Bestand
Siechkobel St. Jobst (Bestand)
Der Siechkobel St. Jobst wurde 1308 als Leprosenhaus für zunächst einen Siechenmeister und acht Brüder eingerichtet; seit 1574 wurde er mit Frauen belegt, 1648 auf vier Plätze reduziert und 1689 für nicht-lepröse arme und kranke Frauen geöffnet. Finanziell getragen wurde er von einer eigenen Siechkobelstiftung; die für die Frühzeit zu vermutende Selbstverwaltung ging wohl gegen Mitte des 14. Jh. auf einen vom Rat eingesetzten patrizischen Pfleger über. Die Erhebung der zunächst St. Sebald, seit dem 16. Jh. der Pfarrei Mögeldorf unterstellten Siechkobelkapelle zu einer eigenen Pfarrei im Jahre 1696 hatte die Ausgliederung einer eigenen Kirchenstiftung (Pfarrpfründstiftung) aus der Siechkobelstiftung zur Folge. 1808 wurde der Siechkobel im Zuge der bayerischen Stiftungsreformen aufgelöst und verkauft, das Vermögen der Siechkobelstiftung verstaatlicht und in den Fonds der Wohltätigkeitsstiftungen überführt und 1818 zusammen mit diesem rekommunalisiert.
Als Teil der "reponierten Registratur" der Wohltätigkeitsstiftungen kam das Schriftgut des Siechkobels aus reichsstädtischer Zeit spätestens 1878 in das Stadtarchiv. 1911/12 und nochmals 1951ff wurde es verzeichnet, allerdings nur etwa zur Hälfte. 2005 wurde der verzeichnete Teil revisioniert und technisch aufgearbeitet, der noch unverzeichnete Teil - ca. die Hälfte der Akten zur Grundherrschaft in auswärtigen Orten sowie die Jahresrechnungen - verzeichnet. Die Titel wurden in eine FAUST-Datenbank eingegeben, gleichzeitig ein getrenntes Personen-, Orts- und Sachregister erstellt. Die bereits früher entnommenen und in die Urkundenreihe (A 1) eingeordneten Urkunden wurden dort belassen.
Inhaltlich umfasst er Unterlagen zur allgemeinen Verwaltung, zu Personal, Insassen, Kirchensachen, Bausachen, das Verhältnis zu anderen Grund- und Territorialherrschaften, Vermögensverwaltung, Untertanen und Besitzungen in einzelnen Orten (Borbath, Kleingründlach, Kornhöffstadt, Langensendelbach, Mailach, Massendorf, Neudorf, Obersteinbach, Reutles, Rosstal, Schossaritz, Seitersdorf, Tennenlohe, Tragelhöchstädt, Untereschenbach, Untersteinbach, Vogtsreichenbach, Weinzierlein, Wernsbach, Wöhrd und Ziegendorf) sowie Rechnungen.
- Bestandssignatur
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D 4
- Umfang
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lfd. Meter: 9,00
- Sprache der Unterlagen
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Deutsch
- Kontext
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Stadtarchiv Nürnberg (Archivtektonik) >> Stadtarchiv Nürnberg >> Bestandsgruppe D: Stiftungen und Stiftungsverwaltungen >> D 4 - Siechkobel St. Jobst
- Indexbegriff Sache
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Leprosenhaus
Mögeldorf, Pfarrei
Siechkobel St. Jobst (Bestand)
Siechkobelstiftung
St. _Jobst, Pfarrei
St. _Jobst, Siechkobel
St. _Sebald, Pfarrei
Stiftungen
Wohltätigkeitsstiftungen
- Weitere Objektseiten
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- Rechteinformation
- Letzte Aktualisierung
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05.06.2025, 11:18 MESZ
Datenpartner
Stadtarchiv Nürnberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand