Bestand

Gewerkschaft Wissenschaft (Bestand)

Bearbeitungshinweis: Der Bestand fasst die Überlieferung des Zentralvorstandes der Gewerkschaft Wissenschaft und des unterstellten Kreisvorstandes AdW Berlin zusammen.

Bestandsbeschreibung: 1952 entschloß sich der Bundesvorstand des FDGB, eine eigene Bereichsorganisation für die Hochschulen und Akademien zu gründen. Die gewerkschaftspolitische Arbeit unter den Wissenschaftlern und wissenschaftlich-technischen Mitarbeitern wurde als ungenügend angesehen. Die vorbereitende Konferenz fand am 12. September 1952 an der Humboldt-Universität zu Berlin statt. Die Gründungskonferenz vom 15. bis 17. Mai 1953 als 1. Zentrale Delegiertenkonferenz in Halle statt. Danach wurden die bisher in den Bereichen Wissenschaft der Gewerkschaften Verwaltung, Banken, Versicherungen (DY45), Gesundheitswesen (DY 41), Land und Forst (DY 44) und Unterricht und Erziehung (DY 51) organisierten Mitglieder in die Gewerkschaft Wissenschaft überführt.

Mitbegründer waren u.a. Hermann Duncker und Paul Wandel.

Die Gewerkschaft Wissenschaft umfaßte:

- alle Einrichtungen des Hoch- und Fachschulwesens

- die wissenschaftlichen Akademien

- wissenschaftliche Museen und wissenschaftliche Bibliotheken

- selbständige wissenschaftliche Institute und Forschungseinrichtungen

- wissenschaftliche Organisationen

- den Fremdsprachendienst der DDR

Nicht zum Organisationsbereich gehörten die Akademie der Künste sowie Kunst- und Musikhochschulen bzw. -institute.

Vorsitzende der Gewerkschaft waren:

Günter Rienäcker (1953-1959)

Alfred Wende (1959-1963)

Günther Ehmke (1963-1968)

Gerhard Junghähnel (1968-1972)

Horst Sander (1972-1982)

Rolf Rinke (1982-1990)

Günter Eiselt (1990)

Ab März 1954 gab der Zentralvorstand ein eigenes Informationsblatt heraus. Bis April 1961 erschien es unter dem Namen "Informationen der Gewerkschaft Wissenschaft", ab Mai 1961 trug es den Namen "Forschung-Lehre-Praxis".

Der Mitgliederstand der Gewerkschaft Wissenschaft im FDGB betrug Anfang 1989 184.222 Mitglieder.

Mitglied dieser Gewerkschaft war u.a. Rudolf Bahro.

Vom 16.September 1962 bis zum 15. Juni 1965 war Rudolf Bahro im Zentralvorstand der Gewerkschaft Wissenschaft tätig, bis Juni 1964 als Persönlicher Referent des Stellvertretenden Vorsitzenden bzw. Vorsitzenden Günter Ehmke.

Ab Juli 1964 übernahm er die Leitung der Arbeitsgruppe Naturwissenschaften innerhalb der Bereichskommission Universitäten, ab März 1965 wurde er als kommissarischer Stellvertretender Vorsitzender dieser Bereichskommission eingesetzt. Am 14. Juni 1965 wurde er abberufen.

Auf der Zentraldelegiertenkonferenz am 29. September 1990 wurde die Auflösung der Gewerkschaft Wissenschaft zum 31. Oktober 1990 beschlossen.

Archivische Bearbeitung:

Der vorliegende Bestand mit einem Umfang von 48 lfm ist vollständig zugänglich, weist aber größere Lücken auf, einige Abteilungen sind nicht überliefert (z. B. Abt. Lehre und Forschung, Abt. Kultur).

Enthalten und verzeichnet sind auch die Unterlagen des unterstellten Kreisvorstandes der Akademie der Wissenschaften der DDR.

Anfangs lagen Abgabeverzeichnisse und teilweise eine Kartei vor. Beide wurden einer Überarbeitung unterzogen.

Im Zeitraum 2010 bis 2011 wurden einzelne Aktengruppen intensiv verzeichnet. Insbesondere von der erweiterten Verzeichnung der Sitzungen des Sekretariats des Zentralvostandes der Gewerkschaft Wissenschaft kann der Forscher profitieren, da sich in diesen Sitzungen wesentliche Aspekte der Hochschulpolitik in der DDR widerspiegeln und zugleich Einblick geben in die Situation an den Universitäten und Hochschulen.

Inhaltliche Charakterisierung: - Der vorliegende Bestand mit einem Umfang von 48 lfm ist vollständig zugänglich, weist aber größere Lücken auf, einige Abteilungen sind nicht überliefert (z. B. Abt. Lehre und Forschung, Abt. Kultur).

Enthalten und verzeichnet sind auch die Unterlagen des unterstellten Kreisvorstandes der Akademie der Wissenschaften der DDR.

Bislang erfolgte eine erweiterte Verzeichnung der Sitzungen des Sekretariats des Zentralvostandes der Gewerkschaft Wissenschaft. In diesen Sitzungen wiederspiegeln sich wesentliche Aspekte der Hochschulpolitik in der DDR. Zugleich geben sie Einblick in die Situation an den Universitäten und Hochschulen.

- Zentralvorstand der Gewerkschaft Wissenschaft (43,6 lfm, 1952)

- unterstellter Kreisvorstand der Akademie der Wissenschaften (AdW) Berlin (5 lfm, 1967-1981)

Erschließungszustand: vorl. Findbuch, Onlinefindbuch

Zitierweise: BArch DY 53/...

Bestandssignatur
Bundesarchiv, BArch DY 53
Umfang
1229 Aufbewahrungseinheiten; 48,6 laufende Meter
Sprache der Unterlagen
deutsch

Kontext
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Deutsche Demokratische Republik mit sowjetischer Besatzungszone (1945-1990) >> Organisationen und Verbände >> Gewerkschaften

Provenienz
Gewerkschaft Wissenschaft, 1953-1990
Bestandslaufzeit
1952-1990

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Letzte Aktualisierung
16.01.2024, 08:43 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Beteiligte

  • Gewerkschaft Wissenschaft, 1953-1990

Entstanden

  • 1952-1990

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