherigen Nutzung
des Bestands Gewerkschaft Kunst konnten die Ablieferungsverzeichnisse
des FDGB-Zentralarchivs herangezogen werden. Weiterhin wurde durch
einen Mitarbeiter des Bundesarchivs 2002 ein Aktenverzeichnis des bis
dahin noch nicht erfassten Schriftguts (Alt-Signaturen 821-1219)
erstellt. Der überwiegende Teil des Schriftguts wurde jedoch in diesem
Projekt erstmals erschlossen und zugänglich gemacht.
Der Bestand Gewerkschaft Kunst wurde von Mai bis Dezember 2004
durch die ArchivInForm GmbH mit der Archivsoftware MidosaOnline
erschlossen und in MidosaXML in eine internetfähige Version
exportiert.
Der Gesamtbestand wurde bewertet
und vor allem folgende Unterlagen mit einem Umfang von ca. 3 lfd.
Metern kassiert: Duplikate von Unterlagen der
Zentraldelegiertenkonferenzen, Akten der Verwaltung oder Buchführung,
Duplikate sowie Schriftgut ohne Vorgang. Darüber hinaus wurden ca. 4
lfd. Meter Verpackungsmaterial wie Ordner und Mappen entsorgt.
Bis auf ca. 4 lfd. Meter war eine Aktenbildung des
Schriftguts erkennbar. Es erwies sich jedoch als problematisch, dass
nur wenige Sachakten gebildet wurden. In den meisten Fällen handelt es
sich um Sammelakten einer bestimmten Schriftgutart (z.B.
Präsidiumsvorlagen) oder um die Ablage einer bestimmten Abteilung
(z.B. Schriftwechsel Abt. Kunstpolitik). Aus diesem Grund erforderte
die sachgerechte Erschließung der Unterlagen umfangreiche
Enthält-Vermerke zu den Titelaufnahmen.
Die
Akten zum Bestand Gewerkschaft Kunst wurden in den Jahren 2009 und
2010 verfilmt und digitalisiert. Mit Hilfe der Software MIDEX (Midosa
Editor für XML-Standards) erfolgte die Verknüpfung der Digitalisate
mit den Verzeichnungsangaben sowie die Erstellung der
Orientierungsoberflächen.
Damit stehen dem
Benutzer von 1756 Akten 1653 online für Recherchen zur Verfügung. 103
Akten können aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nur nach
Antragstellung und Erteilung einer Benutzungsgenehmigung im Lesesaal
in Berlin eingesehen werden. Diese Akten sind mit dem Hinweis
"Benutzung nur nach Rücksprache mit dem zuständigen Referat"
gekennzeichnet. In 5 Einzelakten mussten einige wenige Dokumente
ebenfalls durch ein Hinweisblatt ersetzt werden.
Inhaltliche Charakterisierung:
Der Bestand DY 43 beinhaltet die Akten des Zentralvorstands der
Gewerkschaft Kunst der DDR sowie ihrer Vorgänger- und
Nachfolgeorganisationen zwischen 1946 und 1990.
Die Überlieferung ist in den Bereichen Tagungen des
Zentralvorstands, Sekretariats- und Präsidiumssitzungen sowie
Zentraldelegiertenkonferenzen nahezu lückenlos.
Es handelt sich um Unterlagen, die beim Zentralvorstand der
Gewerkschaft Kunst erwachsen sind. Aufgrund der Stellung und der
Aufgaben dieser Gewerkschaft besitzt das Schriftgut administrativen
Charakter. Der Evidenzwert ist demnach höher einzuschätzen als der
Informationswert. Zu künstlerischen Themen, z.B. Biografien von
Künstlern, Aufführung eines Theaterstücks, Museumsausstellungen kann
der Bestand nur wenig Aufschluss geben. Hier ist auf die u.g.
ergänzenden Quellen zu verweisen. Informationen zu einzelnen
kulturellen Einrichtungen bzw. Künstlern lassen sich im Zusammenhang
mit Auszeichnungsvorschlägen und Betriebseinsätzen eruieren.
Die Überlieferung der Bezirks- und Kreisvorstände
sowie der Gewerkschaftsleitungen der Betriebe ist in den territorial
zuständigen Landes- und Kommunalarchiven zu finden. Aufgrund der
zentralisierten Organisation sind jedoch im vorliegenden Bestand
umfangreiche Protokolle und Berichte der Bezirksvorstände sowie
Schriftwechsel zwischen der Gewerkschaft Kunst und den
Bezirksvorständen bzw. Einrichtungen und Mitgliedern der einzelnen
Bezirke vorhanden.
Der Bestand kann daher als
geeignete Quelle für die Erforschung der Wirtschafts- und
Sozialgeschichte der DDR im Bereich Kunst betrachtet
werden.
Erschließungszustand:
Ablieferungsverzeichnis, vorl. Findbuch, Onlinefindbuch,
Digitalisate
Zitierweise: BArch DY
43/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch DY 43
- Umfang
-
1756 Aufbewahrungseinheiten; 62,0 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Deutsche Demokratische Republik mit sowjetischer Besatzungszone (1945-1990) >> Organisationen und Verbände >> Gewerkschaften
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Fremde Archive: Über das Bundesarchiv hinaus sind u.a. in folgenden Einrichtungen ergänzende Unterlagen zum Bestand Gewerkschaft Kunst zu erwarten:
Deutsches Rundfunkarchiv http://www.dra.de/babelsberg.htm
D-14482 Potsdam-Babelsberg
http://www.dra.de
Stiftung Archiv der Akademie der Künste
Robert-Koch-Platz 10
D - 10115 Berlin-Mitte
http://www.adk.de/deutsch/ged_arch_fst.html"
Filmmuseum Potsdam
Marstall am Lustgarten, 14467 Potsdam
http://www.filmmuseum-potsdam.de/
Archiv der sozialen Demokratie der FES,
Abteilung V-Nationale und Internationale Gewerkschaftsbewegung
Godesberger Allee 149
53170 Bonn
http://www.fes.de/archive/index_gr.html
Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: DY 24 FDJ
DY 30 SED
DY 34 FDGB
DR 1 Ministerium für Kultur
DY 1 Deutsche Volksbühne Kulturbund
DC 20 Ministerrat der DDR
DR 100 Büro für Theaterfragen
Bundesarchiv-Filmarchiv
Literatur: Die Gewerkschaft Kunst der DDR hat monatlich ein Informationsblatt mit dem Titel "Die Antwort" herausgegeben. Dieses ist teilweise in der Bibliothek des Bundesarchivs Lichterfelde unter der Signatur IZ 1153 überliefert. Die Gewerkschaftszeitung enthält Artikel sowohl zur Arbeit der Gewerkschaft Kunst als auch zu künstlerischen Wettbewerben und Ereignissen.
- Provenienz
-
Gewerkschaft Kunst, 1946-1990
- Bestandslaufzeit
-
1946-1990
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Zugangsbeschränkungen
-
Besondere Benutzungsbedingungen: 103 Akten können aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nur nach Antragstellung und Erteilung einer Benutzungsgenehmigung im Lesesaal in Berlin eingesehen werden. Diese Akten sind mit dem Hinweis "Benutzung nur nach Rücksprache mit dem zuständigen Referat" gekennzeichnet.
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
Bundesarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Gewerkschaft Kunst, 1946-1990
Entstanden
- 1946-1990