Bestand
C Rep. 250-04-04 Reinhold Lucke jr., Fabrik vegetabiler Produkte (Bestand)
Vorwort: C Rep. 250-04-04 Reinhold Lucke jr., Fabrik vegetabiler Produkte
1. Firmengeschichte
Der Landwirt Reinhold Paul Lucke wurde am 9. Juli 1918 in Baschkow, einem Dorf und Rittergut im Kreis Krotoschin, geboren; seine Eltern waren Linna geb. Blümel und Reinhold Lucke († 1945). 1947 heiratete er Anna Liesbeth geb. Kamber (*13.11.1921) in Buchholz, Kreis Görlitz..
Die Firma von Reinhold Lucke jr., Fabrik vegetabiler Produkte, existierte seit 1896.
Nachdem die Produktionsräume in der Potsdamer Straße 154 für Luftschutzzwecke beschlagnahmt wurden, fand am 7. Februar 1940 eine unfreiwillige Bettriebsverlegung in die Schönhauser Allee 62 statt.
Vom November 1945 bis Mai 1947 vermietete Lucke die Parterre-Räume im Anbauflügel des Betriebshofes in der Schönhauser Allee an die Firma Hülse & Böhnke.
Am 16. Januar 1948 pachtete Reinhold Lucke vom Bezirksamt Weißensee ein Grundstück in Berlin-Hohenschönhausen an der Falkenberger/Ecke Wartenberger Straße. Dort wollte er zu Forschungszwecken für den Arznei- und Nahrungsmittelsektor Pflanzen züchten.
Des weiteren interessierte er sich auch für Grundstücke in Berlin-Weißensee.
Die Firma stellte vegetabile Produkte, Aromen und Essenzen her. Die Produktion – alkoholfreie Getränke, Bier, Süßmost, Essig, Fruchtsirup, Essenzen für Backwaren, giftfreie Farben usw. – wurde bis wenigstens Ende 1954 durchgeführt.
Durchschnittlich waren im Betrieb etwa sechs bis sieben Arbeitskräfte beschäftigt.
Möglicherweise weilte Reinhold Lucke nach Ende des Zweiten Weltkrieges nicht in Berlin; seine Firma wurde unter Treuhandschaft gestellt.
Mit der Bestallung Kurt Heines zum Treuhänder am 21. April 1953, wurde gleichzeitig der dieses Amt bis dahin ausübende Günter Knoll abberufen. Heine vermietete den rechten Anbauflügel an den Elektromaschinenbaumeister Otto Rupp vom Juli 1953 an.
Der Magistrat von Groß-Berlin, Rat des Stadtbezirks Prenzlauer Berg, Abt. örtliche Industrie und Handwerk – Betriebsverwaltung – verfügte am 17. Mai 1955 die Auflösung der Firma mit Wirkung zum 31. Mai 1955. Zum Abwickler wurde Kurt Heine bestellt.
2. Archivische Bearbeitung
Am 26 September 1955 wurden vom sog. Wirtschaftsarchiv der Finanzverwaltung umfangreich Unterlagen vom Liquidator entgegengenommen. Von dort sind die Akten an das Verwaltungsarchiv des Magistrats von Berlin übergeben worden. Hier wurden zahlreiche Unterlagen nach Ablauf der Aufbewahrungsfristen kassiert.
Der Bestand gelangte 1991 im Zuge der Vereinigung des Verwaltungsarchivs mit dem Landesarchiv in staatliche Obhut und wurde zunächst der Repositurnummer C Rep. 105 zugeordnet.
Im Rahmen der jetzigen Erschließung erhielt die Überlieferung eine eigene Repositurnummer C Rep. 250-04-04 und die Bestandsbezeichnung „Reinhold Lucke jr., Fabrik vegetabiler Produkte“.
Die Neuverzeichnung erfolgte mit Augias 7.4; zugleich wurde die Überlieferung nach konservatorischen Gesichtspunkten technisch bearbeitet.
Insgesamt umfasst der Bestand 13 AE (0,15 lfm) aus den Jahren von 1939 bis 1955, wobei der Schwerpunkt in der Zeit nach 1945 liegt.
Einzelne Akten sind auf Grund archivgesetzlicher Bestimmungen bzw. der EU-Datenschutz-Grundverordnung für die Benutzung befristet gesperrt. Eine Verkürzung der Schutzfristen kann auf Antrag erfolgen. Dazu bedarf es der besonderen Zustimmung des Landesarchivs Berlin.
Der Bestand ist wie folgt zu zitieren:
Landesarchiv Berlin, C Rep. 250-04-04 Reinhold Lucke jr., Fabrik vegetabiler Produkte, Nr. ...
Berlin, im September 2004 Marie Schmidt
- Reference number of holding
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C Rep. 250-04-04
- Context
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Landesarchiv Berlin (Archivtektonik) >> C Bestände (Ost-) Berliner Behörden bis 1990 >> C 6 Betriebe und Einrichtungen der Wirtschaft >> C 6.5 Sonstige
- Date of creation of holding
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1939 - 1955
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rights
-
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- Last update
-
28.02.2025, 2:13 PM CET
Data provider
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Object type
- Bestand
Time of origin
- 1939 - 1955